Köln. Zum Start in die Karnevalssession nimmt sich der FC selbst auf die Schippe. Ein ehemaliger St. Paulianer macht fleißig mit.

Beflügelt vom Hoch in der Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Köln schon mal für die Champions League geprobt. Mit einem Henkelpott und Shirts mit dem Logo der Königsklasse liefen Spieler und Betreuer am Freitagmorgen zum „Sondertraining“ auf den Trainingsplatz der Kölner auf. Auf dem Rasen stellte sich die Mannschaft ganz in Manier der Champions League in einer Reihe auf und lauschte andächtig der Hymne. Grund für die Aktion: Karnevalsauftakt in Köln.

Auch die Pokalübergabe wurde schon einmal geprobt. FC-Kapitän Matthias Lehmann (früher FC St. Pauli) nahm einen winzigen Henkelpott entgegen und reckte ihn unter Applaus seiner Mitspieler in die Höhe. Seine erste Handlung als Karneval-Pokalsieger: Einen Schluck aus dem Mini-Pokal.

Völlig jeck: Die FC-Profis schlüpften anschließend noch in Verkleidungen
Völlig jeck: Die FC-Profis schlüpften anschließend noch in Verkleidungen © dpa

„Professionell gelangweilt“ verfolgte Cheftrainer Peter Stöger mit seinen Assistenz-Trainern die Einheit, wie der Verein mitteilte. Zu typischen Karneval-Gassenhauern trainierte die Mannschaft „leichte Passfolgen und Spielformen“. Ein Getränk durfte auf dem Rasen nicht fehlen: Kölsch. Stöger verteilte aus einem Kölschkranz gefüllte Gläser. Passend zum feierlichen Anlass erschienen der Coach und seine Assistenten in Anzug mit roter Krawatte. Schließlich gehört feiner Zwirn im internationalen Fußballgeschäft dazu.

Torjäger Modeste ist heiß wie Chili

Das „Sondertraining“ zum Auftakt der fünften Jahreszeit hat beim 1. FC Köln Tradition. Im vergangenen Jahr etwa trainierten die Profis mit Pappnasen und in Handballtrikots. Tore durften nur per Hand erzielt werden - ein Seitenhieb an den damaligen Ligakonkurrenten Hannover 96. Im Hinspiel der beiden Clubs am neunten Spieltag hatte Hannovers Leon Andreasen seiner Mannschaft durch ein regelwidriges Tor mit dem Oberarm den 1:0-Sieg beschert.

Kein Leipziger Bulle, sondern eine Chili-Schote: FC-Torjäger Anthony Modeste
Kein Leipziger Bulle, sondern eine Chili-Schote: FC-Torjäger Anthony Modeste © dpa

Nach der Trainingseinheit am Freitag schlüpfte die Mannschaft in bunte Kostüme. „Achtung, falls ihr heute Powerranger oder Superman in der Stadt trefft“, twitterte der Verein zum passenden Foto, für Stöger in ein Clowns-Kostüm geschlüpft war. Auch beim jecken Mannschaftsbild stach vor allem Anthony Modeste heraus: Der heißt begehrte Führende der Torjägerliste (elf Treffer) posierte als Chili-Schote.