München. Bayern-Trainer Pep Guardiola glaubt: „Bremen kann bei München gewinnen“. Bremens Kapitän Fritz setzt dagegen auf ein Wunder.

Der erste Titel ist dem FC Bayern so gut wie sicher, dem zweiten kann er am Dienstag einen großen Schritt näherkommen: Auf dem steinigen Weg zum erhofften Triple steht den Münchnern am Dienstag (20.30 Uhr/ARD und Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) zunächst im Halbfinale des DFB-Pokals Werder Bremen im Wege - keine allzu große Hürde, sollte man meinen. Trainer Pep Guardiola ist da selbstverständlich ganz anderer Ansicht.

„Nur wegen der Trikots von Bayern München erreicht man nicht das Finale“, warnte Guardiola am Montag eindringlich. Bremen habe in dieser Pokal-Saison schließlich schon „Wahnsinniges“ vollbracht, nämlich: in Gladbach gewonnen (Achtelfinale) und in Leverkusen (Viertelfinale). Für Guardiola heißt das: „Es ist ein Spiel, und in einem Spiel kann alles passieren.“ Anders formuliert: „Werder Bremen kann bei Bayern München gewinnen.“

Auch wenn die Bremer in der Bundesliga gegen den Abstieg kämpfen - im DFB-Pokal trumpfen die Hanseaten auf: Sie überraschten im Achtelfinale mit einem 4:3 in Mönchengladbach. Und im Viertelfinale überraschten sie mit einem 3:1 in Leverkusen. „Alles ist möglich, der Glaube daran muss nur sehr stark sein“, sagte Kapitän Clemens Fritz. „Warum soll nicht ein Wunder passieren?“, fragte Trainer Skripnik und erinnerte an Mainz 05, das Anfang März die Allianz Arena stürmte und bei den Bayern mit 2:1 gewann. Das würde auch für die Bundesliga und dem Kampf gegen den Abstieg eine gehörige Portion Selbstvertrauen geben. Als nächstes geht es für Bremen in der Bundesliga zum Nordrivalen HSV.

„Ich will dieses Finale erreichen“

Nach den kritischen Weckrufen nach dem 3:0 der Bayern gegen Schalke 04 am Sonnabend in der Bundesliga nun also die Warnhinweise vor einem zu unterschätzenden Gegner. In der Bundesliga kann am kommenden Sonnabend in Berlin vorzeitig der historische vierte Titel nacheinander klargemacht werden, danach kommt das Halbfinale der Champions League, aber: „Wenn unser Kopf nicht bei Werder Bremen ist, dann ist Werder Bremen im Finale“, mahnte Guardiola.

Kapitän Philipp Lahm ist gedanklich bei Werder Bremen, und er ahnt: „Werder wird defensiv agieren wie alle hier - mit einer Fünferkette.“ Daher fordert er: „Wir müssen schneller spielen“ als am Sonnabend, „aber ich mache mir keine Sorgen.“ Berlin, sagt Lahm, „würden wir gerne wieder mitnehmen“, denn: „Das ist immer was Schönes.“ Guardiola jedenfalls betont unmissverständlich: „Ich will dieses Finale erreichen.“

Bei einem Einzug ins Finale am 21. Mai in Berlin spräche auf jeden Fall die Statistik für die Bayern. Bei 21 Teilnahmen am Endspiel gewannen die Münchner 17-mal die Trophäe - zuletzt vor zwei Jahren gegen Borussia Dortmund (2:0 n.V.). Im Vorjahr waren sie am Dauerrivalen in einem denkwürdigen Halbfinale in einem kuriosen Elfmeterschießen gescheitert: Lahm und Xabi Alonso rutschten bei ihren Schüssen aus, Mario Götze und Manuel Neuer verschossen.

Bayern in Bestbesetzung?

Als einzige Mannschaft in Europa hat der FC Bayern noch die Chance, das Triple zu gewinnen: Die Meisterschaft ist bei noch vier Spielen und sieben Punkten Vorsprung auf Dortmund praktisch sicher, das Pokalfinale scheint machbar - die vorerst höchste Hürde ist das Halbfinale der Champions League gegen Atlético Madrid (27. April in Madrid und 3. Mai). „Bis zur letzten Minute um alle Titel zu kämpfen, ist schön“, sagt Guardiola.

Weil es ein K.o.-Spiel ist, wird Guardiola wohl seine beste Elf aufbieten. Also jene Mannschaft, die in der Champions League gegen Benfica Lissabon (2:2) begann - Ausnahme: Alonso wird Robert Lewandowski Platz machen müssen. Das heißt auch: Die am Sonnabend gegen Schalke 04 (3:0) nicht von Beginn an aufgebotenen Thomas Müller, Franck Ribéry, Thiago, Joshua Kimmich und Javi Martínez werden wohl in der Anfangsformation stehen.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen

München: Neuer - Lahm, Kimmich, Martínez, Alaba - Vidal - Costa, Müller, Thiago, Ribéry - Lewandowski. - Trainer: Guardiola

Bremen: Wiedwald - Gebre Selassie, Djilobodji, Vestergaard, Santiago Garcia - Fritz, Grillitsch - Yatabaré, Junuzovic, Bartels - Pizarro. - Trainer: Skripnik

Schiedsrichter: Stieler (Hamburg)