München. Bleibt Pep Guardiola Trainer des FC Bayern oder geht er nach der Saison? Club-Boss Rummenigge: „Jeder muss irgendwann ersetzt werden.“

Karl-Heinz Rummenigge gibt sich „völlig entspannt“. Der FC Bayern brummt, sportlich und wirtschaftlich. Und nicht einmal die Ungewissheit, ob Trainer Pep Guardiola beim vereinbarten Termin kurz vor Weihnachten „Ja“ oder „Nein“ zu einem neuen Vertrag sagen wird, versetzt den Vorstandsvorsitzenden in spürbare Unruhe. Weiß Rummenigge womöglich schon mehr? Oder ahnt er den Ausgang?

Vor der Jahreshauptversammlung an diesem Freitag (19.00 Uhr), auf der sich der unangefochtene Branchenführer des deutschen Vereinsfußballs einmal mehr mit Rekordzahlen und wunderbaren Titelperspektiven feiern kann, schreckt Rummenigge selbst die Frage nach einem möglichen Plan B im Falle eines Guardiola-Abschieds nicht auf. Rummenigge möchte den am Saisonende auslaufenden Vertrag mit dem 44 Jahre Katalanen liebend gerne verlängern, aber der 60-Jährige ist eben auch ein Pragmatiker.

„Es geht immer weiter. Es gibt keinen Menschen auf der Welt, der irgendwann nicht zu ersetzen sein muss. Spieler kommen, Spieler gehen. Dasselbe gilt auch für Trainer. Trainer kommen, Trainer gehen irgendwann auch“, sagte Rummenigge im Vorfeld der Versammlung. Das klärende Gespräch zwischen Trainer und Vorstandschef ist nach dem letzten Hinrundenspiel am 19. Dezember in Hannover vereinbart.

Schürrle mit Doppelpack, Bayern souverän, Barça in Torlaune

Wolfsburg gewinnt dank Schürrle mit 2:0 in Moskau
Wolfsburg gewinnt dank Schürrle mit 2:0 in Moskau © REUTERS | MAXIM ZMEYEV
Schürrle erzielte beide Tore der Partie in Moskau
Schürrle erzielte beide Tore der Partie in Moskau © REUTERS | MAXIM SHEMETOV
Josuha Guilavogui gegen Moskaus Pontus Wernbloom
Josuha Guilavogui gegen Moskaus Pontus Wernbloom © REUTERS | MAXIM ZMEYEV
Kirill Nababkin im Duell mit Bas Dost
Kirill Nababkin im Duell mit Bas Dost © REUTERS | MAXIM ZMEYEV
Zoran Tosic im Zweikampf mit Marcel Schäfer
Zoran Tosic im Zweikampf mit Marcel Schäfer © REUTERS | MAXIM SHEMETOV
Moskaus Georgi Milanov im Zweikampf mit Wolfsburgs Dante
Moskaus Georgi Milanov im Zweikampf mit Wolfsburgs Dante © REUTERS | MAXIM ZMEYEV
Nach seinem Kopfball-Treffer zum 4:0 wird Kingsley Coman (l.) von Piräus-Keeper Roberto unsanft im Gesicht erwischt
Nach seinem Kopfball-Treffer zum 4:0 wird Kingsley Coman (l.) von Piräus-Keeper Roberto unsanft im Gesicht erwischt © Bongarts/Getty Images | Matthias Hangst
Thomas Müller bedankt sich artig bei Arjen Robben (l.) für die Vorlage zum 3:0
Thomas Müller bedankt sich artig bei Arjen Robben (l.) für die Vorlage zum 3:0 © WITTERS | SebastianWidmann
Robert Lewandowski feiert sein Tor zum zwischenzeitlichen 2:0
Robert Lewandowski feiert sein Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 © dpa | Peter Kneffel
Douglas Costa traf in der 8. Minute zur frühen 1:0-Führung
Douglas Costa traf in der 8. Minute zur frühen 1:0-Führung © dpa | Peter Kneffel
Schrecksekunde: Nach einer guten halben Stunde musste Robben angeschlagen vom Feld. Joshua Kimmich ersetzte ihn
Schrecksekunde: Nach einer guten halben Stunde musste Robben angeschlagen vom Feld. Joshua Kimmich ersetzte ihn © WITTERS | SebastianWidmann
Schiedsrichter Jonas Eriksson zeigt Holger Badstuber (r.) die rote Karte
Schiedsrichter Jonas Eriksson zeigt Holger Badstuber (r.) die rote Karte © dpa | Sven Hoppe
Borisovs Aleksei Rios (r.) versucht, Leverkusens Kevin Kampl aufzuhalten
Borisovs Aleksei Rios (r.) versucht, Leverkusens Kevin Kampl aufzuhalten © REUTERS | VASILY FEDOSENKO
Früher Jubel bei Bate: In der zweiten Minute erzielten die Gastgeber bereits das 1:0
Früher Jubel bei Bate: In der zweiten Minute erzielten die Gastgeber bereits das 1:0 © REUTERS | VASILY FEDOSENKO
Leverkusens Christoph Kramer mit dem langen Bein gegen Evgeni Yablonski
Leverkusens Christoph Kramer mit dem langen Bein gegen Evgeni Yablonski © REUTERS | VASILY FEDOSENKO
Ausgleich für die Werkself: Bayers  Chicharito holt den Ball aus dem Netz, um schnell weiterspielen zu können
Ausgleich für die Werkself: Bayers Chicharito holt den Ball aus dem Netz, um schnell weiterspielen zu können © REUTERS | VASILY FEDOSENKO
Admir Mehmedi (2.v.l.) erzielte eher zufällig den Auslgeich für Leverkusen mit einer verunglückten Hereingabe
Admir Mehmedi (2.v.l.) erzielte eher zufällig den Auslgeich für Leverkusen mit einer verunglückten Hereingabe © dpa | Tatyana Zenkovich
Knapp über der Grasnarbe köpft Özil das 1:0 für Arsenal gegen Zagreb
Knapp über der Grasnarbe köpft Özil das 1:0 für Arsenal gegen Zagreb © WITTERS | MarcAtkins
Arsenals Weltmeister Per Mertesacker und Mesut Özil (r.) feiern den Sieg gegen Zagreb
Arsenals Weltmeister Per Mertesacker und Mesut Özil (r.) feiern den Sieg gegen Zagreb © dpa | Andy Rain
Allein gegen alle: Barcelonas zweifacher Lionel Messi entwischt der gesamten Hintermannschaft von AS Rom
Allein gegen alle: Barcelonas zweifacher Lionel Messi entwischt der gesamten Hintermannschaft von AS Rom © WITTERS | StefanoGnech
Luis Suarez feiert einen seiner zwei Treffer bei Tor-Festival gegen Rom
Luis Suarez feiert einen seiner zwei Treffer bei Tor-Festival gegen Rom © dpa | Toni Albir
Augsburgs Rekord-Transfer Rahman Abdul Baba (r.) stand bei Chelsea in der Startelf. Hier im Zweikampf mit Tel Avivs Tal Ben Haim
Augsburgs Rekord-Transfer Rahman Abdul Baba (r.) stand bei Chelsea in der Startelf. Hier im Zweikampf mit Tel Avivs Tal Ben Haim © REUTERS | NIR ELIAS
Lufthoheit: Chelsea-Verteidiger Kurt Zouma springt höher als alle Gegner und erzielt den 4:0-Endstand gegen Maccabi Tel Aviv
Lufthoheit: Chelsea-Verteidiger Kurt Zouma springt höher als alle Gegner und erzielt den 4:0-Endstand gegen Maccabi Tel Aviv © Getty Images | Ian Walton
Ball unters Trikot und Grüße gen Himmel: Oscar feiert sein Tor zum 3:0 für Chelsea
Ball unters Trikot und Grüße gen Himmel: Oscar feiert sein Tor zum 3:0 für Chelsea © Getty Images | Ian Walton
Daniel Milicevic (l.) springt Renato Neto vor Freude auf den Arm. Gent schlägt Lyon in letzter Sekunde
Daniel Milicevic (l.) springt Renato Neto vor Freude auf den Arm. Gent schlägt Lyon in letzter Sekunde © dpa | Guillaume Horcajuelo
Nach dem 2:0-Sieg über Porto war die Freude bei Dynamo Kiew riesig
Nach dem 2:0-Sieg über Porto war die Freude bei Dynamo Kiew riesig © dpa | Jose Coelho
Torwart-Legende Iker Casillas (l.) konnte die Niederlage des FC Porto auch nicht verhindern
Torwart-Legende Iker Casillas (l.) konnte die Niederlage des FC Porto auch nicht verhindern © dpa | Jose Coelho
Portos Cristian Tello (l.) entwischt der Grätsche von Kiews Antunes
Portos Cristian Tello (l.) entwischt der Grätsche von Kiews Antunes © REUTERS | MIGUEL VIDAL
St. Peterburgs Axel Witsel (l.) nimmt es mit Valencias Aymen Abdennour und Enzo Perez im Kopfballduell auf
St. Peterburgs Axel Witsel (l.) nimmt es mit Valencias Aymen Abdennour und Enzo Perez im Kopfballduell auf © REUTERS | GRIGORY DUKOR
Torschütze Oleg Shatov und Hulk feiern den ersten Treffer gegen Valencia
Torschütze Oleg Shatov und Hulk feiern den ersten Treffer gegen Valencia © REUTERS | GRIGORY DUKOR
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„Vielleicht ist es gut, dass wir alle etwas Spannung haben. Ich sehe darin keine Problematik“, bemerkte Rummenigge lässig. Trainer, Verein, Mannschaft - beim Rekordmeister gingen alle seriös mit der Königspersonalie um. „Wir haben die Diskussion seit Sommer, und seitdem ist keine Unruhe in den Club gekommen. Ganz im Gegenteil: Ich habe den Eindruck, alle sind noch mehr bemüht, sind noch konzentrierter, um Erfolge zu haben“, erklärte Rummenigge.

Der FC Bayern ist Ende 2015 so gut aufgestellt, dass ihn ein wenig Ungewissheit nicht umwirft. Unabhängig von der Personalie Trainer treibt der Vorstand die Zukunftsplanungen bei den Spielern voran. Mit Leistungsträgern wie Jérôme Boateng, Thomas Müller oder David Alaba sollen die bestehenden Verträge über 2020 hinaus ausgedehnt werden.

Vollzüge können den Mitgliedern wohl noch nicht präsentiert werden. „Vertragsgespräche gehen leider nicht oft innerhalb von zwei Tagen über die Bühne“, sagte Rummenigge. Eine deutliche Botschaft sandte er aber an die finanziell mächtige Konkurrenz in England oder Spanien. „Ich bin davon überzeugt, dass kein Spieler den FC Bayern im kommenden Sommer verlassen wird, den wir unbedingt behalten wollen.“

Um dieses Versprechen einhalten zu können, braucht der FC Bayern Erfolge, Titel, hohe Einnahmen. In der Saison 2013/14 hatte der Bundesligakrösus beim Umsatz erstmals die Schallmauer von 500 Millionen Euro durchbrochen, der Gewinn betrug 16,5 Millionen. Die Einnahmen sichern die sportliche Qualität, wie Kapitän Philipp Lahm weiß: „Die Grundvoraussetzung ist, dass wir super Spieler haben, der Verein immer nachlegen kann.“

Der von Jahr zu Jahr aufgepeppte Luxuskader hat die Münchner Übermacht in der Bundesliga zementiert. In der Champions League rauschte der zweimalige Titelgewinner ins Achtelfinale. „Im Pokal müssen wir (gegen Darmstadt) auch noch eine Runde weiterkommen. Dann war es wieder ein erfolgreiches Jahr“, sagte Anführer Lahm.

Der Erfolg hat seinen Preis. Die Einnahmen steigen, aber auch die Ausgaben. „Ohne unsere Sponsorpartner könnten wir die Veranstaltung Bayern München, wie wir sie aufgestellt haben in den letzten Jahren, gar nicht durchführen. Das ist ganz klar“, sagte Rummenigge bei der Präsentation eines neuen Partners (Goodyear) am Mittwochabend.

Ein wenig Mäßigung mahnt der Vorstandschef an. „Wir werden nicht jedes Jahr einen Rekord nach dem anderen schlagen können“, sagte er. Er pocht auf „eine wesentlich verbesserte Einnahmequelle aus dem TV“. Auch der totale Triumph wie 2013 könne im sportlichen Bereich nicht der einzige Maßstab sein: „Ich wehre mich dagegen, bei Bayern München zu sagen, wir müssen jedes Jahr das Triple holen. Das ist in 115 Jahren, die der FC Bayern jetzt alt ist, einmal gelungen - mit allerhöchstem Aufwand und dem nötigen Glück.“