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Hoffenheim feiert ersten Sieg in der Europa League

1899 Hoffenheim hat den ersten Sieg eines deutschen Teams in der Europa-League-Saison gefeiert. Der Tabellenvierte der Bundesliga setzte sich am Donnerstagabend gegen Istanbul Basaksehir mit 3:1 (0:0) durch und landete damit den ersten Vereinserfolg überhaupt auf internationaler Bühne.

Benjamin Hübner (52. Minute), Nadiem Amiri (59.) und Nico Schulz (75.) trafen gegen den türkischen Vizemeister, für den Stefano Napoleoni (90. +3) in der Nachspielzeit erfolgreich war. Damit wahrte die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann als Dritter in Gruppe C ihre Chancen auf ein Weiterkommen.

Köln verliert auch international

1. FC Köln rutscht immer tiefer in die Krise und hat auch in der Europa League einen Befreiungsschlag verpasst. Die Mannschaft von Trainer Peter Stöger verlor beim weißrussischen Meister Bate Borissow 0:1 (0:0) und hat kaum noch Chancen, im Europapokal zu überwintern.

Aleksej Rios (55.) nutzte gleich die erste Möglichkeit der Gastgeber zum 1:0. Köln verpasste es zudem, Selbstvertrauen für das extrem wichtige Bundesliga-Heimspiel gegen Werder Bremen am Sonntag (13.30 Uhr/Eurosport Player) zu tanken. Beide Teams warten noch auf einen Sieg.

Hertha mit nächster Blamage

Bittencourt konnte nach seiner Einwechslung auch nicht mehr für die Wende sorgen. Köln ist weiter punktlos in der Europa League
Bittencourt konnte nach seiner Einwechslung auch nicht mehr für die Wende sorgen. Köln ist weiter punktlos in der Europa League © Federico Gambarini/dpa

Hertha BSC droht in der Europa League das Aus. Die Berliner verloren im ukrainischen Lwiw 1:2 (0:1) gegen Sorja Luhansk und haben nach drei Spielen in Gruppe J nur einen Punkt. Der Brasilianer Silas brachte die Gastgeber per Freistoß drei Minuten vor der Pause in Führung. Zwar traf Davie Selke per Kopf nach einer Ecke zum zwischenzeitlichen Ausgleich für die Berliner (56.), doch Alexander Swatok schoss Luhansk elf Minuten vor dem Ende zum Sieg.

Mehr Pyrotechnik – weniger Verletzte

In den deutschen Fußballstadien ist in der vergangenen Saison wieder mehr unerlaubte Pyrotechnik abgebrannt worden. Das geht aus dem am Donnerstag vorgestellten Jahresbericht der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) in Duisburg hervor. Die Zahl stieg um 18 Prozent auf 669 Fälle, bei denen Verfahren eingeleitet wurden. 50 Menschen seien durch Feuerwerkskörper verletzt worden.

Die Sicherung von Spielen der ersten bis dritten Liga bescherte der Polizei wieder mehr Arbeit: 2,24 Millionen Arbeitsstunden wurden aufgewendet, fast sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der verletzten Fans sei um drei Prozent auf 1226 Menschen leicht zurückgegangen. 504 Verletzte seien friedliche Fans gewesen. Die Zahl der eingeleiteten Strafverfahren stieg um drei Prozent auf fast 8000.

Nordirland-Trainer muss Führerschein abgeben

Nordirlands  Trainer Michael O'Neill
Nordirlands Trainer Michael O'Neill © Getty Images | Andrew Halseid-Budd

Der Trainer des nordirischen Nationalteams Michael O'Neill muss wegen Trunkenheit am Steuer seinen Führerschein für 16 Monate abgeben. O'Neill räumte vor einem Gericht in Edinburgh ein, am 10. September alkoholisiert Auto gefahren zu sein. Der 48-Jährige war in der Nähe der schottischen Hauptstadt von der Polizei angehalten worden. Neben dem Führerscheinentzug verurteilte das Gericht den Coach zu einer Geldstrafe von umgerechnet knapp 1500 Euro. O'Neills Anwalt sprach von „einer groben Fehleinschätzung“ seines Mandanten.

Unter Michael O'Neill, der in Edinburgh lebt, kann sich Nordirland erstmals seit 1986 für eine WM qualifizieren. Um im nächsten Jahr an der Endrunde in Russland teilzunehmen, müssen sich die Nordiren am 9. und 12. November in Play-off-Spielen gegen die Schweiz durchsetzen.

Nach Diskriminierung: FA in der Kritik

FA-Präsident Greg Clarke bei einer Anhörung vor Parlamentsabgeordneten in London
FA-Präsident Greg Clarke bei einer Anhörung vor Parlamentsabgeordneten in London © Pa | dpa

Nach der Affäre um die Diskriminierung der ehemaligen englischen Nationalspielerin Eniola Aluka gibt es in England Forderungen nach einem Rücktritt der Führung des nationalen Fußballverbands FA. In einer Anhörung vor Parlamentsabgeordneten hatten unter anderem FA-Präsident Greg Clarke und der FA-Vorsitzende Martin Glenn am Mittwoch jegliche Schuld von sich gewiesen.

„Was die FA nicht gemacht hat, ist, ihre Fehler zuzugeben“, sagte der Abgeordnete Damian Collins dem Sender BBC. „Es verstärkt Zweifel daran, ob sie die Richtigen sind, um die FA voranzubringen.“

Zuvor hatte sich Glenn bei Aluko für das Verhalten des entlassenen England-Trainers Mark Sampson entschuldigt. Er soll die in Nigeria geborene Fußballerin im Oktober 2015 diskriminierend beleidigt haben. Sampson wurde nach einer internen Untersuchung zunächst entlastet. Doch weitere FA-Ermittlungen auf Basis neuer Beweise bestätigten Alukos Vorwürfe, betonten allerdings, Sampson sei kein Rassist. Der Trainer war bereits im September beurlaubt worden, allerdings wegen eines anderen Vorfalls aus dem Jahr 2013.

Uefa zahlt Bundesligisten Millionenbetrag

Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hat an die in der vergangenen Saison nicht im Europacup vertretenen Bundesligisten rund acht Millionen Euro an Solidaritätszahlungen für die Nachwuchsförderung ausgeschüttet. Das geht aus der am Donnerstag vom Kontinentalverband für alle 54 Uefa-Mitglieder veröffentlichten Geldrangliste hervor.

Mit 13,338 Millionen Euro erhielt die englische Premier League das meiste Geld. Die Bundesliga folgt mit 7,957 Millionen Euro auf Platz fünf hinter Italiens Serie A (11,386), der spanischen Primera División (9,321) und Frankreichs Ligue 1 (8,741). Am Ende der Finanztabelle liegt ein Oktett um die EM-Teilnehmer Nordirland und Wales (jeweils 403.351 Euro).

Insgesamt stellte die Uefa von ihren Einnahmen aus Champions und Europa League 124,37 Millionen Euro zur Verfügung (Vorjahr 120,83). Die Vereine sind verpflichtet, die Beiträge in der Jugendarbeit und gemeinwohlorientierten Projekten auf lokaler Ebene zu investieren.

Boateng isst glutenfrei

Jérôme Boateng hat seine Ernährung umgestellt
Jérôme Boateng hat seine Ernährung umgestellt © WITTERS | Nadine Rupp

Jérôme Boateng ernährt sich strikt nach Vorgaben. „Ich habe auf dem Esstisch einen dicken Ordner, in dem alle Lebensmittel aufgeführt sind, die gut und schlecht für mich sind“, sagte der Abwehrstar des FC Bayern München in einem Interview mit „Focus Style“ – und nannte die Vorzüge seiner Ernährung, die glutenfrei sei: „Tatsächlich geht es mir dabei viel besser. Ich bin nicht mehr so oft schlapp, habe mehr Energie, obwohl ich ein paar Kilo abgenommen habe.“

Boateng war lange Zeit wegen Verletzungen außer Gefecht und ist erst seit Kurzem wieder im Einsatz.

Celozzi neuer Bochum-Kapitän

Stefano Celozzi (28) ist neuer Kapitän des Zweitligisten VfL Bochum. Dies gab Interimstrainer Jens Rasiejewski vor dem Duell bei Eintracht Braunschweig am Sonnabend (13 Uhr/Sky) bekannt. Celozzi folgt auf Felix Bastians, der nach einer clubinternen Suspendierung ins Mannschaftstraining der Westfalen zurückgekehrt ist. "Ich habe mich intensiv mit der Kapitänsfrage beschäftigt", sagte Rasiejewski: "Im Winter werden wir in Ruhe neu entscheiden und uns zusammensetzen."

Bastians war von Sportvorstand Christian Hochstätter wegen angeblich beleidigender Äußerungen zunächst für zwei Wochen vom Spiel- und Trainingsbetrieb ausgeschlossenen worden. Dagegen ging der 29-Jährige mit Rechtsmitteln vor. Klub und Spieler stimmten dann einem Vergleichsvorschlag des Arbeitsgerichts Bochum zu. Bastians fehlte damit nur beim 2:0-Sieg gegen den SV Sandhausen.

Peter ersetzt Marozsan

Abwehrspielerin Babett Peter wird die wegen eines Jochbeinbruchs fehlende Dzsenifer Marozsan in den anstehenden beiden WM-Qualifikationsspielen der deutschen Frauennationalmannschaft als Kapitänin ersetzen. "Babett hat schon zuvor sehr viel Verantwortung übernommen. Sie ist eine Führungsspielerin, und es war klar, dass sie Spielführerin wird", sagte Bundestrainerin Steffi Jones über die Wolfsburgerin Peter (113 Länderspiele/7 Tore).

Babett Peter spielt infolge eines Nasenbeinbruchs derzeit mit Gesichtsmaske
Babett Peter spielt infolge eines Nasenbeinbruchs derzeit mit Gesichtsmaske © Bongarts/Getty Images | Ulrich Roth

Am Freitag trifft das DFB-Team in Wiesbaden auf Island (16 Uhr/ZDF), vier Tage später ist in Großaspach der krasse Außenseiter Färöer der Gegner. Neben Spielmacherin Marozsan fehlen Jones auch Sara Däbritz (Sprunggelenksverletzung) und Kristin Demann (Schulteroperation). Dafür kehren nach langen Verletzungspausen Alexandra Popp und Melanie Leupolz zurück.

Nach zwei Auftaktsiegen (6:0 gegen Slowenien und 1:0 in Tschechien) wollen die DFB-Frauen auf dem Weg zur Endrunde 2019 in Frankreich nachlegen – mit dem 27. (!) WM-Quali-Sieg in Serie.

Bayern gewinnt auch Quotenduell

Der FC Bayern München hat in der Champions League Celtic Glasgow mit 3:0 zurück nach Schottland geschickt und gleichzeitig den Großteil des Fernsehpublikums für sich interessiert. Im Schnitt 7,38 Millionen Zuschauer verfolgten am Mittwochabend ab 20.45 Uhr den zweiten Sieg des Deutschen Meisters in der Champions-League-Saison im ZDF. Der Marktanteil betrug 25,4 Prozent.

Das Beziehungsdrama „Ich war eine glückliche Frau“ schlug sich im Ersten gegen den Fußball gar nicht so schlecht: 4,18 Millionen Zuschauer (13,7 Prozent) schalteten den Film mit Petra Schmidt-Schaller und Imogen Kogge ein.

Schmidt lässt Wolfsburgs Profis Zähne putzen

Wolfsburgs Trainer Martin Schmidt zeigt Zähne
Wolfsburgs Trainer Martin Schmidt zeigt Zähne © dpa | Peter Kneffel

Mit blitzblanken Beißern zum Erfolg in der Bundesliga: Der VfL Wolfsburg geht unter Trainer Martin Schmidt neue Wege. Der 50-Jährige verordnet seinen Spielern nach jedem Training und Spiel den Griff zur Zahnbürste.

„Wenn du dich komplett auspowerst, gibt es eine Säurereaktion“, sagte der Trainer dem Fachmagazin „Kicker“: „Die Säure geht ins Blut, das kann die Regeneration beeinflussen.“ Dem soll mit einer guten Mundhygiene vorgebeugt werden. Damit es sportlich bergaufgeht.

Leipzig stimmt Stadionverkauf zu

RB Leipzig hat bald sein eigenes Stadion. Der Stadtrat stimmte am Mittwoch einem Verkauf der Red-Bull-Arena vom bisherigen Eigentümer Michael Kölmel an ein Joint Venture aus RB und dem Getränkekonzern Red Bull zu. Die Abstimmung fiel mit nur einer Gegenstimme und einer Enthaltung eindeutig aus. Lediglich der Bund muss das Geschäft nun noch final abnicken.

Eine genaue Verkaufssumme wurde nicht genannt. Die „Leipziger Volkszeitung“ schreibt von 70 Millionen Euro, von denen der Verein sechs Prozent und Red Bull den Großteil trage. Die Zentralstadion Leipzig GmbH, die Betreibergesellschaft der Arena, geht dadurch komplett in den Besitz von Red Bull und RB Leipzig über.

Schiedsrichter sollen befragt werden

Im Schiedsrichter-Streit beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) sollen offenbar alle Unparteiischen über ihre Haltung zum Schiedsrichterausschuss-Chef Herbert Fandel und DFB-Projektmanager Hellmut Krug befragt werden. Das berichtet die „Bild“-Zeitung. Fandel soll demnach sogar seinen Rücktritt angeboten haben, sollte sich die Mehrheit der Referees gegen ihn aussprechen.

Manuel Gräfe übte öffentlich Kritik an Deutschlands führenden Schiedsrichter-Funktionären
Manuel Gräfe übte öffentlich Kritik an Deutschlands führenden Schiedsrichter-Funktionären © dpa | Peter Kneffel

Am Dienstag hatte Schiedsrichter Manuel Gräfe nach einem gescheiterten „Friedensgipfel“ in Frankfurt am Main seine Vorwürfe gegen das Funktionärsduo (fehlende Transparenz, schlechter Führungsstil und Vetternwirtschaft) bekräftigt und vom DFB Konsequenzen gefordert. In dem vierstündigen Gespräch hatte Schiedsrichter-Sprecher Felix Brych Gräfes Anschuldigungen offensichtlich untermauert.

Die DFB-Ethikkommission prüft den Fall bereits, eine offizielle „Anzeige“ ist aber noch nicht eingegangen. Der Kommissionsvorsitze und frühere Bundesaußenminister Klaus Kinkel könnte nun die Gespräche mit den Schiedsrichtern führen.

Donovan will US-Verband führen

Landon Donovan (l.) und der gescheiterte US-Nationaltrainer Bruce Arena
Landon Donovan (l.) und der gescheiterte US-Nationaltrainer Bruce Arena © Getty Images for FOX Sports' | Mike Coppola

Der frühere Bundesliga-Profi Landon Donovan erwägt eine Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen des US-Fußballverbandes US Soccer. Das berichten die Zeitschrift „Sports Illustrated“ und der Sender ESPN. Der 35 Jahre alte Ex-Nationalspieler, der zusammen mit Clint Dempsey den Torrekord der US-Auswahl hält (57 Treffer), würde Verbandsboss Sunil Gulati herausfordern, der nach dem Aus der USA in der Qualifikation zur WM 2018 in Russland stark unter Druck geraten ist. Die Wahl soll am 10. Februar stattfinden.

In Deutschland hatte Donovan, der Anfang des Jahres seine aktive Karriere beendete, für Bayer Leverkusen und den Rekordmeister Bayern München gespielt.

Svilar knackt Casillas-Rekord

Mile Svilar ist jetzt der jüngste Torhüter in der Champions-League-Geschichte
Mile Svilar ist jetzt der jüngste Torhüter in der Champions-League-Geschichte © Action Images via Reuters | CARL RECINE

Mile Svilar vom portugiesischen Meister Benfica Lissabon hat am Mittwochabend in der Champions League einen Rekord aufgestellt. Der 18 Jahre und 52 Tage alte Belgier avancierte zum jüngsten Torhüter in der Startelf einer Partie in der europäischen Königsklasse. Der Belgier unterbot beim 0:1 (0:0) gegen Manchester United den ehemaligen spanischen Nationaltorhüter Iker Casillas, der 1999 bei seinem Champions-League-Debüt 18 Jahre und 118 Tage alt war.

Freude kam beim neuen Rekordler Svilar nach der Partie allerdings nicht auf. Der Youngster sah beim Siegtreffer von Marcus Rashford (64.) nicht gut aus. Mit dem gefangenen Ball in der Hand taumelte Svilar rücklings über die Torlinie.

Onisiwo fällt lange aus

Bundesligist FSV Mainz 05 muss voraussichtlich drei Monate auf Karim Onisiwo verzichten. Der 25 Jahre alte Österreicher wurde in Hannover an der Schulter operiert. Dies teilte der Tabellenzehnte aus Rheinhessen am Donnerstag mit.

Karim Onisiwo kugelte sich im Training die Schulter
Karim Onisiwo kugelte sich im Training die Schulter © imago/Martin Hoffmann | Martin Hoffmann

Onisiwo hatte sich Anfang vergangener Woche bei einem Sturz im Training die Schulter ausgekugelt. Schon damals hatte sich eine lange Ausfallzeit angedeutet. Der Offensivspieler hat in dieser Saison bislang zwei Bundesligaspiele für Mainz bestritten.