Stuttgart. Bundesligist bereitet sich mit spontanem Kurztrainingslager auf das Kellerduell gegen Werder vor. Man wolle dadurch “Reize setzen“.

Ungewöhnliche Maßnahme im Abstiegskampf: Der VfB Stuttgart bereitet sich auf das möglicherweise vorentscheidende Kellerduell bei Werder Bremen mit einem dreitägigen Trainingslager auf Mallorca vor. Der abstiegsgefährdete Tabellen-15. der Fußball-Bundesliga will auf der beliebten Ferieninsel von Mittwoch bis Freitag „Kräfte bündeln, die Sinne schärfen und einen guten Geist für das Bremen-Spiel entwickeln“, sagte Sportvorstand Robin Dutt am Dienstag.

Stuttgart liegt vor der Partie am Montagabend in Bremen (20.15 Uhr) nur zwei Punkte vor dem Tabellen-16. Sollte Eintracht Frankfurt am Sonnabend in Darmstadt gewinnen, droht dem VfB im Fall einer Niederlage sogar das Abrutschen auf einen direkten Abstiegsplatz.

"Die lange Trainingswoche unterbrechen"

Um sich maximal auf dieses Schlüsselspiel vorbereiten zu können, fiel nun kurzfristig die Entscheidung für das Trainingslager. „Damit haben wir dem Wunsch des Trainerstabs entsprochen. Es geht jetzt darum, dass wir uns in Ruhe und intensiv auf Bremen vorbereiten“, sagte Dutt. Der VfB wolle mit „dem Kurz-Trainingslager die lange Trainingswoche unterbrechen und einen Reiz setzen“.

Ursprünglich plante der VfB, für drei Tage ins Allgäu zu gehen. Aber wegen des dort schlechten Wetters mit Schneefällen fliegt Trainer Jürgen Kramny mit einem 22 Mann großen Kader, Dutt und Vereinspsychologe Philipp Laux auf die Balearen.

Nach seiner Rückkehr am Freitagnachmittag setzt das Team seine Vorbereitung auf das Werderspiel auf dem Klubgelände fort. Am Sonntagnachmittag fliegt der VfB-Tross dann nach Bremen. Werder liegt drei Spieltage vor Saisonschluss zwei Punkte hinter dem VfB auf Relegationsplatz 16. Der Tabellenvorletzte Eintracht Frankfurt war am vergangenen Wochenende durch das 2:1 gegen den FSV Mainz wieder bis auf drei Punkten an die Schwaben herangerückt.

Bremenfans fordern: "Mors hoch"

Anhänger des abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten Werder Bremen machen vor dem Kellerduell am Montag (20.15 Uhr) gegen den VfB Stuttgart mobil. Im Rahmen einer Aktion unter dem Motto „Mors hoch“ werden die Zuschauer auf den Sitzplätzen im Weserstadion dazu aufgefordert, die Partie im Stehen zu verfolgen.

Schon beim 3:2 gegen den VfL Wolfsburg wurde bei Twitter unter #greenwhitewonderwall in Anlehnung an den Oasis-Klassiker „Wonderwall“ mobil gemacht. Tausende Fans empfingen den Mannschaftsbus vor dem Weserstadion und machten 90 Minuten Stimmung während des Spiels.

Die Stuttgarter reisen aus Protest gegen den Montagstermin nur mit etwa 650 Fans an. Damit kann Werder die Tickets im 4100 Plätze fassenden Gästeblock in der Westkurve weiterverkaufen. In der Ostkurve werden die rund 400 Mitglieder der mit Werder sympathisierenden Ultra-Gruppierungen fehlen.

Unterdessen mischten Claudio Pizarro und Clemens Fritz wieder im Mannschaftstraining mit. Bei den Laktattests zur Leistungsüberprüfung am Montag hatten die Leistungsträger des Tabellen-16. gefehlt. Individuelle Übungen absolvierten am Dienstag Sambou Yatabaré, Santiago Garcia, Zlatko Junuzovic und Theodor Gebre Selassie.