Stuttgart. Applaus vom Trainer: Die Deutsche Elf hat Norwegen beim WM-Qualifikationsspiel überrumpelt. Die Einzelkritik.

Joachim Löw applaudierte seinen Schützlingen anerkennend. Drei Tage nach dem Nazi-Eklat von Prag hat die deutsche Nationalmannschaft eine fröhlich-bunte Party gefeiert. Dass nach dem 6:0 (4:0)-Erfolg in der WM-Qualifikation gegen Norwegen das Ticket für die WM-Endrunde noch nicht gelöst ist, war dabei völlig nebensächlich. Nach dem rauschenden und friedlichen Fußballfest genossen Timo Werner und seine Kollegen vor den jubelnden deutschen Anhängern die Ehrenrunde, Mats Hummels überreichte einem Fan sein Trikot.

Angetrieben vom umjubelten Doppel-Torschützen Werner hat Weltmeister Deutschland das Stuttgarter Publikum und Millionen an den TV-Geräten überzeugt. Doch welche Nationalspieler stechen besonders heraus? Die Profis des Spiels in der Einzelkritik.

ter Stegen: Wenn man als Torwart schon nichts zu tun bekommt, kann man wenigstens die fantastische Stimmung aufsaugen. Hector: In Minute zehn hatte der Kölner den Durchblick behalten, bereitete das 1:0 durch Özil mit einem perfekten Zuspiel vor. Hummels: Fehlerfreie Partie.

Rüdiger: Seine Qualität ist die Zweikampfführung. Die konnte er nicht zeigen, weil sie nie gefordert wurde.

Kimmich: Er mag die ewigen Vergleiche mit Philipp Lahm nicht. Muss er sich aber gefallen lassen, weil er tatsächlich alles kann, was Lahm auszeichnete.

Kroos: Schlug wieder einmal perfekte Pässe.

Rudy (bis 60.): Es ist schwer, neben einem Kroos oder Özil zu glänzen. Also verlegte sich der Münchner auf das, was er kann: humorlos den Ball verteilen.

Khedira (ab 60.): Stuttgart war jahrelang sein Fußball-Wohnzimmer. Deshalb wurde er bei seiner Einwechslung gefeiert.

Özil: Perfekt getimte Zuspiele und großes Laufpensum.

Draxler: Dass in Julian Draxler auch ein Stück Gerd Müller steckt, war bis gestern nicht bekannt – bis zu seinem Tor zum 2:0.

Müller (bis 45.): Zwei Treffer bereitete der Münchner vor und präsentierte sich in bester Spiellaune.

Goretzka (ab 46.): Der Schalker brauchte nach seiner Einwechslung nur 265 Sekunden, um sein viertes Länderspieltor zu erzielen.

Werner (bis 66.): Es geschehen noch Wunder. Timo Werner wurde nicht ausgepfiffen. Der Ex-Stuttgarter wurde für seine Länderspieltore fünf und sechs mit Sprechchören gefeiert.

Gomez (ab 66.): Der Ex-Stuttgarter machte das halbe Dutzend voll.