Étienne. Das war ein starker Auftritt: Titelverteidiger Spanien besiegt die Türken mit 3:0 und setzt ein klares Zeichen.

Spanien gegen die Türkei, der Europameister gegen die wilden, bisweilen ungestümen Türken um Hakan Çalhanoğlu – was kann der ehemalige HSV-Star, jetzt in Diensten von Bayern Leverkusen, gegen Andres Iniesta, Sergio Ramos und all die anderen Superstars ausrichten? Vom ruhenden Ball ist er stark, doch ob er eine Chance auf einen seiner berüchtigten Freistöße bekommt, ist unklar.

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Bei Spanien gibt es keine personellen Veränderungen zum Auftaktsieg. Spanien hatte spielerisch überzeugt, allerdings auch eine eklatante Abschlussschwäche offenbart. "Habt Vertrauen, Freunde", sagt Angreifer Nolito, "die Tore werden kommen." Doch selbst wenn die Stürmer-Flaute auch im zweiten Gruppenspiel in Nizza anhalten sollte, an einem Sieg und dem vorzeitigen Achtelfinal-Einzug zweifelt im Lager des Titelverteidigers niemand.

"Ich sehe keine alarmierende Statistik", sagt Mittelfeldspieler Thiago vom deutschen Rekordmeister Bayern München: "Unsere Mannschaft ist sehr ausgewogen. Wir haben alles, um Tore zu schießen." Außer vielleicht den "Killerinstinkt", das war zumindest im Auftaktspiel gegen überforderte Tschechen die Erkenntnis. Die fleißigen Angreifer Alvaro Morata (23), Nolito (29) und Aritz Aduriz (35) blieben im Abschluss harmlos. Den späten Siegtreffer (87.) erzwang Gerard Piqué - ein Abwehrspieler.

Fernando Torres und Diego Costa, Spaniens wohl beste Strafraumstürmer, dürften bei den vielen vergebenen Chancen zu Hause vor dem Fernseher geflucht haben. Nationaltrainer Vicente del Bosque weint ihnen dennoch keine Träne hinterher, Torres und Costa passen nicht ins ball- und passorientierte System der Spanier. "Die Angreifer müssen sich immer bewegen und lernen, das Spiel hinter ihnen zu perfektionieren", sagt Del Bosque.