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Schönheim klagt erfolgreich gegen Verwechslung

Fabian Schönheim darf am Mittwoch im Spiel von Union Berlin in der zweiten Liga bei den Würzburger Kickers trotz einer Gelb-Roten Karte spielen. Da der Berliner Innenverteidiger am Freitag im Match bei 1860 München (2:1) bei der ersten Gelben Karte für ein angebliches Handspiel von Schiedsrichter Florian Heft mit Mitspieler Collin Quaner verwechselt worden war, hatte der Union-Profi beim DFB Einspruch eingelegt. Am Montag gab der DFB dem Einspruch statt.

„Das kann nur der Spieler selbst, weil es eine Individualstrafe ist. Fabian Schönheim hat dies schriftlich per Email getan“, begründete Vereinssprecher Christian Arbeit auf der Pressekonferenz am Montag den ungewöhnlichen Schritt des Abwehrspielers. Weder der Verein noch Trainer Keller hätten bisher einen vergleichbaren Fall erlebt.

Braunschweig ohne zwei im Topspiel?

Zweitliga-Spitzenreiter Eintracht Braunschweig bangt vor dem Spitzenspiel am Dienstag beim VfB Stuttgart um den Einsatz der angeschlagenen Salim Khelifi und Phil Ofosu-Ayeh. Die Entscheidung über einen Einsatz werde kurzfristig vor dem Spiel in Stuttgart fallen, sagte Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht am Montag.

„Wir treffen auf den absoluten Top-Favoriten“, betonte der Coach des Ersten vor der Partie beim Vierten. „Stuttgart hat zuletzt verdient gewonnen“, sagte Lieberknecht zum 1:0 des VfB beim 1. FC Kaiserslautern. „Wir wissen um die individuellen Stärken.“

Der noch ungeschlagene Spitzenreiter will beim Absteiger seine Serie ausbauen. „Wir werden alles versuchen, um weiter Punkte zu holen“, betonte Lieberknecht. „Die mannschaftliche Geschlossenheit ist der wichtigste Punkt bei uns.“

Millionen für Zweitligisten aus CL-Topf

Die 18 Zweitligisten der vergangenen Spielzeit dürfen sich über eine Millionenzahlung aus dem Champions-League-Topf freuen. Wie aus Uefa-Kreisen durchsickerte, fließt ein Betrag von etwas mehr als sieben Millionen Euro als Solidarzahlung aus den Erlösen der Europäischen Fußball-Union in der Zentralvermarktung der Königsklasse für die Saison 2015/16 an die DFL.

Die Führung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) hatte schon vor längerer Zeit beschlossen, diesen Betrag komplett an die Zweitligavereine auszuschütten. Das soll nach einem bestimmten Erfolgsschlüssel geschehen. Damit darf sich auch der FC St. Pauli als letztjähriger Vieerter der zweiten Liga berechtigte Hoffnung auf einen größeren Anteil machen. Der Gesamtbetrag, den die Uefa an die Ligen in Europa ausschüttet, soll sich auf rund 120 Millionen Euro summieren.

Das Gros der Champions-League-Einnahmen geht in jeder Spielzeit an die 32 teilnehmenden Vereine. Neben der Solidarzahlung an die Ligen wird auch die Europa League bei ihren Prämienzahlungen mit den hohen Königsklassen-Einnahmen subventioniert.

Hoffenheim bangt um Süle

Hoffenheim bangt vor dem Punktspiel am Dienstag bei Darmstadt um den Einsatz von Nationalspieler Niklas Süle. Der Abwehrchef und Silbermedaillengewinner von Rio hatte in der zurückliegenden Partie gegen den VfL Wolfsburg (0:0) eine Beckenprellung erlitten. Auch hinter dem Einsatz von Angreifer Sandro Wagner an seiner alten Wirkungsstätte steht noch ein kleines Fragezeichen. Laut Trainer Julian Nagelsmann ist Wagner aufgrund einer Verletzung am Sprunggelenk "ein bisschen angeschlagen".

Tottenham bindet Alli langfristig

Tottenham Hotspur hat das Toptalent Dele Alli langfristig an sich gebunden. Der 20 Jahre alte Nationalspieler unterschrieb beim Champions-League-Teilnehmer einen bis 2022 gültigen Vertrag. Mittelfeldspieler Alli war im Februar 2015 von den drittklassigen Milton Keynes Dons zu den Spurs gewechselt und erzielte in bislang 38 Premier-League-Spielen 11 Tore. Im vergangenen November stieg er zum Nationalspieler auf und nahm mit England an der Europameisterschaft in Frankreich teil. Dort scheiterte die Auswahl im Achtelfinale an Außenseiter Island.

Rangers bannen Skandalnudel Barton

Die Glasgow Rangers haben ihren Profi Joey Barton für drei Wochen suspendiert. „Der Trainer, Mark Warburton, und der Verein glauben, dass Zeit und Raum notwendig sind, damit beide Seiten, Verein und Spieler bewerten können, was passiert ist“, hieß in einer Mitteilung des schottischen Traditionsclubs am Montag. Barton soll Medienberichten zufolge einen Mitspieler in der Vorwoche bei einer Teamsitzung verbal attackiert haben. Barton war in seiner Karriere mehrfach negativ aufgefallen und bei diversen Clubs gesperrt oder suspendiert worden. Wegen Körperverletzung eines Passanten in Liverpool saß er 2008 für gut zwei Monate im Gefängnis.

Schürrle fehlt Dortmund wohl weiter

Borussia Dortmund muss beim VfL Wolfsburg wohl weiter auf André Schürrle verzichten. Die Innenbanddehnung des Angreifers macht einen Einsatz im Duell mit seinem ehemaligen Club am Dienstag nach Aussage von Thomas Tuchel unwahrscheinlich. „Für André wird es knapp. Es sieht unverändert schlecht aus“, sagte der Dortmunder Coach am Montag. Schürrle hatte dem Revierclub bereits in den vergangenen Spielen in Warschau (6:0) und gegen Darmstadt gefehlt (6:0).

Im Vergleich zu den leichten Siegen über Warschau und Darmstadt erwartet Tuchel in Wolfsburg wesentlich mehr Gegenwehr: „Wir müssen uns auf einem komplett neuen Level beweisen. Wolfsburg strahlt in Heimspielen immer Offensivstärke aus.“

Dem Lob für sein Team nach zuletzt zwei 6:0-Kantersiegen misst der Fußball-Lehrer nur wenig Bedeutung bei. „Erst ist in den kommenden Wochen können wir uns ein klares Bild über unsere Wettbewerbsfähigkeit machen“, sagte er mit Bezug auf die kommenden Aufgaben gegen Wolfsburg, Freiburg, Real Madrid und Leverkusen.

Janßen will VfB-Trainer bleiben

Olaf Janßen würde nach seiner Zeit als Interimstrainer des VfB Stuttgart gerne weiter für den Zweitligisten arbeiten. "Wenn die neue Trainerkonstellation steht, entscheiden wir, welche Rolle für mich angedacht ist“, sagte Janßen einen Tag vor dem Spiel gegen Spitzenreiter Eintracht Braunschweig am Dienstag (17.30 Uhr/Sky). Nach dem Rücktritt von Jos Luhukay strebt der 49-Jährige in seinem zweiten Spiel als Übergangscoach den zweiten Sieg an. Braunschweig habe zwar keine Übermannschaft, werde dem VfB aber „alles abverlangen“, sagte er. Der Absteiger hat für die Partie bisher 33.500 Tickets verkauft.

Müller zurück, Lahm und Hummels noch nicht

Nach überstandener Magen-Darm-Erkrankung ist Thomas Müller bei Bayern München ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Kapitän Philipp Lahm, David Alaba (beide Magen-Darm-Virus) und Mats Hummels (Erkältung) fehlten dagegen weiterhin. Das Quartett war am Sonnabend beim 3:1 gegen den FC Ingolstadt ausgefallen.

Jerome Boateng traut sich unterdessen schon am Mittwoch im Spitzenspiel gegen Hertha BSC (20 Uhr/Sky) einen Startelf-Einsatz zu. "Ich muss mal gucken, wie die ein, zwei Tage jetzt im Training sind. Vielleicht könnte ich anfangen", sagte der Fußballer des Jahres im Vereins-TV, schränkte aber ein: "90 Minuten schaffe ich, glaube ich, noch nicht." Am Montag absolvierte Boateng wie auch Flügelspieler Arjen Robben die komplette Übungseinheit.

BVB jetzt Zweiter in der ewigen Tabelle

Borussia Dortmund hat am vergangenen Wochenende erstmals den zweiten Platz in der ewigen Tabelle der Bundesliga erobert. Durch das 6:0 gegen Darmstadt 98 am Sonnabend zog der BVB mit nun 2236 Punkten aus 1665 Bundesliga-Spielen an Werder Bremen (2235 Punkte/1767 Spiele) vorbei, das 1:4 bei Borussia Mönchengladbach verlor.

Den Sprung an die Spitze werden die Dortmunder aber wohl auf Jahrzehnte hinaus nicht schaffen: Der Rekordmeister Bayern München hat in 1741 Bundesliga-Spielen 2899 Punkte gesammelt.

Frankfurts Kovac will rotieren

Niko Kovac hat bei Eintracht Frankfurt personelle Wechsel für das Gastspiel beim FC Ingolstadt am Dienstag angedeutet. „Wenn ich jemanden draußen lasse, heißt es nicht, dass ich unzufrieden war. Es geht darum, in der Englischen Woche frische Leute zu bringen“, erklärte der Trainer der Hessen vor dem Duell mit den Oberbayern. "Wir haben ein gutes Niveau, aber man kann sich auch dort steigern“, sagte der kroatische Chefcoach zum Fitnesszustand seiner Mannschaft. Offen ist der Einsatz von Mittelfeldspieler Szabolcs Huszti. Der Ungar hat sich nach einem Schlag eine Blessur am Oberschenkel zugezogen.

Hertha lange ohne Darida

Hertha muss im Spitzenspiel am Mittwoch beim punktgleichen Rekordmeister Bayern München und auch in den Wochen danach auf Spielmacher Vladimir Darida verzichten. Der tschechische Nationalspieler zog sich beim 2:0-Heimsieg am Sonntag gegen Schalke einen Außenbandriss im Sprunggelenk zu. Darida wurde bereits am Montag operiert.

Marseille laufen die Fans davon

Dem früheren Champions-League-Sieger Olympique Marseille laufen in Frankreich die Fans davon. Angesichts der ungewissen Zukunft des Vereins im Sommer nach dem Verkauf an einen amerikanischen Investor haben nur 17.520 Fans eine Dauerkarte für die Ligue 1 gekauft. 2003/04 waren es im Rekordjahr 44.415 gewesen, selbst 2011/12 noch 39.000.

Der Rückgang hat mit der sportlichen Talfahrt, schlechten Transfers und dem permanentem Wechsel von Spielern, Trainern und Funktionären zu tun. Zudem dürfen die Fanklubs Tickets für "ihre" Kurven nicht mehr selbst verkaufen.

Kohr kommt ohne Knochenbrüche davon

Augsburgs Mittelfeldspieler Dominik Kohr ist beim brutalen Foul des Mainzers José Rodriguez zumindest ohne Knochenbrüche davongekommen. Das bestätigte FCA-Manager Stefan Reuter am Montag, ohne jedoch eine genaue Diagnose bekannt zu geben. Diese wollte der FCA im Laufe des Montags veröffentlichen.

"Der Knochen ist heil, aber es sind die Muskeln und Sehnen betroffen. Es ist eine tiefe Wunde bis auf den Knochen", sagte Reuter am Rande der Präsentation der neuen Außenfassade der Augsburger WWK Arena. Wie lange Kohr ausfalle, "können wir noch nicht sagen", ergänzte Reuter, "wir hoffen, dass er gutes Heilfleisch hat."

Kohr (22) war vom eingewechselten Rodriguez in der Nachspielzeit der Bundesliga-Partie am Sonntag (1:3) überhart angegangen worden. Der Übeltäter entschuldigte sich noch auf dem Platz bei seinem Opfer; der Mainzer Trainer Martin Schmidt kündigte jedoch eine Geldstrafe für den Spanier (21) an. Rodriguez habe Mainz mit seiner "dummen" Aktion die Freude über den ersten Saisonsieg genommen, sagte er. Reuter nannte das Foul eine "Frechheit", Präsident Klaus Hofmann beschimpfte Rodriguez übel ("So ein A...").

Holzhäuser für Play-offs in der Bundesliga

Ex-Ligapräsident Wolfgang Holzhäuser hat sich erneut für die Einführung von Play-offs in der Bundesliga ausgesprochen. Der 66-Jährige will mit K.o.-Runden um die Meisterschaft ähnlich wie etwa im Eishockey oder Basketball an der Dominanz des Rekordmeisters Bayern München zumindest rütteln.

"Die Überlegung, nach Abschluss der Punktrunde die ersten vier Plätze in der Bundesliga auszuspielen, ist aktueller denn je", sagte Holzhäuser dem "Kicker". Sein Vorschlag sei "in der Liga von vielen Funktionären aufgegriffen" worden, schrieb das Fachmagazin ohne weitere Angaben.

Die Vorherrschaft der Münchner sei auf Dauer nicht gut für die Liga, begründete Holzhäuser seine Idee. Auch den großen Partnern des Oberhauses sei es "nicht egal, wenn - pointiert ausgedrückt - schon Ende Oktober feststeht, wer Meister wird. Mit der Vermarktung der Halbfinal- und Endspiele lassen sich auch Erlöse erzielen, die man vernünftig einsetzen könnte."

Überdies hält der ehemalige Macher von Bayer Leverkusen eine Reform des DFB-Pokals für überfällig, über die aktuell Gespräche zwischen DFB und DFL laufen. "Ich glaube, dass eine Setzliste wie im Tennis immer noch Sinn macht", sagte Holzhäuser.

BVB-Gegner Legia feuert Trainer

Borussia Dortmunds Champions-League-Gegner Legia Warschau hat sich von Trainer Besnik Hasi getrennt. Der polnische Meister gab den Rauswurf nach der 2:3-Heimniederlage gegen Lubin am Sonntagabend bekannt. Vier Tage zuvor hatten die Warschauer zum Auftakt der Königsklasse 0:6 gegen Dortmund verloren. In der heimischen Liga ist der Titelverteidiger nach neun Spieltagen nur 14. von 16 Teams. Die Aufgaben von Hasi soll vorerst sein Assistent Aleksandar Vuković übernehmen.

Juve verliert Tabellenführung

Mit Sami Khedira in der Startelf hat Juventus Turin die erste Saisonniederlage kassiert und die Rückkehr an die Tabellenspitze der Serie A verpasst. Italiens Rekordmeister verlor das Prestigeduell bei Inter Mailand am Sonntagabend mit 1:2 (0:0) und bleibt mit neun Punkten Zweiter hinter Spitzenreiter SSC Neapel (10).

Auch der AS Rom konnte später keinen Boden gut machen. Durch ein spätes Tor des Kroaten Milan Badelj (83.) verloren die Römer beim AC Florenz mit 0:1 und haben nun genauso sieben Punkte auf dem Konto wie Inter, Lazio Rom und Chievo Verona.

Für Turin hatte es in Mailand gut begonnen: Der Schweizer Abwehrspieler Stephan Lichtsteiner hatte die Gäste in der 66. Minute in Führung gebracht. Doch der Argentinier Mauro Icardi (68.) und der frühere Wolfsburger Ivan Perisic (78.) drehten die Partie noch. Nach der Gelb-Roten Karte für Ever Banega (90.) beendeten die Gastgeber die Partie mit neun Feldspielern.