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Neue Dokumente belasten Gramlich

Neue Dokumente belasten einem Bericht der „Bild“-Zeitung vom Montag zufolge den Ehrenpräsidenten des Bundesligisten Eintracht Frankfurt, Rudolf Gramlich. Die unter anderen aus dem Bundesarchiv stammenden Unterlagen sollen neue Einblicke in die Karriere des 1988 gestorbenen Sportfunktionärs und Nationalspielers in der Zeit des Nationalsozialismus und zu seiner Rolle bei der Waffen-SS gewähren.

„Wir haben erklärt, dass wir das Thema aufarbeiten werden. Es wird daran gearbeitet“, sagte ein Eintracht-Sprecher auf dpa-Anfrage. „Es gibt dazu nichts Neues zu sagen, da das Ergebnis nicht vorliegt.“

Auf der Mitgliederversammlung von Eintracht Frankfurt war Ende Januar angekündigt worden, eine unabhängige Kommission einzusetzen, die Gramlichs Vergangenheit untersuchen soll. Gramlich war von 1955 bis 1970 Präsident der Eintracht. In seine Amtszeit fiel 1959 die bislang einzige deutsche Meisterschaft, die der Verein gewann. Von 1967 bis 1974 war er zudem Vorsitzender des DFB-Bundesliga-Ausschusses.

Abriss des Holsteinstadions beginnt

Mit dem Abriss der alten Ostkurve ist am Montag die Modernisierung und Erweiterung des Kieler Holsteinstadions fortgesetzt worden. Diese Maßnahme ist ein weiterer Schritt für Holstein Kiel auf dem Weg zu einer modernen Arena, die in drei bis fünf Jahren 25.000 Zuschauern Platz bieten soll.

Derzeit können 11.000 Besucher die Heimspiele des Zweitligisten verfolgen, im Herbst soll eine Kapazität von 15.000 Plätzen erreicht sein. Die Norddeutschen hätten dann die von der Deutschen Fußball-Liga vorgeschriebene Stadionkapazität erreicht und wären nicht mehr auf eine Sondergenehmigung angewiesen.

St. Paulis Bouhaddouz schafft Sprung zur WM

St.-Pauli-Stürmer Aziz Bouhaddouz (31) wurde 2016 erstmals in Marokkos Nationalmannschaft berufen
St.-Pauli-Stürmer Aziz Bouhaddouz (31) wurde 2016 erstmals in Marokkos Nationalmannschaft berufen © imago/VI Images | Gerrit van Keulen

Aziz Bouhaddouz steht in Marokkos Aufgebot für die Weltmeisterschaft in Russland. Wenige Stunden vor dem Testspiel gegen die Slowakei wurde der St.-Pauli-Stürmer am Montag von Nationaltrainer Hervé Renard in den endgültigen Kader für die Endrunde vom 14. Juni bis 15. Juli berufen.

Angeführt wird das 23 Spieler umfassende Aufgebot vom früheren Bayern-Profi Mehdi Benatia (Juventus Turin) und Jung-Star Achraf Hakimi vom Champions-League-Sieger Real Madrid. Auch Amine Harit vom Vizemeister FC Schalke 04 wurde von Renard nominiert.

Polen streicht Stuttgarts Kaminski

Stürmerstar Robert Lewandowski vom FC Bayern München führt wie erwartet das polnische Aufgebot für die WM in Russland an. Neben Lewandowski stehen auch die Bundesliga-Profis Jakub Blaszczykowski vom VfL Wolfsburg und Lukasz Piszczek von Borussia Dortmund in dem finalen 23-er Kader, den Nationaltrainer Adam Nawalka am Montag bekanntgab. Nicht dabei ist dagegen Verteidiger Marcin Kaminski vom VfB Stuttgart, der von Nawalka aus dem vorläufigen WM-Aufgebot gestrichen wurde.

Die Polen bestreiten ihr erstes WM-Spiel am 19. Juni gegen Senegal. Weitere Gegner in der Gruppe H sind Kolumbien (24. Juni) und Japan (28. Juni).

Salah trotz Verletzung im WM-Aufgebot

Offensiv-Star Mohamed Salah steht trotz seiner Schulterverletzung im endgültigen Aufgebot der ägyptischen Nationalmannschaft für die WM in Russland. Wie die Ägypter mitteilten, werde der Hoffnungsträger vom FC Liverpool bis Sonnabend jedoch nicht mit der Mannschaft trainieren, sondern individuell an seiner Schulter behandelt.

Salah, Spieler des Jahres in der englischen Premier League, hatte am 26. Mai im Champions-League-Finale gegen Real Madrid (1:3) bei einem Zweikampf mit dem Spanier Sergio Ramos eine Verletzung an der linken Schulter erlitten und war nach 31 Minuten ausgewechselt worden.

Der Verband hatte bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass der Superstar sicher bei der WM dabei sein werde. Ob der 25-Jährige zum Auftakt gegen Uruguay (15. Juni) oder in den folgenden Spielen gegen Russland (19. Juni) bzw. Saudi-Arabien (25. Juni) zurückkehrt, steht noch nicht fest. Vor der Abreise nach Russland absolvieren die Ägypter noch ein Länderspiel gegen Belgien am Mittwoch.

Iran beruft Dejagah

Der frühere Bundesligaprofi Ashkan Dejagah steht im Aufgebot der iranischen Nationalmannschaft für die WM in Russland. Nationaltrainer Carlos Queiroz nominierte den ehemaligen Wolfsburger und Berliner in den 23-köpfigen Kader, den er am Montag dem Weltverband Fifa meldete.

Mittelfeldspieler Dejagah trug zuletzt die Kapitänsbinde beim dreimaligen Asienmeister. Allerdings hat der 31-Jährige, der 2009 noch mit der deutschen U21 Europameister geworden war, wegen einer Knieoperation seit Februar kein Spiel mehr für seinen Club Nottingham Forest in der zweiten englischen Liga bestritten.

Mit dabei sind Masoud Shojaei und Ehsan Hajsafi, die im Februar von Verbandsseite lebenslang gesperrt wurden. Auslöser war, dass sie für ihren damaligen Club Panionios Athen gegen den israelischen Vertreter Maccabi Tel Aviv in der Europa-League-Qualifikation aufgelaufen waren.

Iran trifft bei der WM in Gruppe B auf Ex-Weltmeister Spanien, Europameister Portugal sowie Marokko. Bei seinen vier bisherigen WM-Teilnahmen (1978, 1998, 2006, 2014) kam das "Team Melli" nicht über die Vorrunde hinaus

Menschenrechtler rät Politikern von WM-Besuch ab

Deutsche Politiker sollten nach Ansicht von Menschenrechtlern nicht zur Weltmeisterschaft nach Russland reisen. Der russische Präsident Wladimir Putin wolle das Turnier nutzen, um sein im Ausland angeschlagenes Image aufzubessern, sagte der Direktor der Gesellschaft für bedrohte Völker, Ulrich Delius, am Montag in Göttingen. Doch wer Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehe, "gehört vor den Internationalen Strafgerichtshof und nicht auf eine Ehrentribüne im Fußballstadium".

"Wer sich mit Putin im Stadion zeigt, brüskiert die Opfer seiner Gewalt und fördert die Straflosigkeit in der Welt", fügte Delius hinzu. Denn die implizite Botschaft sei, dass man ohne Folgen völkerrechtswidrig eine Region wie die Krim militärisch besetzen oder von seinen Soldaten eine Verkehrsmaschine mit 298 Passagieren abschießen lassen könne. Nach Erkenntnissen eines internationalen Expertenteams war das Flugzeug vor vier Jahren durch eine Rakete des russischen Militärs getroffen worden.

Wenn staatliche Würdenträger und Sport-Funktionäre nun die angebliche Trennung von Sport und Politik betonten, dann sei dies weltfremd, sagte Delius. Immer häufiger nutzten Diktaturen oder autoritär geführte Staaten große Sportereignisse wie Olympische Spiele und Fußball-Weltmeisterschaften, um ihr Ansehen aufzupolieren.

Sokratis vor Wechsel zu Arsenal

Borussia Dortmunds Verteidiger Sokratis steht offenbar vor einem Wechsel zum FC Arsenal nach England. Laut „Kicker“ soll der 29 Jahre alte griechische Nationalspieler bereits in dieser Woche beim Premier-League-Club in London seinen Medizincheck absolvieren und einen Dreijahresvertrag bis 2021 unterschreiben.

Als Ablösesumme für den Innenverteidiger, dessen Vertrag beim BVB noch bis 2019 läuft, sind 17 Millionen Euro im Gespräch. Der BVB hat den bevorstehenden Transfer nicht bestätigt. Sokratis kam 2013 von Werder Bremen zur Borussia und absolvierte 198 Spiele für die Dortmunder.

Als möglicher Sokratis-Ersatz wird Abdou Diallo vom Ligakonkurrenten FSV Mainz 05 gehandelt. Französische Medien berichteten bereits von einer Einigung zwischen Dortmund und dem 22-Jährigen. Mainz soll ein angebliches Angebot der Borussia über 20 Millionen Euro aber zu niedrig sein.

Hoeneß mit Kovac glücklich

Präsident Uli Hoeneß glaubt an eine erfolgreiche Zukunft des FC Bayern München unter Trainer Niko Kovac. "Allen Unkenrufen und Schlaumeiern zum Trotz, die uns einen Thomas Tuchel oder wen auch immer als Wunschtrainer einreden wollten: Ich bin mit der Entscheidung des FC Bayern München, Niko Kovac als neuen Trainer zu haben, der glücklichste Mensch der Welt", sagte Hoeneß der Münchner "Abendzeitung". Er sei "davon überzeugt, dass wir mit ihm einen Trainer haben, mit dem wir sehr viel Spaß haben werden".

Der frühere Bayern-Profi Kovac (46) kommt von DFB-Pokal-Sieger Eintracht Frankfurt. Er übernimmt von Jupp Heynckes, den Hoeneß (66) bis weit ins Jahr 2018 hinein zum Bleiben überreden wollte.

Nach Beleidigung von Özil und Gündogan: SPD-Stadtrat tritt zurück

Wegen der Beleidigung von zwei Nationalspielern hat in Osthessen ein SPD-Politiker sein Amt niedergelegt. Er trete als Erster Stadtrat der Stadt Bebra zurück, erklärte Bernd Holzhauer am Montag. Der SPD-Politiker hatte im Mai die beiden türkischstämmigen Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan wegen ihres Treffens mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan schwer beleidigt. Der Stadtrat schrieb auf seinem privaten Facebook-Account zur Auswahl für die Weltmeisterschaft: „Das vorläufige deutsche Aufgebot zur WM – 25 Deutsche und zwei Ziegenficker."

Diese Äußerung sei sehr beleidigend gewesen, sagte Holzhauer und entschuldigte sich „bei allen, die darunter gelitten haben“. Er habe aber in keiner Weise andere Menschen egal welcher Nationalität oder Herkunft beleidigen wollen. Seinen Rücktritt begründete Holzhauer mit der „öffentlichen Situation“: „Ich glaube schon, dass ich persönlich die weiteren Anfeindungen hätte aushalten können.“ Seinen SPD-Parteifreunden und seiner Heimatstadt Bebra habe er das aber nicht zumuten wollen.

Löw streicht Leno, Tah, Sané und Petersen

Joachim Löw verzichtet bei der WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) überraschend auf Offensivspieler Leroy Sané sowie auf Torhüter Bernd Leno, Innenverteidiger Jonathan Tah und Stürmer Nils Petersen. Der Bundestrainer strich dieses Quartett am Montag aus seinem vorläufigen Kader für das Unternehmen Titelverteidigung.

Das nun noch 23-köpfige Aufgebot wird angeführt von Kapitän Manuel Neuer, der die Kürzung nach seinem guten Comeback im Test gegen Österreich (1:2) wie erwartet überstand und als Nummer eins zur WM fährt. Neben Neuer vertraut Löw in Russland noch acht weiteren Weltmeistern von 2014.

Sollte sich vor dem WM-Auftakt der deutschen Mannschaft am 17. Juni (17 Uhr/ZDF) in Moskau gegen Mexiko noch ein Spieler verletzen, kann Löw bis 24 Stunden vor dem Anpfiff einen Ersatz berufen. Danach ist keine Veränderung des Kaders mehr möglich. In der Vorrunde trifft die DFB-Elf außerdem am 23. Juni (20.00 Uhr/ARD) in Sotschi auf Schweden und vier Tage später (16 Uhr/ZDF) in Kasan auf Südkorea.

Zwei Frankfurter in Mexikos WM-Kader

Beim deutschen Auftaktgegner Mexiko haben es die Frankfurter Bundesligaprofis Carlos Salcedo und Marco Fabián sowie Routinier Rafael Márquez in das endgültige Aufgebot für die Weltmeisterschaft in Russland (14. Juni bis 15. Juli) geschafft.

Für Márquez wäre es die fünfte WM-Endrunde, womit der 39-Jährige mit den Rekordhaltern Lothar Matthäus, Antonio Carbajal (Mexiko) und Gianluigi Buffon (Italien) gleichziehen würde. Im Kader des Nationaltrainers Juan Carlos Osorio befindet sich auch der Ex-Leverkusener Javier „Chicharito“ Hernández (West Ham United).

Vor dem WM-Auftakt gegen den Weltmeister am 17. Juni bestreitet „El Tri“ noch ein Testspiel gegen Dänemark (9. Juni in Kopenhagen). Die weiteren Gegner in der deutschen Gruppe sind Schweden und Südkorea.

Wollte Real Nagelsmann?

Trainer Julian Nagelsmann feierte mit der Hoffenheimer Fankurve die Champions-League-Teilnahme
Trainer Julian Nagelsmann feierte mit der Hoffenheimer Fankurve die Champions-League-Teilnahme © dpa | Uwe Anspach

Champions-League-Sieger Real Madrid hat sich auf der Suche nach einem neuen Trainer angeblich auch bei Julian Nagelsmann erkundigt. Das berichtet die „Bild“-Zeitung. Der 30-Jährige, der den Bundesligisten 1899 Hoffenheim erstmals in die Königsklasse geführt hatte, habe nach kurzer Bedenkzeit abgesagt. Die TSG kommentierte die Meldung nicht.

Real sucht händeringend einen Nachfolger für den Franzosen Zinédine Zidane. Der frühere Weltklassespieler war in der vergangenen Woche überraschend zurückgetreten. Mit Zidane hatte Real zum dritten Mal in Folge die Champions League gewonnen.

Der Trainer hat beim Champions-League-Teilnehmer der nächsten Saison einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021, verfügt allerdings über eine Ausstiegsklausel 2019. Bis dahin hatte Mäzen Dietmar Hopp seinen Erfolgscoach in die Pflicht genommen.

Hoeneß schwärmt von Löw

Uli Hoeneß hat Bundestrainer Joachim Löw in höchsten Tönen gelobt. „Er hat einen überragenden Anteil an den großen Erfolgen der Nationalmannschaft, durch seine ruhige, seine menschliche Art, mit den Jungs umzugehen. Das gefällt mir schon sehr, wie er das macht. Und das ist auch sein Geheimnis, dass er so erfolgreich ist“, sagte der Vereinspräsident des FC Bayern München in einem Interview der Münchner „Abendzeitung“ (Montag).

Löw schaffe für seine Spieler eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Sie würden gerne zum Bundestrainer reisen, „weil sie sich wohlfühlen. Wenn man nach einer schwierigen Saison noch mal fünf, sechs Wochen ins Trainingslager geht, musst du schon eine gute Atmosphäre schaffen, und das scheint ihm zu gelingen“, sagte Hoeneß.

Für den 66-Jährigen ist der Titelverteidiger wieder ein Kandidat auf den WM-Triumph. „Jogi Löw ist es bisher immer gelungen, aus einer Gruppe Individualisten im Laufe des Turniers eine tolle Mannschaft zu formen. Das traue ich ihm auch dieses Mal zu“, sagte Hoeneß.

Auf der Suche nach einem Nachfolger für Jupp Heynckes als Bayern-Coach war Löw kein Kandidat. „Wir haben nur über die Trainer nachgedacht, die zu haben waren. Deshalb war er nicht in der Diskussion, weil er ja einen Vertrag hat“, sagte Hoeneß. Löw sei aber „jederzeit in der Lage, einen Topverein zu trainieren“. Der bisherige Frankfurter Niko Kovac löst beim FC Bayern Heynckes ab.

Bayern prüft Sanches-Leihe

Europameister Renato Sanches soll seine massiv ins Stocken geratene Karriere bei seinem Heimatverein Benfica Lissabon wieder in Schwung bringen. Wie der „Kicker“ und die portugiesische Fachzeitung „A Bola“ berichten, prüft Bayern München eine Rückkehr des 20-jährigen Talents auf Leihbasis zu dessen Stammverein.

Renato Sanches konnte seiner Karriere in Swansea keinen Impuls verleihen
Renato Sanches konnte seiner Karriere in Swansea keinen Impuls verleihen © REUTERS | DAVID KLEIN

Zuletzt hatte der Münchner Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge noch über andere Pläne berichtet. „Er kommt zurück. Niko Kovac wird versuchen, ihn zu früherer Stärke zurückzuführen. Das ist eine spannende Aufgabe“, sagte Rummenigge über Sanches.

Der Portugiese war in der vergangenen Saison an den englischen Erstligisten Swansea City ausgeliehen. Dort konnte er sich, auch aufgrund von Verletzungen, allerdings ebenso wenig durchsetzen wie in seinem ersten Jahr in München.

Sanches war 2016 als bester Nachwuchsspieler der EM in Frankreich für 35 Millionen Euro von Benfica zu den Bayern gekommen. In München hätte der Mittelfeldspieler in der kommenden Saison unter Trainer Kovac in Neuzugang Leon Goretzka, Javi Martínez, Sebastian Rudy, Thiago, Corentin Tolisso oder Arturo Vidal namhafte Konkurrenz.

Acht Deutsche kämpfen um E-Sport-Krone

Deutschlands E-Sport-Asse haben sich zahlreich für die Endrunde der Fifa-18-Weltmeisterschaft qualifiziert. Bei den Global-Series-Play-offs in Amsterdam wurde Marvin Hintz von Bayer Leverkusen Zweiter auf der PlayStation, zuvor hatte Michael Bittner vom VfL Bochum die Xbox-Konkurrenz gewonnen. Beide stehen zusammen mit sechs weiteren Deutschen unter den Top 32, die vom 2. bis 4. August in London beim Fifa eWorld Cup den Weltmeister in der Fußball-Simulation Fifa18 ausspielen.

Bittner und Hintz, der im Endspiel dem argentinischen Weltklassemann Gonzalo Nicolás Villalba unterlag, kassierten für ihre Erfolge 35.000 und 16.000 US-Dollar. Neben ihnen sind auf der Xbox Niklas Raseck und Lukas Vonderheide in London dabei. Auf der PlayStation schafften Vizeweltmeister Kai Wollin von Manchester City, Virtuelle-Bundesliga-Champion Tim Katnawatos vom FC Basel, Philipp Schermer und Mohammed Harkous den Sprung zum Final-Event.

Ronaldo stößt zur Nationalmannschaft

Cristiano Ronaldo wird am (heutigen) Montag im WM-Vorbereitungscamp der portugiesischen Nationalmannschaft bei Lissabon erwartet. Das berichtete die Zeitung „A Bola“. Der 33 Jahre alte Superstar durfte nach dem erneuten Gewinn der Champions League mit Real Madrid eine gute Woche Sonderurlaub nehmen.

Ronaldo, über dessen Verbleib bei Real weiter viel gerätselt und gemutmaßt wird, fehlte in den beiden Testspielen der Portugiesen gegen Tunesien (2:2) und Belgien (0:0). Bei der WM-Generalprobe am Donnerstag in Lissabon gegen Algerien dürfte er die Mannschaft von Trainer Fernando Santos anführen.

Europameister Portugal trifft zum WM-Auftakt auf den Nachbarn sowie ehemaligen Welt- und Europameister Spanien. Die Partie findet am 15. Juni in Sotschi statt. Am 20. Juni heißt der Gegner in Moskau Marokko, ehe es am 25. Juni in Saransk gegen Iran geht.

Neuer RB-Trainer soll Überraschung werden

Der neue Trainer des Bundesligisten RB Leipzig wird vermutlich keiner der üblichen Verdächtigen werden. „Ich bin mir sicher: Unsere Wunschlösung wird für den einen oder anderen am Ende sicher überraschend sein“, sagte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff im Interview mit der „Bild“-Zeitung: „An dieser Lösung arbeiten wir mit Hochdruck – und hoffen, das Ergebnis in spätestens zwei Wochen präsentieren zu können.“

Diese „Überraschung“ schließt allerdings nicht aus, dass Sportdirektor Ralf Rangnick doch auf die Trainerbank zurückkehrt. Alles sei offen, sagte Mintzlaff, „auch, inwiefern Ralf Rangnick Teil dieser Wunschlösung am Ende ist“. Damit scheint auch eine Doppellösung mit Rangnick und „Mister X“ möglich.

Nouris Familie schaltet Verband ein

Die Familie des mit Herzstillstand kollabierten Ajax-Amsterdam-Profis Abdelhak Nouri (21) hat im Streit mit dem Verein um dessen mögliche Verantwortung das Schiedsgericht des niederländischen Verbandes KNVB angerufen. Dies teilten die Anwälte der Familie am Montag in Amsterdam mit. Nouri war am 8. Juli 2017 in Österreich bei einem Testspiel gegen Werder Bremen zusammengebrochen. Nach Angaben österreichischer Ärzte erlitt er dauerhafte Hirnschäden, weil sein Gehirn nach dem Zusammenbruch längere Zeit nicht mit Sauerstoff versorgt wurde.

Das Schiedsgericht des KNVB soll nun prüfen, ob der Verdacht der Familie, dass Nouri vom Clubarzt falsch behandelt wurde, zutreffend ist und Ajax Amsterdam für Versäumnisse haftbar gemacht werden könne. „Abdelhak hat nach dem Zusammenbruch auf dem Spielfeld in Österreich nicht die angemessene Behandlung bekommen“, heißt es in einer Mitteilung der Anwälte. Niederländischen Medienberichten zufolge seien schon 2014 bei einer sportmedizinischen Untersuchung im Auftrag des KNVB Anzeichen für mögliche Herzprobleme gefunden worden. Die Angehörigen erklärten, sie seien überzeugt, dass Nouri davon nichts erfahren habe.

Ein KNVB-Sprecher hatte dazu lediglich erklärt, dass „normalerweise“ Spieler und Vereine über solche Untersuchungsergebnisse aufgeklärt würden. Der Zusammenbruch hätte „sehr wahrscheinlich vermieden werden können, wenn man korrekt und angemessen gehandelt hätte“, heißt es in der Mitteilung der Anwälte. Es gehe bei der Einschaltung des Schiedsgerichts nicht nur um Abdelhak Nouri: „Die gesamte Fußballszene – und besonders die Spieler von Ajax – würde von einer eindeutigen Entscheidung hinsichtlich dieser Frage profitieren“.

Podolski kritisiert Nachwuchsförderung

Lukas Podolski vergangene Woche bei der Eröffnung seiner Eisdiele in Köln
Lukas Podolski vergangene Woche bei der Eröffnung seiner Eisdiele in Köln © imago/Nordphoto | nordphoto / Meuter

Weltmeister Lukas Podolski hat die Nachwuchsförderung im deutschen Fußball kritisiert. Die Ausbildung von Talenten funktioniere „wie eine Schablone“, sagte der ehemalige Nationalspieler und Ex-Bundesliga-Profi dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Alles und jeder sei angepasst und perfektioniert. Man müsse aber gerade denen eine Chance geben, „die weniger Talent für die Schule haben – nicht nur denen, die sich immer gut benehmen, nur Einsen schreiben und intelligenter sind als der Ball“, sagte der 33 Jahre alte Kölner vom japanischen Club Vissel Kobe.

Er selbst habe nie einen Plan B für ein Berufsleben abseits des Fußballs gehabt, habe aber immer gedacht: „Wenn irgendwo eine Tür zugeht, geht eine andere auf. Das ist bis heute meine Devise“, sagte der 130-malige Nationalspieler. Dass er die anstehende Weltmeisterschaft in Russland nicht als aktiver Spieler erlebe, sei „nicht komisch, sondern ganz normal“, sagte der ehemalige Angreifer. Da er während der WM (14. Juni bis 15. Juli) in Japan sein wird, werde er viele Spiele nicht live im Fernsehen verfolgen. „Wenn um 2.30 Uhr angepfiffen wird, schlafe ich“, sagte Podolski.

Auch Spanien tut sich schwer

Die spanische Nationalmannschaft ist im vorletzten Testspiel vor der Weltmeisterschaft in Russland (14. bis 15. Juli) nicht über ein Unentschieden hinausgekommen. Der Weltmeister von 2010 trennte sich trotz spielerischer Überlegenheit 1:1 (1:0) von der Schweiz, blieb damit aber zumindest auch im 19. Spiel unter Trainer Julen Lopetegui ungeschlagen.

Die Furia Roja spielte in Villarreal zu Beginn ohne die sechs Profis von Real Madrid, die vor Wochenfrist das Champions-League-Finale gegen den FC Liverpool (3:1) gewonnen hatten. Einziger Bundesligaspieler in Spaniens Startelf war Thiago von Bayern München.

Bei den Eidgenossen standen in Manuel Akanji (Borussia Dortmund), Steven Zuber (TSG Hoffenheim), Denis Zakaria und Torhüter Yann Sommer (beide Borussia Mönchengladbach) gleich vier Bundesliga-Legionäre in der Startaufstellung.

Die Führung erzielte Senkrechtstarter Álvaro Odriozola (29.), der noch im Januar 2017 in der zweiten Mannschaft von Real Sociedad kickte, per Volleyschuss. Der frühere Wolfsburger Ricardo Rodriguez (62./AC Mailand) glich nach einem Patzer von Torhüter David De Gea aus.

Spanien spielt in der Gruppenphase gegen Europameister Portugal, Iran und Marokko. Am Sonnabend testet der Europameister von 2012 noch gegen Tunesien. Die Schweizer treffen in der Gruppe E auf Rekordweltmeister Brasilien, Serbien sowie Costa Rica, das am Abend Nordirland in einem Testspiel mit 3:0 (1:0) besiegt hatte.