Tiflis . Am Ende des 2:0-Sieges der deutschen Nationalmannschaft gegen Georgien hatten mehr als ein Dutzend heimische Fans den Rasen geentert.

Schon während des Abschlusstrainings am Sonnabend hatte sich angedeutet, was die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei ihrem Abenteuer in Tiflis erwarten würde. Doch dass nach der freundlichen Fan-Attacke auf Bastian Schweinsteiger beim eigentlichen Spiel in der EM-Qualifikation gleich mehr als ein halbes Dutzend Flitzer dem jungenJournalisten Mann nacheifern würde, hätte beim DFB dann wohl doch niemand vermutet.

Und so war auch Bundestrainer Joachim Löw alles andere als erfreut über die Invasion der Rasenstürmer. „Das nimmt man als Trainer störend wahr, einfach nur störend. Das passiert vielleicht mal. Aber zuletzt waren es zu viele. Das stört auch die Spieler. Und ist manchmal auch nicht ganz ungefährlich. Das wünscht man sich nicht“, sagte Löw nach dem 2:0 (2:0)-Sieg am Sonntagabend gegen den Fußballzwerg.

+++ Die Einzelkritik der DFB-Elf +++

Schon vor dem Spiel war ein Fan auf den Rasen des Nationalstadions gerannt. Während der Partie und nach dem Abpfiff wiederholte sich die Szene mehrfach. Selbst nach dem Spiel kam noch ein Fan auf den Rasen. Die Flitzer waren aber nicht aggressiv, sondern wollten die Spieler umarmen oder ihnen die Füße küssen.

Hummels ebenfalls genervt, Müller locker

Auch DFB-Verteidiger Mats Hummels zeigte sich kritisch. „Dem Flitzertum kann ich gar nichts abgewinnen. Das ist extrem störend. Ich kann auch nicht nachvollziehen, dass man einem Flitzer das Trikot gibt oder ihn umarmt. Das motiviert noch andere, das zu tun“, sagte der Dortmunder. „Am besten, man bestraft man das mit Nichtbeachtung.“

+++ Der Liveticker zum Nachlesen +++

Etwas gelassener nahm es Thomas Müller hin. „Die Fans hier in Tiflis waren völlig euphorisch. Hinten raus ist es mir mit den Flitzern etwas zu oft passiert. Aber die waren ja gut drauf die Jungs", sagte der Torschütze zum 2:0.

Fans amüsieren sich im Netz

Unter den deutschen Fans wurde das Flitzerszenario indes genüsslich ausgeschlachtet. Vor allem bei Twitter gingen etliche Meldungen zu den entfesselten Fans ein.

"In der Weltrangliste der Flitzer liegt Georgien unter den Top Ten"; bemerkte etwa User "@jumbreit". Und "U2ourHans"twitterte in Anlehnung an die georgische Namenskultur: "Für die Flitzer im Tiflis gilt: wo ein Willi ist, ist auch ein Weg."

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Das Schema

Georgien: Loria/OF Iraklion (29 Jahre/31 Länderspiele) - Lobjanidse/Omonia Nikosia (28/40), Kwerkwelia/Rubin Kasan (23/9), Amisulaschwili/Inter Baku(32/37) ab 4. Dwali/Kasimpasa Istanbul (19/1), Kaschia/Vitesse Arnheim (27/35), Nawalowski/FK Tosno (28/4) - Kankawa/Dnejpr Dnjepropetrowsk (29/54), Macharadse/Paschaktor Taschkent (27/2) ab 63. Kenia/Slavia Prag (24/24) - Kobachidse/Wolin Lusk (28/24), Mschedlidse/FC Empoli (25/25), Okriaschwili/KRC Genk (23/20) ab 46. Tschanturia/CFR Cluj (21/6). - Trainer: Zachadse

Deutschland: Neuer (29 Jahre/58 Länderspiele) - Rudy/1899 Hoffenheim (25/7), 17 Jerome Boateng/Bayern München (26/51), Hummels/Borussia Dortmund (26/39), Hector/1. FC Köln (24/3) - Schweinsteiger/Bayern München (30/109), Kroos/Real Madrid (25/58) - Müller/Bayern (25/63) ab 86. Schürrle/VfL Wolfsburg (24/44), Özil/FC Arsenal (26/64), Reus/Borussia Dortmund (25/25) - Götze/Bayern München (22/43) ab 87. Podolski/Inter Mailand (29/123). - Trainer: Löw

Schiedsrichter: Clément Turpin (Frankreich)

Tore: 0:1 Reus (39.), 0:2 Müller (44.)

Zuschauer: 54.549 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Macharadse, Tschanturia - (dpa/sid/HA)