München/Hamburg. Carlo Ancelotti bedankt sich via Twitter. Pep Guardiolas Abgang beim FC Bayern ist Teil einer Kettenreaktion in ganz Europa.

Das Trainer-Karussell in Europa hat den größtmöglichen Schwung aufgenommen. Auf einmal sind Top-Jobs bei den renommierten Spitzenclubs zu vergeben. Das hat viel mit Josep "Pep" Guardiola zu tun, der den FC Bayern München zum Saisonende verlassen wird. Warum wird eigentlich nicht José Mourinho Trainer in München? Er ist gerade beim FC Chelsea entlassen worden. Doch das würde wie in London eine Revolte unter den Spielern auslösen. Denn Mourinho gilt als unnahbar – und war als Real-Trainer einst der erklärte Feind von Guardiola.

Die Bayern twitterten, was die meisten längst ahnten: „Pep Guardiola (44) wird seinen Vertrag beim FC Bayern München nicht verlängern. Neuer Trainer des deutschen Rekordmeisters wird zum 1. Juli 2016 Carlo Ancelotti. Der 56-jährige Italiener erhält einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2019."

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Jetzt erst recht: FC Bayern träumt vom Triple

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge sagte: "Wir sind Pep Guardiola dankbar für alles, was er unserem Verein seit 2013 gegeben hat. Ich bin überzeugt, dass Pep und unsere Mannschaft jetzt noch intensiver daran arbeiten werden, die großen sportlichen Ziele zu erreichen – gerade, weil nun feststeht, dass Pep den FC Bayern verlassen wird.“

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So war es auch mit Jupp Heynckes, der sich mit dem Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League von den Bayern verabschiedete. „Carlo Ancelotti“, ergänzt Rummenigge, „hatte als Trainer überall Erfolg und dreimal die Champions League gewonnen. Carlo ist ein ruhiger, ausgeglichener Fachmann, der mit Stars umgehen kann und einen variantenreichen Fußball spielen lässt - das haben wir gesucht, das haben wir gefunden. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.“ Ancelotti erklärte: „Ich bin sehr geehrt, dass ich von der kommenden Saison an Trainer des großen FC Bayern sein werde.““

Das sind Pep Guardiolas Titel und Erfolge

Pep Guardiola hatte zuletzt immer wieder Ärger mit der medizinischen Abteilung des Vereins. Er hatte sich auch schon mit prof. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt überworfen, der die dauerhafte Betreuung der Bayern-Profis einstellte, aber weiterhin Spieler behandelte. Guardiola, der als Spieler den Europapokal der Landesmeister (1992), der Pokalsieger (1997), den Uefa Super Cup (1992, 1997) gewann sowie Olympiasieger (1992) und Spanischer Meister 1991, 1992, 1993, 1994,1998 und 1999 wurde, will sicher ebenfalls das Triple erreichen. Seine Erfolge als Trainer: Gewinn der Champions League 2009 und 2011, Club-WM (2009,2011, 2013), Uefa Super Cup (2009, 2011, 2013), Spanischer Meister (2009, 2010, 2011), Spanischer Pokalsieger (2009, 2012), Spanischer Supercup (2009, 2010, 2011), Deutscher Meister (2014, 2015), DFB-Pokalsieger (2014).

Carlo Ancelotti erhält in München wie sein Vorgänger Guardiola einen Dreijahresvertrag. Dieser läuft bis zum 30. Juni 2019. Bei Guardiola wird über einen Wechsel nach England spekuliert. Favorisiert wird der Spitzenclub Manchester City. Derweil kehrt Guus Hiddink als Teammanager zum englischen -Meister FC Chelsea zurück und ersetzt dort den entlassenen José Mourinho. Mourinho-Assistent Steve Holland betreute die Blues allerdings gegen den AFC Sunderland (3:1) interimsweise. Der 69-jährige Niederländer Hiddink, der mit den Blues 2009 den FA Cup gewonnen hatte, übernahm erst nach dem Spiel die Verantwortung.

Trainerkarussell mit Van Gaal, Mourinho, Hiddink, Guardiola

Bei Manchester United könnte Mourinho unterkommen, denn Trainer Louis van Gaal ist in der Krise. Der Verein von Weltmeister Bastian verlor mit 1:2 in der Premier League gegen Abstiegskandidat Norwich City. Mourinho war auch in Manchester allgegenwärtig. „José Mourinho übernimmt deinen Job“, sangen die Fans von Norwich in Richtung von van Gaal und verhöhnten ihn. Für die britischen Medien ist der Portugiese ebenfalls Kandidat Nummer eins für eine mögliche Trainernachfolge beim englischen Rekordmeister. „Mourinho und ManUnited fühlt sich wie eine auf uns zukommende Zusammenkunft an“, schrieb der "Telegraph“.

„Natürlich bin ich beunruhigt“, erklärte der frühere Bayern-Coach. „Der Glaube an einen Trainer ist sehr wichtig. Wenn du dann auch noch Spiele verlierst, verringert sich der Glaube. Dies passiert gerade. Da kann ich meine Augen nicht vor verschließen.“