München/Hamburg. Bayern Münchens Torjäger entscheidet den Nord-Süd-Klassiker gegen Werder Bremen im Halbfinale des DFB-Pokals. Fragwürdiger Strafstoß.

Vor dem Nordderby beim HSV hat der liebe Fußballgott noch den DFB-Pokal gesetzt: Dem SV Werder Bremen winkt am Dienstag der elfte Einzug der Vereinsgeschichte ins Finale des Clubwettbewerbs. Wie kräftig gewunken wird, hängt allerdings von der Spiellaune des Kontrahenten ab - denn Abstiegskandidat Werder hätte es mit der Auswärtshürde FC Bayern München wahrlich nicht schlechter treffen können. Spielbeginn in der Allianz Arena ist um 20.30 Uhr, abendblatt.de begleitet Sie durch den Pokalabend.

90. Minute + 1: Stieler pfeift nach einer Minute Nachspielzeit ab und besiegelt damit Münchens 21. Teilnahme an einem DFB-Pokalfinale.

87. Minute: Der Drops ist gelutscht, hier ist nur noch Schaulaufen angesagt.

83. Minute: Laszlo Kleinheisler darf sich auf Bremer Seite für den HSV aufwärmen. Für den Ungarn muss Fritz weichen.

80. Minute: Müller legt zurück auf Vidal, der Chilene nimmt Maß, schießt aber über das Bremer Gehäuse.

75. Minute: Mehrere Zeitlupen belegen: Dem Elfmeter ging eine Schwalbe Vidals voraus, der Pfiff Stielers war demnach eine Fehlentscheidung.

73. Minute: Prompt reagiert Skripnik und schont Pizarro fürs Nordderby am Freitag beim HSV. Werders Trainer holt den Peruaner vom Feld und lässt dafür Sturmpartner Ujah noch ein bisschen kicken. Außerdem kommt Levin Öztunali für Yatabaré.

71. Minute: Tor für den FC Bayern! Thomas Müller lässt sich die Chance auf den Doppelpack nicht nehmen und erhöht ins linke Toreck auf 2:0. Bei allem Respekt für Werder Bremen: Das ist die Entscheidung.

70. Minute: Elfmeter für Bayern! Sternberg holt Vidal von den Beinen, Stieler pfeift.

67. Minute: Bei München darf jetzt Vidal ran, der Chilene kommt für Coman aufs Feld.

63. Minute: Der Ball liegt im Münchener Tor, doch der Treffer zählt nicht. Bedrängt von Bartels spitzelt Alaba das Leder über Neuer hinweg in den Kasten. Schiedsrichter Stieler (Hamburg) entscheidet auf Foul von Bartels und verweigert die Anerkennung. Ein paar Sekunden hatten sich die Bremer da schon gefreut...

61. Minute: Druckphase Werder? Grillitsch geht volles Risiko und nimmt einen abgewehrten Ball aus rund 25 Metern direkt. Sieht gar nicht schlecht aus, geht aber neben das Tor.

60. Minute: Anschließend holt Guardiola Götze runter und bringt dafür Thiago ins Spiel.

60. Minute: Hui - Chance für Werder! Yatabaré flankt von rechts toll in die Mitte, im Strafraum grätscht Vestergaard aber haarscharf am Ball vorbei.

58. Minute: Erster Wechsel bei den Bayern, für Juan Bernat kommt Mehdi Benatia.

57. Minute: Müller treibt die Kugel nach vorne und passt dann quer in den Sechzehner Richtung mitgelaufenen Lewandowski, doch Wiedwald hat aufgepasst und schnappt sich den etwas zu schwach geratenen Versuch.

55. Minute: Und schon ziehen die Bayern wieder an. Gebre Selassie klärt in höchster Not nach einer scharfen Hereingabe von Coman über rechts.

54. Minute: Plätscher, plätscher... Und dann das erste Lebenszeichen von Werder in der zweiten Halbzeit: Pizarro nimmt im Strafraum Maß, sein Schuss bleibt aber an einem Münchener Oberkörper hängen.

46. Minute: Auf geht's in die zweite Hälfte! Und die beginnt direkt mal mit einem Zusammenstoß von Fritz und Götze. Der Ex- und der aktuelle Nationalspieler bleiben liegen, können nach kurzer Pause aber weitermachen.

Halbzeitfazit: ARD-Experte Mehmet Scholl attestiert Werder Bremen "ein sehr mutiges Halbfinale". Dennoch fühlt sich das alles an wie schon Tausend Mal gesehen: David muckt ein bisschen auf, Goliath schlägt zu. Bremen versucht durchaus sein Heil in der Offensive, kann aber Bayerns Führung nach einem ruhenden Ball nicht verhindern. Fritz rutschte auf regennassem Rasen weg, Thomas Müller köpfte die Bayern mit einem Aufsetzer in Führung. Ob diese die vollen nächsten 45 Minuten Bestand haben wird, werden wir sehe - und schreiben.

45. Minute: Halbzeit! Stieler bittet pünktlich zum Pausentee (wird der heutzutage eigentlich wirklich noch gereicht?).

44. Minute: Ribéry verfehlt den Ball und senst stattdessen Sternberg um. Noch einmal Freistoß für Bremen, doch dieser verpufft.

43. Minute: Nach einer erneuten Ecke von rechts durch Alonso kommt diesmal sogar Götze mit dem Kopf ans Leder. Doch der Ball fliegt in den leeren Raum, Bremen kann klären.

39. Minute: Yaaaa...tabaré - doch nicht: Sambou Yatabaré sieht nach einem Neuer-Fehlpass die leere Bayern-Kiste vor sich, doch der Schlussmann pflückt den Versuch eines Lupfers letztlich doch noch lässig aus der Luft.

36. Minute: Werders Antwortchance verpufft. Steiler pfeift Foul von Djilobodji, der nach Junuzovics Freistoßflanke von rechts im Strafraum seinen Gegenspieler wegstößt.

34. Minute: Wieder Müller - doch die Direktabnahme einer Coman-Flanke im Sechzehner verfehlt den Kasten um Zentimeter.

30. Minute: Und da ist es passiert: Tor für den FC Bayern München! Thomas Müller nickt einen Eckball von rechts durch Xabi Alonso per Aufsetzer ins linke obere Toreck. Müllers Bewacher Fritz war zuvor weggerutscht.

24. Minute: Die erste Gelbe der Partie holt sich stattdessen Bremens Mannschaftsführer ab: Fritz sieht den Karton für ein Foul an Coman.

21. Minute: Erster kleiner Aufreger - auch um Schiri Stieler. Dieser lässt beim Scharmützel zwischen Yatabaré und Juan Bernat Gnade vor Recht walten und Werders Defensivmann ohne Verwarnung davonkommen.

21. Minute: Vorstoß von Sternberg über links, doch die Flanke findet keinen Abnehmer.

15. Minute: Länger nichts geschrieben - zu Recht... Denn bislang hat Werder die Bayern ganz gut im Griff, eine echte Torchance konnte sich der Favorit noch nicht herauspielen.

10. Minute: Im Gegenzug fast die Chance für Pizarro - doch der Peruaner kommt trotz ausgestreckten Arms nicht an die hohe Hereingabe von Grillitsch über links.

10. Minute: Erste Ecke für die Bayern, nachdem ein Schuss von Bernat abgefälscht wurde. Wiedwald kann den von Ribéry getretenen Standard aus dem Fünfer boxen.

5. Minute: Werder eher im Vorwärtsgang als die Bayern - und das bleibt nicht ohne Folgen: Yatabaré gibt aus der Distanz den ersten Warnschuss Richtung Neuer ab. Der Ball landet aber aus Sicht des Bayern-Keepers gut zwei Meter neben dem rechten Pfosten.

3. Minute: Es steht noch 0:0...

1. Minute: Los Geht's! Schiedsrichter Tobias Stieler aus Hamburg hat die Partie freigegeben.

Statistik

FC Bayern München: Neuer - Lahm, Juan Bernat (ab 58. Benatia), Martínez, Alaba - Götze - Coman (ab. 67. Vidal), Müller, Thiago, Ribéry - Lewandowski

SV Werder Bremen: Wiedwald - Gebre Selassie, Djilobodji, Vestergaard, Sternberg - Fritz (ab 83. Kleinheisler), Grillitsch - Yatabaré (ab 74. Öztunali), Junuzovic, Bartels - Pizarro (ab 73. Ujah)

Schiedsrichter: Stieler (Hamburg)

Zuschauer: 75.000 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Müller (30.), 2:0 Müller (71., Foulelfmeter)

Vor dem Spiel

Frohe Kunde von Boateng

Bald will er wieder: Jerome Boateng gab Auskunft über seinen Fitnesszustand
Bald will er wieder: Jerome Boateng gab Auskunft über seinen Fitnesszustand © Getty Images

Bayerns bester Verteidiger Jerome Boateng steht nach eigener Aussage kurz vor dem Comeback. "Ich hoffe, dass ich bald wieder spielen kann", sagte Boateng kurz vor dem Spiel in der ARD. Möglicherweise sei dies schon im Halbfinale der Champions League gegen Atlético Madrid der Fall. "Das ist mein Ziel!", sagte Boateng, der inzwischen wieder im Mannschaftstraining steht.

Guardiola adelt Pizarro

Werder hingegen kann auf seinen Schlüsselspieler nicht verzichten: Die Hoffnungen auf einen Sensationssieg in München ruhen vor allem auf Claudio Pizarro. Der Ex-Bayer ist inzwischen 37 Jahre alt, aber immer noch brandgefährlich vor des Gegners Tor. "Im Strafraum ist Claudio Pizarro Wahnsinn“, erklärte Guardiola: "Er ist einer der besten Mittelstürmer, die ich kennengelernt habe.“

Vor dem Spiel lobte Guardiola Vidal noch

Vor dem Spiel hatte Guardiola seinen "Krieger" Vidal noch in den höchsten Tönen gelobt. "Arturo ist ein Spieler mit großer Persönlichkeit“, schwärmte Bayerns Trainer in der Pressekonferenz. In der Tat marschiert Vidal in der entscheidenden Saisonphase bei den Bayern voran. Der 28 Jahre alte Chilene, der bei seinem Transfer von Juventus Turin immerhin 37 Millionen Euro gekostet hatte, begeistert immer mehr mit seiner Kampfkraft und Willensstärke. Und plötzlich erzielt er auch noch wichtige Tore - zwei davon in der Champions League gegen Benfica Lissabon, eines zuletzt am Wochenende beim Sieg gegen Schalke.

Skripnik lässt Sternberg ran

Auch auf Bremer Seite gibt es eine durchaus überraschende Personalentscheidung. Statt Santiago Garcia lässt Trainer Viktor Skripnik Janek Sternberg von Beginn an ran. Das ehemalige HSV-Talent (2007 bis 2013) war schon beim 3:2-Sieg gegen Wolfsburg für den Argentinier eingewechselt worden. Im Pokal hatte Sternberg in dieser Saison eine echte Sternstunde: Beim 4:3-Auswärtscoup im Viertelfinale gegen Borussia Mönchengladbach erzielte der Abwehrspieler seinen bislang einzigen Treffer im Profibereich.

Guardiola rotiert Vidal auf die Bank

Rotationsmeiter Pep Guardiola hat wieder zugeschlagen: Der Bayerntrainer verändert seine Startelf im Vergleich zum 3:0-Sieg in der Bundesliga gegen Schalke auf drei Positionen. Neben Rafinha, Mehdi Benatia und Douglas Costa lässt Guardiola auch den zuletzt so starken Arturo Vidal zunächst auf der Bank. Für das Quartett rutschen Javi Martínez, Xabi Alonso, Franck Ribéry und Thomas Müller ins Team. Außerdem auf der Bank: Sven Ulreich (Tor), Sebastian Rode und Thiago. Gar nicht erst im Kader steht Joshua Kimmich. Damit agieren erstmals seit vier Spielen wieder die Offensivkräfte Müller und Robert Lewandowski wieder gemeinsam von Beginn an.

Bayern und Bremen sind die Spezialisten

Der FC Bayern geht gegen Bremen als klarer Favorit ins Halbfinale. Der Rekordmeister ist mit 17 Erfolgen auch deutscher Rekordpokalsieger. Im Endspiel standen die Münchener bislang 20 Mal. Die Bremer konnten den Pokal insgesamt sechsmal gewinnen und sind damit zweiterfolgreichster Titelsammler. Für sie wäre es die elfte Finalteilnahme. Das Endspiel findet am 21. Mai in Berlin statt. Das zweite Halbfinale bestreiten am Mittwoch (20.30 Uhr) Hertha BSC und Borussia Dortmund.

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Ehrgeiziger Guardiola warnt vor dem SVW

Pep Guardiola biegt beim FC Bayern auf die Zielgerade ein. Bei maximal neun Spielen wird der Spanier noch als Trainer auf der Münchener Bank Rekordmeisters sitzen. Die finalen Wochen möchte der 45-Jährige am Abend mit dem Einzug ins Pokalfinale eröffnen. "Bis zur letzten Minute um alle Titel zu kämpfen, ist sehr schön“, sagte Guardiola vor seinem viertletzten Spiel in der Münchner Arena. Meisterschaft, Pokal, Champions League - das Triple ist möglich.

Zumindest heute spricht schon einmal alles für einen Erfolg der Bayern. Der Heimvorteil, das verfügbare Personal, das letzte Duell: Erst vor wenigen Wochen fertigte der Rekordmeister die Bremer in der Bundesliga mit 5:0 ab. Nicht zuletzt wegen der klaren Vorzeichen warnte Guardiola vor Überheblichkeit und Nachlässigkeiten. „Wenn wir spielen wie in der ersten Halbzeit gegen Schalke, dann bye-bye Pokal“, sagte er in Anspielung auf den langen Anlauf beim 3:0 am letzten Wochenende: „Werder kann bei Bayern München gewinnen!“

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Werders einziger Sieg war ganz groß

Pokalgeschichte: Matthäus vergibt 1999 vom Punkt gegen Rost
Pokalgeschichte: Matthäus vergibt 1999 vom Punkt gegen Rost © Imago/Sven Simon

Bayern gegen Werder gab es im DFB-Pokal bislang sieben Mal - in sechs Fällen ging München als Sieger vom Platz. Die einzige Niederlage war dafür umso schmerzhafter: Am 12. Juni 1999 triumphierte Grün-Weiß im Berliner Finale mit 6:5 nach Elfmeterschießen. Zum Bremer Helden avancierte damals Torhüter Frank Rost, der den letzten Schuss von Lothar Matthäus parierte. Der Nord-Süd-Klassiker schaffte es fortan noch zwei weitere Male ins Olympiastadion der Hauptstadt. Sowohl 2000 (0:3) als auch zehn Jahre später (0:4) blieben die Männer von der Weser allerdings ohne Chance. Das letzte Pokalduell datiert vom 26. Oktober 2010: In der zweiten Runde setzten sich dabei die Bayern zuhause mit 2:1 durch.

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