Berlin. Dortmund kommt auch mit Aubameyang nicht über einen Punkt hinaus. Kölns Serie stockt. Bayern trotz 0:2-Rückstand unbeeindruckt.

Die Aufholjagd von Schlusslicht 1. FC Köln geriet am 20. Spieltag der Fußball-Bundesliga gegen den FC Augsburg ins Stocken. Spitzenreiter Bayern München lag gegen Hoffenheim früh mit zwei Toren hinten, drehte die Partie dann aber. Borussia Dortmund kam auch mit Pierre-Emerick Aubameyang in der Startelf gegen den SC Freiburg nicht über ein spätes Unentschieden hinaus.

Bremen mit Nullnummer im Abendspiel

Stuttgarts Trainer Hannes Wolf gerät nach der Niederlage gegen den FC Schalke 04 immer stärker unter Druck. Der HSV hat mit dem neuen Trainer Bernd Hollerbach beim Unentschieden in Leipzig ein kleines Achtungszeichen im Abstiegskampf gesetzt. Werder Bremen ließ im Abendspiel gegen Hertha BSC viele Chancen ungenutzt und bleibt auf dem Relegationsplatz.

1. FC Köln – FC Augsburg 1:1

Der 1. FC Köln ist bei seiner Aufholjagd ins Stolpern geraten. Gegen Angstgegner FC Augsburg kam das Schlusslicht nach zuletzt drei Siegen trotz Führung und zahlreicher Chancen nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck bleibt mit recht deutlichem Abstand Tabellenletzter.

Der Brasilianer Caiuby (77.) sorgte per Kopf für den Ausgleich der Gäste, die von zehn Bundesliga-Duellen mit dem FC nur eines verloren. Zuvor hatte Milos Jojic (40.) Köln mit einem direkten Freistoß in Führung gebracht.

Augsburg bleibt mit 28 Zählern im sicheren Mittelfeld und ist weiter ein ungeliebter Gast in Köln. Nicht nur aufgrund der schwachen Bilanz gegen den FCA hatte Ruthenbeck vor der Partie eindringlich vor dem Gegner gewarnt.

Borussia Dortmund – SC Freiburg 2:2

Auch mit dem wechselwilligen Rückkehrer Pierre-Emerick Aubameyang verschenkt Borussia Dortmund weiter Punkte. Der Gabuner stand beim 2:2 (1:1) gegen den SC Freiburg möglicherweise zum letzten Mal in einer Startelf des BVB, der jeglichen Offensivgeist vermissen ließ und teilweise wie erstarrt wirkte. Nils Petersen (20./68.) war mit zwei Treffern der überragende Akteur beim SCF - sein zweiter Treffer war ein Traum-Heber aus 35 Metern. Jeremy Toljan rettete dem BVB in der Nachspielzeit (90.+3) einen Punkt.

Im Kampf um den erneuten Champions-League-Platz wird es für den BVB nun enger, Freiburg hingegen ist seit acht Spielen ungeschlagen und wohl in Sicherheit.

Ein frühes Tor von Shinji Kagawa (9.) vermittelte den ideenarmen Dortmundern auch nicht mehr Spielfreude. Petersen (20.) schlug mit dem ersten ernsthaften Angriff für Freiburg zurück, er erzielte zunächst sein neuntes Saisontor. Nummer zehn war dann außergewöhnlich: Petersen nutzte nach einem Nuri-Sahin-Fehlpass, dass BVB-Torhüter Roman Bürki weit vor seinem Tor stand.

Bürki kritisierte anschließend die eigenen Zuschauer. „Die Ost- und Westtribüne, da kommen die Leute ins Stadion, um ihre eigene Mannschaft auszupfeifen. Die sollen lieber zu Hause bleiben“, sagte der Schweizer bei Sky. Von diesen Tribünen „hört man keine Unterstützung“, klagte Bürki. „Das sind Leute, die keine Ahnung von Fußball haben. Die haben wohl nichts Besseres zu tun.“ Der BVB hatte sich für seine schwache Leistung Pfiffe gefallen lassen müssen. Die große Stehtribüne ist in Dortmund auf der Südseite.

FC Bayern München – TSG 1899 Hoffenheim 5:2

Gewankt, aber mehr auch nicht: Rekordmeister Bayern München hat auch den nächsten wehrhaften Gegner niedergerungen und ist nach einem unterhaltsamen Spiel dem sechsten Meistertitel in Folge einen weiteren Schritt näher. Gegen das aufmüpfige 1899 Hoffenheim von Trainer Julian Nagelsmann benötigte der FC Bayern beim 5:2 (2:2) nach einem zwischenzeitlichen 0:2 wie schon vor Wochenfrist gegen Werder Bremen allerdings einen Kraftakt zum Sieg.

Erst mit den Toren von Robert Lewandowski (21.) und Jérôme Boateng (25.) fand die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes ins Spiel. Zuvor hatten Mark Uth (3.) im Nachschuss nach einem verschossenen Foulelfmeter von Serge Gnabry und Gnabry (12.) selbst die couragierten Kraichgauer mit 2:0 in Führung gebracht. Kingsley Coman (63.) sorgte dann endgültig für die Wende und Arturo Vidal (66.) legte noch nach. In der 90. Minute sorgte dann der ehemalige Hoffenheimer Sandro Wagner für den Endstand.

Der Vorsprung der Bayern in der Tabelle bleibt damit riesig.

VfB Stuttgart – FC Schalke 04 0:2

Schalke 04 hat das Theater der letzten Tage um Nationalspieler Leon Goretzka gut weggesteckt. Die Mannschaft von Domenico Tedesco gewann beim VfB Stuttgart mit 2:0 (2:0) und beendete seine Negativserie von drei sieglosen Spielen. Während die Schalker weiter in der Spitzengruppe platziert sind, rutscht der über weite Strecken erschreckend schwache VfB immer tiefer in die Krise.

Für das Team von Hannes Wolf, an dem es zuletzt schon erste Kritik gab, war es die sechste Niederlage aus den letzten sieben Spielen. Der VfB rückt immer näher an die Abstiegsränge heran.

Schalke ging in der 14. Minute durch Naldo in Führung. Amine Harit erhöhte in der 19. Minute per Foulelfmeter auf 2:0. Vorausgegangen war eine ungeschickte Attacke von VfB-Zugang Jakob Bruun Larsen, der erst unter der Woche aus Dortmund gekommen war, an Goretzka. Gegen den Nationalspieler, der im Sommer zu Bayern München wechselt, gab es diesmal nur vereinzelte Pfiffe. Der 22-Jährige war bis zu seiner Auswechslung (56.) immer wieder bemüht, das Spiel der Königsblauen anzutreiben.

RB Leipzig – Hamburger SV 1:1

Leipzig dominierte die Partie gegen Hamburg zu Beginn und ging durch Bruma verdient in Führung (9. Minute). Beim HSV-Trainerdebüt für Hollerbach glich Kostic aus knapper Abseitsposition für die Gäste aus (29.). Der Vorsprung des Vorletzten Hamburg auf Köln beträgt weiter drei Punkte. Den ausführlichen Bericht lesen Sie hier.

Werder Bremen – Hertha BSC 0:0

Werder Bremen hat einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf verpasst. Die Norddeutschen trennten sich im "Topspiel" 0:0 von Hertha BSC und bleiben mit einem Punkt vor dem HSV auf dem Relegationsplatz. Einen Treffer des Bremers Maximilian Eggestein in der zehnten Minute erkannte Schiedsrichter Bastian Dankert nach Rücksprache mit Videoassistent Jochen Drees wieder ab. Den ausführlichen Bericht lesen Sie hier.