Fürth/Hamburg. Freiburg siegt in Cottbus erst nach Elfmeterschießen. Ibisevic und Plattenhardt schießen Hertha eine Runde weiter.

Axel Witsel und Marco Reus haben Borussia Dortmund beim Aufbruch in eine neue Ära vor einer Blamage bewahrt. Im ersten Pflichtspiel unter Trainer Lucien Favre retteten der belgische Neuzugang und der deutsche Nationalspieler den Westfalen gegen den widerspenstigen Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth den Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals.

Beim 2:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung erzielte Witsel 30 Sekunden vor Ablauf der Nachspielzeit (90.+5) den Ausgleich, vier Minuten vor dem Ende der Verlängerung traf Reus (120.) zum schmeichelhaften Sieg. "Wir wissen, dass wir noch einige Arbeit vor uns haben", sagte Matchwinner Reus am Sky-Mikrofon, "aber wir müssen auch das Positive sehen und so einen dreckigen Sieg mitnehmen."

Fürth war durch Sebastian Ernst in Führung gegangen (77.), davor und danach hatte Torhüter Sascha Burchert mit zahlreichen starken Paraden die Fürther von der Überraschung träumen lassen. Sechs Tage vor ihrer Auftaktbegegnung in der Bundesliga gegen RB Leipzig offenbarte sich dabei das größte Problem der neu formierten Dortmunder: Ohne echten Mittelstürmer fehlte die Durchschlagskraft im Angriff, wo sich in zentraler Position meist Marco Reus mühte. Fürth musste ohne Trainer Damir Buric auskommen: Er fehlte wegen eines Trauerfalls in der Familie, vertreten wurde er durch Assistent Oliver Barth.

Freiburg siegt im Elfmeterschießen

Viel Glück brauchte der SC Freiburg: Der Bundesligaclub siegte erst nach Elfmeterschießen 7:5 (0:0, 1:1, 2:2) beim Energie Cottbus. Marcelo de Freitas Costa (46.) brachte den Drittliga-Aufsteiger Cottbus vor 15.245 Zuschauern im Stadion der Freundschaft in Führung. Es dauerte bis in die Nachspielzeit, ehe Freiburgs neuer Kapitän Mike Frantz (90.+1) seinen Club doch noch in die Verlängerung schoss.

Dort vergab Nationalstürmer Nils Petersen exakt zwei Jahre nach seinem vorentscheidenden Fehlschuss bei den Olympischen Spielen gegen Brasilien zunächst erneut einen Elfmeter, verwertete den Abpraller aber mit dem Kopf (99.). Die Lausitzer glichen in Person von Fabio Viteritti (103.) aus.

Im Elfmeterschießen verwandelte Dominique Heintz den entscheidenden Strafstoß für Freiburg. Zuvor hatte der Cottbuser Tim Kruse beim Stand von 5:6 deutlich über die Latte geschossen.

Ibisevic schießt Hertha eine Runde weiter

Hertha BSC gewann knapp beim Cottbuser Ligakonkurrenten Eintracht Braunschweig mit 2:1 (1:0). Die Berliner nahmen die erste Hürde auf dem Weg zum erhofften Finale im eigenen „Wohnzimmer“ dank eines Traumtores von Nationalspieler Marvin Plattenhardt (38.) sowie der Kaltschnäuzigkeit des Altmeisters Vedad Ibisevic (83.), der prompt auf den Ausgleich durch Mergim Fejzullahu (81.) antwortete.

Nur selten war in Braunschweig ein Klassenunterschied auszumachen, allerdings entschädigte allein Plattenhardt mit seinem Tor auch für viel Leerlauf. Der 26-Jährige traf per Volleyabnahme nach einer Faustabwehr von Eintracht-Torhüter Marcel Engelhardt aus rund 25 Metern - der Ball senkte sich unhaltbar ins rechte obere Toreck.

In der Schlussphase wurde es dann aber noch einmal hektisch – doch Ibisevic schockte die Eintracht-Fans mit seinem Mittelstürmer-Instinkt. Nur Sekunden zuvor hatte Fejzullahu zum verdienten 1:1 getroffen. Damit setzten sich die Berliner gegen ihren Angstgegner im Pokal durch. Bereits in der Saison 2004/05 scheiterte der Hauptstadtclub beim damaligen Regionalligisten aus Niedersachsen (2:3). Auch 1974 (4:1) und 1965 (5:1) war die Eintracht im DFB-Pokal siegreich.

Paderborn wirft Ingolstadt raus

Im Zweitliga-Duell setzte sich derweil der SC Paderborn vor 9427 Zuschauern in der Benteler-Arena mit 2:1 (2:0) gegen den FC Ingolstadt durch. Die Tore für die Ostwestfalen erzielte der frühere BVB-Verteidiger Uwe Hünemeier (34./44.). Der Anschlusstreffer von Sonny Kittel (76.) kam zu spät.