Nach dem Vidal-Transfer, für den der FC Bayern weitaus mehr bezahlen soll, als bislang angenommen, gucken zwei Stars in die Röhre.

Mit Arturo Vidal hat Pep Guardiola seinen Wunschspieler beim FC Bayern bekommen. Für den Mittelfeld-Kämpfer legt der Rekordmeister offenbar mehr Geld auf den Tisch, als bislang vermutet. Wie Juventus Turin nun bekannt gab, lassen sich die Münchner Vidal stolze 37 Millionen Euro, und damit zwei Millionen mehr als zunächst angenommen, kosten. Bei Titelgewinnen können sogar noch weitere Erfolgsprämien bis zu drei Millionen Euro dazukommen.

Während die Bosse des FC Bayern sich gegenseitig für den Transfer-Coup beglückwünschen, freut sich innerhalb der Mannschaft nicht jeder auf den chilenischen Neuzugang, der einen Stammplatz im System von Guardiola sicher haben wird. Der spanische Starcoach legt bekanntlich viel Wert auf ein Übergewicht im Mittelfeld. In Zukunft wird er deshalb mit nur einem Sechser und zwei Achtern agieren. Auf einen Spielmacher verzichten die Bayern - ähnlich wie Labbadia beim HSV. Dieses System kommt auch den ballverliebten Außenstürmern Arjen Robben und Franck Ribéry, die, insofern sie verletzungsfrei bleiben, zum Stammpersonal zählen.

Agieren die Bayern mit ihrer besten Elf, wird Xabi Alonso im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen. Davor agiert Vidal an der Seite von Thiago, der laut Guardiola ohnehin immer spielen soll, auf der Doppel-Acht.

Das ist Arturo Vidal

Geboren

22. Mai 1987 in Santiago de Chile

Vereine

01/2005 - 07/2007 Colo Colo07/2007 - 07/2011 Bayer 04 Leverkusen07/2011 - 07/2015 Juventus Turin seit 07/2015 FC Bayern München

Bundesligaspiele/Tore

117 / 15

Champions-League-Spiele/Tore

27 / 9

Größte Erfolge

Gewinn der Copa América mit Chile 20154 x Italienischer Meister 2012, 2013, 2014, 2015Italienischer Pokalsieger 2015Champions-League-Finalist 2015Deutscher Vizemeister 2011


 

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Lahm und Alaba müssen weichen

Dadurch gucken gleich zwei Stars in die Röhre, denn Kapitän Philipp Lahm und David Alaba können damit nicht mehr auf der von beiden bevorzugten Position im zentralen Mittelfeld spielen. Während Alaba es beim FC Bayern bereits gewohnt ist, auf die linke Außenbahn weichen zu müssen, hatte Lahm in den letzten beiden Jahren durchaus Gefallen an seiner neuen Rolle im Mittelfeld, die Guardiola einst als Lösung seiner anfänglichen Probleme bezeichnete, gefunden.

Doch aufgrund des Vidal-Transfers muss Lahm nun wieder seine alte Rolle als Rechtsverteidiger ausfüllen. Auf dieser Position sieht Guardiola die Bayern ohnehin am schwächsten aufgestellt. „Wir haben nur Rafinha“, sagte der Trainer erst kürzlich über die fehlenden Alternativen. Durch Lahms Versetzung zurück in die Viererkette hat er dieses Problem nun intern gelöst.

Ob der Kapitän seine alte und neue Position aber ohne Murren ausfüllen wird, bleibt abzuwarten. In der Vergangenheit betonte Lahm immer wieder, dass er lang genug als Rechtsverteidiger eingesetzt wurde und seine Zukunft im Mittelfeld sieht. Doch die wurde ihm durch den Vidal-Wechsel vorerst verbaut.