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Werders Sané vor Wechsel in die USA

Abwehrspieler Lamine Sané wechselt offenbar von Werder Bremen zu Orlando City in die nordamerikanischen Major League Soccer. Das berichtet die "Bild". Eine offizielle Bestätigung steht zwar noch aus, aber Bruder Salif postete auf Instagram ein Foto von Lamine samt Orlando-Trikot.

Werder-Sportchef Frank Baumann hatte zuvor bestätigt, dass sich der senegalesische Nationalspieler in Florida zu Vertragsgesprächen und zum Medizincheck befindet. Zuvor hatten der Spieler und Werder eine Einigung über eine vorzeitige Vertragsauflösung erzielt. Sané war bei Werder in Ungnade gefallen, als er in der vergangenen Transferperiode Trainingseinheiten und andere offizielle Termine geschwänzt hatte, um einen Wechsel zu erzwingen. Ein Wechsel zum französischen Erstligisten FC Metz war dann aber geplatzt.

Videobeweis erreicht Afrika

Der in der Bundesliga kontrovers diskutierte Videobeweis feiert am kommenden Sonnabend seine Premiere auf dem afrikanischen Kontinent. Beim Super-Cup-Duell zwischen dem marokkanischen Club Wydad Casablanca und TP Mazembe aus der Demokratischen Republik Kongo im Stade Mohammed V in Casablanca kommt die Technologie erstmals zum Einsatz.

Im afrikanischen Super Cup trifft analog zu seinem europäischen Pendant der Sieger der afrikanischen Champions League auf den Gewinner des zweitklassigen afrikanischen Confederation Cups.

"Das ist ein historischer Moment und großer Schritt für den afrikanischen Fußball", sagte Amr Fahmy, Generalsekretär des afrikanischen Fußballverbandes (CAF): "Ich bin stolz darauf, dass Afrika die Initiative ergriffen hat, um die neueste Technologie des Fußballs einzuführen."

In Europa wird der Videobeweis unter anderem in der Bundesliga, der italienischen Serie A sowie im englischen FA Cup genutzt. Der Fußball-Weltverband Fifa will im März darüber entscheiden, ob die Technologie auch bei der Weltmeisterschaft in Russland (14. Juni bis 15. Juli) verwendet wird.

31 Jahre Haft für englischen Jugendtrainer

Der frühere englische Jugendtrainer und Talentscout Barry Bennell ist wegen sexuellen Missbrauchs zu 31 Jahren Haft verurteilt worden. Das entschied ein Gericht in Liverpool am Montag. In der vergangenen Woche hatten die Richter den 64-jährigen Bennell in insgesamt 43 Fällen schuldig gesprochen.

Sie sahen es als erwiesen an, dass Bennell sich in den 80er-Jahren an Jungen zwischen acht und 15 Jahren vergangen hat. Sieben weitere Fälle hatte der ehemalige Coach von Crewe Alexandra und Manchester City selbst zugegeben. Die Richter nannten ihn einen „zielstrebigen und rücksichtslosen Pädophilen“. Opfer hatten ausgesagt, sie hätten von einer Profikarriere geträumt, Bennell habe das ausgenutzt.

Bennell war im Herbst 2016 in die Schlagzeilen geraten, nachdem der frühere Fußballprofi Andy Woodward in der britischen Tageszeitung „Guardian“ schwere Vorwürfe gegen ihn erhoben hatte. Dutzende weitere Ex-Fußballer brachen daraufhin ihr Schweigen und warfen Bennell und anderen Jugendtrainern vor, sie in ihrer Kindheit sexuell missbraucht zu haben.

DFB ermittelt gegen FCA-Trainer Baum

Trainer Manuel Baum vom Bundesligisten FC Augsburg muss mit einer Strafe vonseiten des Deutschen Fußball-Bundes rechnen. Der Verband hat laut „Kicker“ am Montag Ermittlungen gegen Baum eingeleitet. Eine Bestätigung des Verbands stand am Nachmittag noch aus.

Der Coach hatte sich im Punktspiel am Sonntag gegen VfB Stuttgart (0:1) dermaßen aufgeregt, dass er von Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg) in der 74. Minute auf die Tribüne geschickt wurde.

Manuel Baum (l,) wurde von Schiedsrichter Tobias Stieler auf die Tribüne geschickt
Manuel Baum (l,) wurde von Schiedsrichter Tobias Stieler auf die Tribüne geschickt © imago/DeFodi | Roland Krivec/DeFodi.de

Sekunden zuvor hatte der bereits ermahnte FCA-Coach den Referee lautstark wegen einer Gelben Karte gegen seinen Kapitän Daniel Baier kritisiert. Für Baum war es bereits der zweite Innenraumverweis. Am 29. Spieltag der vergangenen Saison musste der Trainer im Spiel gegen den 1. FC Köln (2:1) in der Nachspielzeit auf die Tribüne.

„Ich hatte ihn zwei Minuten zuvor ermahnt, und er reklamiert wieder“, begründete Stieler nach der Partie am Sonntag seine Maßnahme: „Dabei sind Worte gefallen, die nicht akzeptabel sind.“ Der Referee kündigte an, die genauen Äußerungen Baums im Spielbericht zu vermerken.

Baum selbst sah das ganz anders. „Ich war mit einigen Entscheidungen unzufrieden, das habe ich kundgetan. Er hat dann gesagt, dass er mich beim nächsten Mal vom Platz schickt“, sagte der Coach: „Ich habe ganz normal mit ihm geredet. Er hat nur darauf gewartet, dass er mich runterschicken kann.“

Sky verzeichnet Zuschauerrekord

Erneuter Zuschauerrekord für den Pay-TV-Sender Sky: Insgesamt verfolgten 4,68 Millionen Zuschauer (Z3+) die Partien auf Sky-Bundesliga am vergangenen Wochenende. Der bisherige Spitzenwert stammt vom 23. Spieltag der Saison 2011/12, als die Reichweite am Sonnabend und Sonntag bei 4,39 Millionen Zuschauer gelegen hatte.

Sky verzeichnet zudem einen Spieltagsrekord in dieser Saison und den viertstärksten Spieltagswert überhaupt. Die Reichweiten auf Sky lagen am Sonnabend und Sonntag um 41 Prozent über dem Vorjahreswert.

Allein am Sonnabendnachmittag sahen 1,67 Millionen Zuschauer (Z3+) die Bundesliga-Konferenz und die Einzelspiele. Der Marktanteil lag bei 9,7 Prozent.

Köln muss zahlen

Auch wegen geschmackloser und beleidigender Plakate gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp ist der 1. FC Köln vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Insgesamt ahndete der DFB laut einer Mitteilung vom Montag fünf Fälle von unsportlichem Verhalten der Fans des Bundesligisten mit einer Geldstrafe von 50.000 Euro.

Während der Partie am 5. November gegen 1899 Hoffenheim hatten Kölner Anhänger zwei beleidigende und verunglimpfende Banner in Bezug auf TSG-Mäzen und -Mehrheitsgesellschafter Hopp gezeigt.

Geahndet wurde auch ein Vorfall während der Begegnung mit Borussia Mönchengladbach am 14. Januar. Drei als Ordner verkleidete FC-Fans hatten eine Zaun-Fahne der Borussia-Anhänger entwendet. Zudem wurde bei drei Spielen verbotene Pyrotechnik gezündet.

Hanke trifft bei Debüt in siebter Liga

Ex-Nationalspieler Mike Hanke
Ex-Nationalspieler Mike Hanke © imago/Udo Gottschalk | imago sportfotodienst

Er kann es noch: Nach mehr als drei Jahren Pause vom Fußball hat der ehemalige Nationalstürmer Mike Hanke bei seinem Comeback in der siebten Liga sofort getroffen. Der 34-Jährige erzielte am Sonntag für seinen westfälischen Heimatclub TuS 1910 Wiescherhöfen in der Nachspielzeit den Ausgleich zum 1:1 (0:0) gegen Schwarz-Weiß Wattenscheid 08.

„Ich wurde in Hamm geboren und bin dort aufgewachsen. Die Familie und viele Freunde waren da. Das war schon ein ganz besonderes Spiel“, sagte Hanke dem Internetportal „Fussball.de“. Der Zuschauerzuspruch war allerdings deutlich geringer als zu den Glanzzeiten des Ex-Bundesligaprofis: 250 Besucher verfolgten Hankes Comeback in der Landesliga. Der TuS Wiescherhöfen war Hankes erster Verein, für den er seit dem 1. Januar wieder spielberechtigt ist.

Hanke hatte seine Laufbahn im Dezember 2014 in China beendet. In der Bundesliga war er für Schalke, Wolfsburg, Hannover, Mönchengladbach und Freiburg aktiv und spielte zwölfmal in der DFB-Auswahl.

Götze-Buch gewinnt Preis

Nationalspieler Mario Götze von Bundesligist Borussia Dortmund hat auch als Autor Erfolg. Sein im vergangenen Dezember veröffentlichtes Kinderbuch „Marios großer Traum“ gewann den Publikumspreis „Buch des Jahres“ des Online-Buchportals „Literatur-Couch“.

„Es freut mich sehr, dass unsere Geschichte rund um Respekt, Toleranz und Weltoffenheit so gut ankommt. Wir konnten schon viele Tausend Kinder erreichen, und nun den Publikumspreis zu gewinnen, ist eine Ehre und eine tolle Auszeichnung“, sagte Götze.

Held des Buches ist der kleine Mario, der sehr gerne Nationalspieler werden möchte. Im Laufe der Geschichte, die, wie Götze im Vorwort versichert, „nicht autobiografisch ist, aber wunderschön“, lernt er unter Anleitung eines ehemaligen Stars, dass Geld und Siege nicht alles sind im Leben. Sein im Comic-Stil gezeichneter Vereinstrainer sieht verdächtig aus wie Joachim Löw.

Den Gewinn aus dem Projekt spendet der 25-Jährige an die Stiftung „Kids to Life“ für benachteiligte Kinder und Jugendliche.

Spanien: Razzia in Wettskandal

Mit einer groß angelegten Razzia hat die spanische Polizei mutmaßlichen Wettbetrügern in der 3. Liga am Montag einen schweren Schlag versetzt. Rund 200 Beamte waren bei den Durchsuchungen in Madrid, Barcelona und Albacete im Einsatz.

Es wurden zehn Personen vorläufig festgenommen, ihnen wird unter anderem Wettbetrug und Spielmanipulation zur Last gelegt. Drahtzieher der Wettbetrüger sollen zwei Ex-Profis sein.

Entwarnung bei Elvedi

Nico Elvedis Verletzung ist weniger schlimm als befürchtet
Nico Elvedis Verletzung ist weniger schlimm als befürchtet © imago/Horstmüller | HORSTMUELLER GmbH

Außenverteidiger Nico Elvedi von Borussia Mönchengladbach hat sich bei der 0:1-Niederlage im Bundesligaspiel gegen Borussia Dortmund am Sonntag nicht die zunächst befürchtete schwere Verletzung zugezogen. Nach Vereinsangaben erlitt der 21 Jahre alte Schweizer beim Zusammenprall mit Christian Pulisic eine Kapsel- und Bänderdehnung im Sprunggelenk. Zur voraussichtlichen Ausfalldauer teilte die Borussia am Montag nichts mit.

Nach Ohnmachtsanfall: Gomis spielt weiter

Bafetimbi Gomis von Galatasaray Istanbul brach im Derby bei Kasimpasa ohnmächtig zusammen
Bafetimbi Gomis von Galatasaray Istanbul brach im Derby bei Kasimpasa ohnmächtig zusammen © Getty Images | Anadolu Agency

Der französische Angreifer Bafetimbi Gomis vom türkischen Rekordmeister Galatasaray Istanbul ist am Sonntag im Meisterschaftsspiel der Süper Lig im Derby bei Kasimpasa in der siebten Minute ohnmächtig zusammengebrochen. Nach kurzer Behandlungspause wurde der 32-Jährige aber von den Mannschaftsärzten auf den Platz zurückgeschickt. Gomis absolvierte die restliche Spielzeit ohne Probleme.

„Dies passiert mir ab und zu“, sagte Gomis, „die Ohnmachtsanfälle haben mit Stress zu tun.“ Der Profi leidet an einer sogenannten vasovagalen Synkope, einer unvermittelt eintretenden kurzen Bewusstlosigkeit.

Ohnmachtsanfälle hatte Gomis bereits während der Stationen bei Olympique Lyon und Swansea City zu beklagen. Ursache dafür ist sein niedriger Blutdruck. Der Galatasaray-Mannschaftsarzt betonte, dass er bei der Verpflichtung des Spielers im Sommer über die gesundheitlichen Probleme von Gomis vollumfänglich informiert worden sei.

Coman meldet sich zurück

Bayern-Angreifer Kingsley Coman konnte am Montag wieder mittrainieren
Bayern-Angreifer Kingsley Coman konnte am Montag wieder mittrainieren © Bongarts/Getty Images | Jan Hetfleisch

Bei Minusgraden im winterlichen München hat der FC Bayern das Abschlusstraining vor dem Achtelfinal-Hinspiel gegen Besiktas Istanbul in der Champions League bestritten. Trainer Jupp Heynckes leitete die Übungseinheit am Montagvormittag, die auf dem Platz mit mehr als einer halben Stunde Verspätung begann, warm eingepackt in eine dicke Winterjacke, Handschuhe und Wollmütze.

Der Bundesliga-Tabellenführer geht bestens vorbereitet in das erste K.-o.-Spiel am Dienstagabend (20.45 Uhr/ZDF/Sky) gegen den türkischen Meister. Personell kann Heynckes aus dem Vollen schöpfen, nur Nationaltorhüter Manuel Neuer ist verletzt.

Am Training, das für Medien nur in den ersten 15 Minuten geöffnet war, nahm auch Flügelstürmer Kingsley Coman teil. Der Franzose hatte wegen einer leichten Erkältung am vergangenen Samstag beim 2:1 in Wolfsburg pausiert. Der bei dem Bundesligaspiel gesperrte Arturo Vidal ist in der Königsklasse wieder spielberechtigt.

Heynckes dürfte sein Team im Vergleich zu Wolfsburg personell neu aufstellen und ausrichten. Robert Lewandowski, Thomas Müller und James Rodríguez dürften ebenso wie Vidal wieder in die Startelf kommen. Dazu ist mit einer komplett neuen Abwehrreihe mit Joshua Kimmich, Jérôme Boateng, Mats Hummels und David Alaba zu rechnen.

Bundesliga: Ballack sieht Qualitätsproblem

Der ehemalige Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack (41) hat die Qualität in der Bundesliga deutlich kritisiert. „Wir haben ein Qualitätsproblem. In Frankreich ist die Ausbildung im Moment anscheinend besser“, sagte der Vizeweltmeister von 2002 im Interview mit dem kicker: „Die Premier League ist das Maß aller Dinge.“ Gegenüber der Bundesliga sieht Ballack, der 2010 mit dem FC Chelsea englischer Meister wurde, einen „großen Qualitätsunterschied“.

Der frühere Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack sieht Nachholbedarf
Der frühere Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack sieht Nachholbedarf © dpa | Tobias Hase

Derzeit sind mit Rekordmeister Bayern München in der Champions League sowie Pokalsieger Borussia Dortmund und Vizemeister RB Leipzig nur noch drei deutsche Mannschaften international vertreten, während die Premier League mit fünf Teams im Achtelfinale der Königsklasse steht. In der Bundesliga ziehen die Bayern einsam ihre Kreise an der Tabellenspitze.

Die neue DFB-Akademie und das neue Nachwuchsleistungszentrum der Münchner betrachtet de 98-malige Internationale Ballack daher als eine „Entwicklungsstufe, die sicherlich notwendig war“. Gleichzeitig betonte der DFB-Kapitän bei der Heim-WM 2006 jedoch, dass die Fußballzentren auch personell erstklassig besetzt werden müssen: „Ob die Kinder in der U12 ein Kältebecken haben oder nicht, ist weniger wichtig, als es die Menschen sind, die den Fußball vermitteln müssen.“

DFB verteidigt Montagsspiele

DFB-Vizepräsident Rainer Koch hat sich in die Diskussion um die Bundesliga-Montagsspiele eingeschaltet und nochmals auf die Interessen der zahlreichen Amateurclubs hingewiesen. „Mit Blick auf die vielen Tausend Amateurvereine in Deutschland, die am Sonntagnachmittag ihre Spiele austragen und deren Spielbetrieb und deren Interessen wir eben auch zu beachten und zu schützen haben, scheidet für mich der Sonntagnachmittag für weitere Spiele aus“, schrieb Koch bei Facebook.

Damit befindet sich der 59 Jahre alte Richter auf einer Linie mit DFL-Boss Christian Seifert. Die Montagsspiele „wurden eingeführt als Interessensausgleich zwischen mitreisenden Fans einerseits und dem Amateurfußball andererseits, der nach wie vor sehr viele Spiele am Sonntag absolviert“, hatte der Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga (DFL) dem Hessischen Rundfunk gesagt.

An diesem Montag (20.30 Uhr/Eurosport Player) kommt es zum ersten regulären Montagsspiel der Bundesliga zwischen Eintracht Frankfurt und RB Leipzig. Fans haben Proteste gegen die Ansetzung angekündigt.