Istanbul. Terrorangst sorgt für Verschiebung des Duells Galatasaray und Fenerbahce. Bayerns Basketballer müssen zu Eurocup-Spiel nach Istanbul.

Nach der Absage des Spiels zwischen Galatasaray und Fenerbahce wegen einer Terrorwarnung trifft sich Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag mit den Vereinschefs der Süper Lig. Er werde am Montag an einer dementsprechenden Versammlung teilnehmen, teilte die Fußball-Clubvereinigung auf ihrer Website mit. Thema sei unter anderem die Sicherheitslage.

Das Istanbul-Derby war am Sonntagabend zwei Stunden vor dem geplanten Anpfiff wegen Sicherheitsbedenken kurzfristig abgesagt worden. Hintergrund war nach Angaben des Gouverneursamt eine ernstzunehmende Warnung der Sicherheitsbehörden. Details wurden jedoch nicht genannt.

Die Zeitung „Hürriyet“ berichtete am Montag, drei Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hätten Selbstmordattentate auf die Zuschauer nach Verlassen des Stadions geplant. Eine Bestätigung gab es zunächst nicht.

Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete unabhängig davon, die türkische Polizei fahnde nach drei weiteren IS-Anhängern, die Anschläge an belebten Orten geplant hätten. Ob dieser Fahndungsaufruf im Zusammenhang mit der Spielabsage steht, blieb unklar.

Derby-Absage mit "Sorgfalt" begründet

Die Türkei war zuletzt mehrfach Schauplatz von Terroranschlägen geworden. Am Sonnabend hatte ein Selbstmordattentäter in der belebten Istanbuler Einkaufsstraße Istiklal vier Menschen mit in den Tod gerissen und 39 Personen verletzt. Vor einer guten Woche starben bei einem Anschlag im Zentrum der Hauptstadt Ankara mindestens 37 Menschen. Bei einem Bombenanschlag auf einen Militärkonvoi im Regierungsviertel von Ankara kamen im Februar 30 Menschen ums Leben. Im Januar wurden zwölf Deutsche bei einem Anschlag im Zentrum Istanbuls getötet.

In einer ersten Erklärung hatte das Istanbuler Gouverneursamt die Verschiebung des Spiels Galatasaray gegen Fenerbahce mit der "Sorgfalt nach den Vorfällen, die in den letzten Tagen in unserer Stadt passierten" begründet.

Bereits von der Derby-Absage hatte der deutsche Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski öffentlich mit dem Gedanken gespielt. Galatasaray wegen der unklaren Sicherheitslage vorzeitig zu verlassen.

So hatte sich Podolski noch auf das Derby eingestimmt:

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Bayern-Basektballer müssen nach Istanbul

Unterdessen versuchen die Basketballer des FC Bayern München vor ihrem Eurocup-Viertelfinale am Dienstag bei Galatasaray, sich nicht zu sehr von der angespannten Sicherheitslage in der Türkei ablenken zu lassen. „Wir sind seit Ende letzter Woche in Kontakt mit türkischen und deutschen Behörden sowie Galatasaray“, berichtete Geschäftsführer Marko Pesic vor dem Abflug am Montag. „Uns ist garantiert worden, dass die Sicherheitsmaßnahmen angepasst werden und wir verlassen uns darauf. Wir versuchen, an den Sport zu denken.“

Der FC Bayern versucht, den Terror auszublenden. „Wir haben uns bei unseren Spielen in Istanbul grundsätzlich immer sicher gefühlt“, betonte Marko Pesic. Die Münchner waren diese Saison bereits im Oktober in der Euroleague bei Fenerbahce angetreten.