Rostow am Don. Zweite Niederlage in Folge: Nach der 2:3-Blamage in Rostow kritisiert der Bayern-Boss den Abwehrchef. Auch Ancelotti muss einstecken.

Die äußeren Bedingungen passten sich am späten Abend in Rostow immer mehr der Gemütslage beim deutschen Rekordmeister an. Es war frostig in Russland, die Temperaturen lag weit unter dem Gefrierpunkt und die Bayern wollten nur noch weg nach der bitteren und vor allem blamablen 2:3-Niederlage gegen den FK Rostow. Besonders in die Kritik geriet Jerome Boateng, der sich vom Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge rüffeln lassen musste, aber auch Trainer Carlo Ancelotti muss sich in den nächsten Tagen auf unbequeme Fragen einstellen.

Rummenigge kritisiert Boateng

Karl-Heinz Rummenigge hat die Abwehr des deutschen Rekordmeisters Bayern München und allen voran Jerome Boateng nach dem peinlichen 2:3 (1:1) in der Champions League kritisiert. "Jerome muss mal wieder etwas zur Ruhe kommen. Das ist mir schon seit Sommer etwas zu viel. Es wäre in seinem Sinne und in dem des Clubs, wenn er mal wieder back to earth kommen würde", sagte Rummenigge bei Sky. Boateng zeigte tatsächlich eine sehr schwache Leistung und ließ sich beim zwischenzeitlichen 1:1 durch Azmoun, wie ein A-Jugendlicher austanzen. Außerdem musste er auch noch verletzt ausgewechselt werden. Sein Einsatz am Sonnabend gegen Leverkusen ist gefährdet.

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Zwar nannte der Bayern-Boss Boateng namentlich, doch er nahm auch die gesamte Abwehr in die Pflicht. "Wir haben es besonders in der Defensive schlecht gemacht. Wenn man gegen so eine Mannschaft drei Gegentore kassiert, dann hat man auch nicht verdient zu gewinnen", führte der 61-Jährige aus.

Ancelotti angezählt

Er selbst habe noch nicht zur Mannschaft gesprochen, sagte Rummenigge: "Wenn, dann muss das der Trainer machen." Der angesprochene Carlo Ancelotti übernahm die "volle Verantwortung für die Niederlage" und betonte: "Ich bin richtig enttäuscht. Vor allem über das Ergebnis und über unserem Auftritt. Alle stehen jetzt in der Verantwortung. Wir müssen sofort an unserer Einstellung arbeiten. Ich muss jetzt gar nicht viel reden, denn jeder steht in der Verantwortung in diesem Moment. Dieser Moment war ein sehr schlechter für uns.“

Lahm: "Machen zu viele Fehler"

Auch Kapitän schlug nach dem Debakel Alarm und kritisierte den Auftritt der Bayern in Russland: „Als FC Bayern muss man hier gewinnen, egal wie die Temperaturen sind oder wie der Platz ist. Aktuell sind wir ein bisschen sorglos. Wir wissen nicht, dass der Gegner auch Tore machen kann und dass Fehler bestraft werden. Wir machen zu viele. Das gilt es zu analysieren, und das müssen wir so schnell wie möglich abstellen.“ Für eine Krise, so Lahm, reiche es für ihn aber noch nicht, trotzdem müsse sich am Spiel der Bayern schnell etwas ändern. "Krise ist zu viel gesagt. Aber wir müssen schnellstmöglich die Fehler abstellen, weil wir in der Bundesliga Zweiter und auch in der Champions League Gruppenzweiter sind. Am Sonnabend wartet mit Bayer Leverkusen der nächste schwere Gegner.“