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Wieder Minus bei Werder Bremen
19.46 Uhr: Werder Bremen schließt auch das vierte Geschäftsjahr in Serie mit einem deutlichen Minus ab. Der Verlust der Profigesellschaft im vergangenen, am 30. Juni 2015 beendeten Geschäftsjahr betrug 5,9 Millionen Euro. Das gaben die Bremer auf der Jahreshauptversammlung bekannt. Das Eigenkapital ist inzwischen fast aufgebraucht und sank von 7,4 Millionen Euro im Vorjahr auf inzwischen nur noch zwei Millionen Euro.
„Wir sind noch nicht ganz dort, wo wir hin wollen“, gestand Werder-Chef Klaus Filbry. Mit den Verlusten soll künftig aber Schluss sein. „Wir haben jedoch gute Chancen, im laufenden Geschäftsjahr einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können“, sagte Filbry. Der Umsatz stieg bereits von 95,9 auf nun 103,6 Millionen Euro und damit erstmals in einem Jahr ohne europäischen Wettbewerb über die Marke von 100 Millionen Euro.
Im vergangenen Jahr lag das Minus der SV Werder Bremen GmbH & Co KG aA - einer hundertprozentigen Tochter des Vereins - bei 9,8 Millionen Euro, allerdings war 2014 noch nicht das Ergebnis aller Tochtergesellschaften mit eingeflossen. 2013 lag der Verlust bei 7,9 Millionen Euro und 2012 sogar bei 13,9 Millionen Euro. Wahlen standen in diesem Jahr nicht an.
Storck, Möller und Gehrke bleiben Ungarn-Trainer
16.35 Uhr: Bernd Storck bleibt Trainer der ungarischen Nationalmannschaft. Am Tag nach dem Erfolg in den EM-Playoffs gegen Norwegen einigte sich der Verband mit dem 52-Jährigen und seinen Co-Trainern Andreas Möller und Holger Gehrke auf eine Zusammenarbeit bis zum Ende des Turniers in Frankreich. „Herr Storck hat außergewöhnlich gute Arbeit geleistet. Wir planen langfristig mit ihm“, sagte Ungarns Verbandspräsident Sándor Csányi am Montag.
Storck ist seit März Sportdirektor des ungarischen Fußball-Verbandes und übernahm im Sommer auch den Cheftrainerposten. Mit zwei Siegen in den Playoffs führte er Ungarn zur ersten EM-Teilnahme seit 44 Jahren.
Gleich sechs Fußballzwerge feiern EM-Premiere
30.000 Euro Strafe und Geisterspiel für Hansa
16.26 Uhr: Drittligist FC Hansa Rostock wird für das Fehlverhalten seiner Anhänger erneut drastisch bestraft. Wie der Verein am Montag mittelte, wurde er durch das DFB-Sportgericht wegen unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger und nicht ausreichendem Ordnungsdienst zu einer Geldstrafe von 30.000 Euro verurteilt. Zudem droht Hansa ein erneutes „Geisterspiel“ unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Letztere Strafe ist zu einer Bewährungszeit von neun Monaten ausgesetzt.
„In Anbetracht der angespannten finanziellen Situation des F.C. Hansa Rostock wiegt diese Strafe extrem schwer“, sagte Hansas kommissarischer Vorstandsvorsitzender Chris Müller. Die Ausfalleinnahmen im Falle eines „Geisterspiels“ würden seinen Angaben zufolge durchschnittlich bei 300 000 Euro liegen. Hansas letzte Partie vor leeren Rängen gab es am 18. Dezember 2011 gegen Dynamo Dresden.
Der DFB ahndete mit seinem Urteil Vorfälle aus insgesamt sieben Spielen der Hanseaten. Darunter war auch die Heimbegegnung gegen den 1. FC Magdeburg am 23. September. Fans beider Vereine hatten sich dabei mit Feuerwerkskörpern beschossen. Chaoten zündeten Böller und Rauchbomben, die das Spielfeld total einnebelten. Der Schiedsrichter musste die Partie zweimal für insgesamt rund 17 Minuten unterbrechen. Das Spiel stand vor dem Abbruch.
Neue Ermittlungsergebnisse in WM-Affäre erwartet
13.43 Uhr: Der hessische Landesverbandspräsident Rolf Hocke rechnet am Dienstag mit neuen Ermittlungsergebnissen in der Affäre um die Vergabe der WM 2006. „Ich erwarte aktuelle Zwischenberichte von der Steuerbehörde und der Wirtschaftskanzlei Freshfields“, sagte Hocke der Deutschen Presse-Agentur.
Die Kanzlei wurde vom DFB mit der externen Untersuchung der Vorwürfe beauftragt, wonach die WM nicht ordnungsgemäß an Deutschland vergeben wurde. Die Staatsanwaltschaft ermittelt im Zuge der dubiosen 6,7-Millionen-Euro-Zahlung des DFB an den Weltverband Fifa wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall.
Die Präsidenten der Regional- und Landesverbände des DFB kommen am Dienstag (11.30 Uhr) vor dem Länderspiel Deutschland gegen Niederlande in Hannover zusammen. Bei dem Treffen solle laut Hocke diskutiert werden, ob sich die Landesverbände für die Einberufung eines außerordentlichen DFB-Bundestags und damit eine vorgezogene Präsidentenneuwahl aussprechen. Oder ob mit der neuen Doppelspitze bis zum nächsten ordentlichen Bundestag im November 2016 in Erfurt gearbeitet werden könne.
Der bayrische Verbandschef Rainer Koch und Liga-Präsident Reinhard Rauball haben nach dem Rücktritt von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach das Führungsamt übernommen.
Mögliche Kandidaten fürs DFB-Präsidentenamt
Veh mit Seitenhieb gegen Stevens
13.05 Uhr: Armin Veh von Eintracht Frankfurt möchte nicht mehr ewig lange als Trainer in der Bundesliga arbeiten. „Ich kann jetzt nur sagen, dass ich nicht glaube, mit 61 Jahren wie mein Kollege Huub Stevens noch auf der Bank zu sitzen", sagte der ehemalige HSV-Trainer in einem Interview der „Frankfurter Rundschau“ mit Blick auf einen weiteren früheren Hamburger Coach.
"Vielleicht Nationaltrainer mal, aber dass ich mit über 60 noch jeden Tag auf den Trainingsplatz gehe, glaube ich nicht“, sagte der 54-Jährige. Neben dem HSV (2010/11) arbeitete Veh in der Bundesliga bereits für den VfB Stuttgart, Hansa Rostock und den VfL Wolfsburg. Vor dieser Saison begann er seine zweite Amtszeit bei der Eintracht. „Ich fühle mich schon sehr als Frankfurter. Das ist einfach so“, meinte er. Stevens, der vom Februar 2007 bis zum Saisonende 2008 den HSV trainierte, ist vor einem Monat bei der TSG Hoffenheim seine nächste Mission Klassenerhalt angetreten.
Alle HSV-Trainer in der Bundesliga
Krebskranker Cruyff bricht mit Heimatclub Ajax
12.32 Uhr: Die niederländische Legende Johan Cruyff hat mit seinem alten Verein Ajax Amsterdam gebrochen und steht nicht mehr als Berater zur Verfügung. „Ich stoppe“, schreibt Cruyff in seiner Kolumne in der niederländischen Tageszeitung De Telegraaf.
Konkreter Anlass für den Bruch ist die Entlassung des Leiters der Jugendausbildung bei Ajax, Wim Jonk. „Seit Jahren schon stelle ich fest, dass meine Ideen bei Ajax nicht umgesetzt werden. Hinzu kommt der Eindruck, dass dies bewusst geschieht. Und bei Spielchen mache ich nicht mit,“ schreibt der langjährige Ajax-Stürmer und -Trainer des niederländischen Rekordmeisters. Er äußert heftige Kritik an der Vereinsführung. „Vielleicht muss man alle Aktien aufkaufen, so dass wir wieder zurück kehren zu unserer eigenen Clubkultur, mit einem Vorsitzen, der weiß, für was er einstehen muss.“
Der 68-jährige ehemalige Trainer des FC Barcelona hatte erst kürzlich bekannt gegeben, dass er an Lungenkrebs leidet. Die erste Chemokur habe er absolviert, schreibt er weiter. „Davon hatte ich keine nachteiligen Folgen.“
Mainz bietet Heidel neuen Vertrag an
11.47 Uhr: FSV Mainz 05 möchte seinem Manager Christian Heidel einen neuen Vertrag anbieten und ihn auf diesem Weg von einem möglichen Wechsel zu Schalke 04 abhalten. „Wir tun alles dafür, Christian Heidel dazu zu bewegen, über seine Vertragslaufzeit von 2017 hinaus zu bleiben“, sagte Präsident Harald Strutz der „Bild“-Zeitung (Montag). Der 52 Jahre alte Heidel arbeitet bereits seit 1992 als Manager der Mainzer. Beim Bundesliga-Rivalen Schalke 04 ist er seit mehreren Wochen als möglicher Nachfolger von Sportchef Horst Heldt im Gespräch. Dessen Vertrag läuft nach dieser Saison aus.
Kiel-Fans randalieren gegen "Derby-Versager"
11.30 Uhr: Eine Attacke von Randalierern gegen Vereinseigentum von Holstein Kiel hat die Führung des Drittligisten entsetzt. „Das ist die Tat von einigen wenigen Chaoten, die Fußball als Vorwand für aggressive Handlungen nutzen“, sagt Holstein Kiels Präsident Roland Reime. Nach dem Aus des Vereins im Halbfinale des Landespokals beim Regionalligisten VfB Lübeck (0:1) am Sonnabend hatten sich unbekannte Täter Zugang zum verschlossenen Trainingsgelände von Holstein Kiel im Stadtteil Steenbek-Projensdorf verschafft und Gebäude sowie einige geparkte Autos aus der Jugend-Abteilung mit Farbe besprüht. An einer Wand steht „Derby Versager“. Holstein Kiel hat Anzeige gegen unbekannt erstattet.
„Auf Glaswänden und Scheiben konnten wir die Schmierereien entfernen. Auf Mauern muss das aber eine Spezialfirma erledigen“, sagte Reime, der den Schaden auf 10.000 bis 15.000 Euro schätzt. Der Präsident betonte: „Eine Grenzlinie ist überschritten. Es ist das erste Mal, dass Unmut in dieser aggressiven Form geäußert wird. Ich hätte es lieber verbal. Die Enttäuschung der Fans über unser Pokal-Aus ist durchaus verständlich, aber bitte anders.“
In Fan-Projekten soll Einfluss auf die Anhänger genommen werden. „Ich schließe aus, dass der Normal-Fan von Holstein dahintersteckt. Die Fans wissen, mit welcher Liebe und welchem Engagement unsere Anlagen gepflegt werden“, sagte Reime.
Uriah-Heep-Star ist Klopp-Fan
10.55 Uhr: Der britische Gitarrist und leidenschaftliche Fußballfan Mick Box (68) hat das Engagement von Trainer Jürgen Klopp beim FC Liverpool als großartig für den englischen Sport bezeichnet. „Jürgen besitzt einen starken Charakter, das tut der Premier League sehr gut. Ich wünsche ihm viel Erfolg - obwohl ich Anhänger von Tottenham Hotspur bin“, sagte das letzte Gründungsmitglied der Rockband Uriah Heep („Lady in Black“).
Angesichts der Euphorie bei Klopps Amtsantritt hätten sich viele Engländer an die beiden Gastspiele von Stürmer Jürgen Klinsmann in den 90er-Jahren auf der Insel erinnert. „Das war ein großer Moment. Er kam in einer Situation, als es bei den Spurs nicht gutlief. Es war zu spüren, dass er eine starke Persönlichkeit ist. Es war eine sehr gute Zeit mit ihm“, meinte Box am Rande eines Konzerts in Moskau.
Die Bundesliga beeindrucke ihn. „Die Spiele sind unglaublich schnell, wenn man das mit England vergleicht. Die Stürmer sind stark, aber ich bewundere vor allem die Abwehr. Das ist top.“ Er hoffe, dass auch die englische Nationalmannschaft endlich wieder international konkurrenzfähig werde. „So langsam scheint sich die Idee durchzusetzen, dass die Mannschaft neues Blut braucht. Jüngere Spieler. Das ist vermutlich ein guter Weg“, sagte Box.
HA/dpa