Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Jupp Heynckes appelliert an Spieler und Vereine

Erst Ousmane Dembele, dann Pierre-Emerick Aubameyang – es geht zwar Bayern Münchens Triple-Trainer Jupp Heynckes nicht direkt etwas an. Aber der 72-Jährige fordert für alle Vereine mehr Anstand und Moral im Profifußball. Dabei sagte Heynckes: „Das hat es immer gegeben, aber im Moment ist die Dimension eine ganz andere. Ich stehe dem sehr kritisch gegenüber. Ich finde, dass Fußballer priviligiert sind, wenn man bedenkt, wie hart und schwierig man draußen sein monatliches Einkommen verdienen muss.“

Zum Beruf der Profis gehörten Berufsethik und Moral sowie ein Blick über den Tellerrand. Die aufnehmenden Vereine sollten darüber nachdenken, ob sie solche Spieler verpflichten. Ich würde das ablehnen.“ Das muss auch den Verantwortlichen des FC Bayern zu denken geben. Denn auch sie profitieren oft von Spielern, die ihre Clubs düpieren, um nach München zu wechseln.

Happige Geldstrafen wegen Krawall-Fans

Weil sich seine Fans in sechs Fällen unsportlich verhalten haben, muss Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern eine Geldstrafe von insgesamt 28.000 Euro zahlen. Das entschied das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes. Bestraft wurde vor allem eine denkwürdige Szene aus dem Auswärtsspiel beim SV Sandhausen am 16. September 2017. Ein FCK-Fan stieß auf der Zuschauertribüne einen Pfiff aus, woraufhin ein Sandhausener Spieler den Ball im eigenen Strafraum in die Hand nahm. Der Schiedsrichter entschied zunächst auf Handelfmeter für Kaiserslautern, nahm diese Entscheidung jedoch nach langer Diskussion zurück. Das Sportgericht hat drei Bundesliga-Clubs zu Geldstrafen verurteilt, weil ihre Fans im Stadion Rauchbomben, Pyrotechnik oder Bengalische Feuer gezündet haben: Bayer Leverkusen muss 25.000 Euro zahlen, Werder Bremen 24.000 Euro, der SC Freiburg kam mit einer Strafe von 8000 Euro davon.

FC St. Pauli holt Verlinden

Der Wechsel des Belgiers Thibaud Verlinden vom englischen Fußball-Erstligisten Stoke City zum FC St. Pauli ist perfekt. Wie der Hamburger Zweitligist bestätigte, haben sich beide Vereine auf eine sechsmonatige Ausleihe bis zum Saisonende geeinigt. St. Pauli und Stoke City sind seit gut einem halben Jahr Kooperationspartner. Der Wechsel des 18 Jahre alten Mittelfeldakteurs ist der erste Transfer untereinander.

Thibaud Verlinden kommt von St. Paulis Kooperationspartner Stoke City
Thibaud Verlinden kommt von St. Paulis Kooperationspartner Stoke City © WITTERS | Tay Duc Lam

„Thibaud ist ein junger, talentierter Fußballer, der über besondere Fähigkeiten verfügt. Er hat im Trainingslager bereits sein Potenzial angedeutet. Wir wollen ihn schnell in die Mannschaft integrieren und an die 2. Liga heranführen“, sagte Trainer Markus Kauczinski. Der Neue ist der Sohn des ehemaligen belgischen Nationaltorhüters Dany Verlinden. Bereits im Dezember hatte der U-19-Auswahlspieler, der zuletzt meist in der U23 des Premier-League-Clubs zum Einsatz gekommen war, im St.-Pauli-Training vorgespielt und dabei überzeugt.

Voraussichtlich wird der Belgier, der seine Stärken auf der rechten und linken Außenbahn hat, nicht der letzte Neuzugang des FC St. Pauli in dieser Transferperiode bleiben. Der Verein vom Millerntor sucht noch einen spielstarken und torgefährlichen Offensiv-Allrounder, der den zu harmlosen Angriff (nur 18 Saisontore) in Schwung bringen soll.

Fifa gewinnt Prozess gegen Viagogo

Die Ticketplattform Viagogo darf vorerst keine Eintrittskarten für die Weltmeisterschaft in Russland anbieten. Das hat das Landgericht Hamburg in einer einstweiligen Verfügung entschieden, bestätige ein Gerichtssprecher in Hamburg am Freitag. Damit hat sich der Fußball-Weltverband Fifa in dem Streit mit der in der Schweiz ansässigen Ticketbörse durchgesetzt.

Viagogo darf erst dann Karten anbieten, wenn sie diese durch die Fifa zugeteilt bekommt bzw. in deren Besitz ist. Bei Verstößen muss das Unternehmen mit einem Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro oder Ordnungshaft von bis zu sechs Monaten rechnen.

Schon jetzt WM-Tickets anzubieten sei eine „ein irreführendes Verhalten, das gegen das deutsche Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) verstößt“, heißt es in der Verfügung. Das Anbieten noch nicht vorhandener und überteuerter Tickets sei eine gezielte Behinderung der Fifa mit Blick auf deren Ticketverkauf. Der Gerichtsbeschluss trage zum Schutz des von der Fifa konzipierten fairen Preis- und Vertriebssystems für WM-Tickets bei, heißt es.

Die Fifa beginnt mit dem Versand von WM-Karten an die Fans im April 2018. „Für Fans, die Tickets über nicht zugelassene Kanäle beziehen, besteht daher das Risiko, dass sie ihre bestellten und bezahlten Tickets letztlich nicht erhalten“, teilte der Verband mit. Zudem ist die Fifa berechtigt, sämtliche Tickets aus nicht zugelassenen Vertriebskanäle für ungültig zu erklären.