Madrid/Düsseldorf/Hamburg. Sowohl während als auch nach seinem Debüt beim 4:3 in Madrid gab sich Schalkes Youngster Leroy Sané äußerst cool. Trügt der Schein etwa?

Es ist für die Schalker trotz ihres Ausscheidens gegen Real Madrid im Achtelfinale der Champions League einer der erfreulichsten Erkenntnisse: Diese Elf hat Zukunft.

Denn beim famosen 4:3 (2:2)-Sieg im Bernabéu brachte Trainer Roberto Di Matteo am Ende gleich drei erst 19 Jahre alte Knappen aufs Feld.

Neben Torhüter Timon Wellenreuther sorgten dabei vor allem Mittefeldspieler Max Meyer und der eingewechselte Stürmer Leroy Sané für Aufsehen.

Der Sohn des ehemaligen Bundesligaprofis Souleyman Sané (u.a. SC Freiburg und Wattenscheid 09) kam in der 29. Minute für den verletzten Kollegen Eric Maxim Choupo-Moting ins Spiel und somit zu seinem Debüt in der Königsklasse.

Und dieses nutzte er gleich einmal für allerbeste Eigenwerbung. Denn der Deutsch-Senegalese brachte Schalke nicht nur durch seinen Ausgleichstreffer zum 3:3 (57.) zurück ins Spiel, sondern auch mit seiner Vorbereitung des Siegtreffers durch Klaas-Jan Huntelaar (84.).

Interviews mit Händen in den Hosentaschen

Dass die einstündige persönliche Gala nicht zum sensationellen Weiterkommen reichte, enttäuschte den jungen Angreifer dann doch.

"Wir hätten noch das eine oder andere Tor mehr machen können. Wir sind enttäuscht, dass wir nicht weitergekommen sind - das ist sehr schade", gab Sané in den Madrider Katakomben zu Protokoll.

Dort stand der Jungspund wie ein alter Hase vor den Journalisten, die Hände in den Hosentaschen, ein Lächeln im Gesicht.

Der doppelte Schalker Königsklassen-Debütant agierte im Licht der Kameras so, als gehöre er schon viel länger zum Kreis der Ronaldos und der Benzemas.

„Da waren schon ganz gute Spieler dabei, an denen ich vorbeigelaufen bin“, ließ Sané wissen. Zum perfekten Abend fehlte nur noch ein eigener Treffer zum 5:3, den Reals Torwart Iker Casillas kurz vor Schluss jedoch verhinderte.

Auf seinem Facebook-Auftritt huldigten Sané auch so Fans aller Couleur:

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Vater Souleyman kennt Leroys Ängste

Eines indes wollte Sané festhalten: „Wir hatten keine Angst.“ Dass der Emporkömmling vermutlich allerdings doch nicht ganz so cool war, weiß sein Vater zu berichten.

„Ich wusste natürlich, dass er ein wenig die Hosen voll hat. Zumindest wird er Gänsehaut gehabt haben, als er aufs Feld lief - da kann er erzählen, was er will", sagte Souleyman Sané am Mittwoch in einem Interview mit „11freunde.de“.

Gleichwohl staunte auch der Ex-Torjäger (51 Bundesligatore) über die Vollstreckerqualitäten seines Sprößlings. „Ich habe nie Tore aus so großer Entfernung geschossen. Das konnte ich gar nicht", sagte er mit Blick auf Leroys Traumtor.

Vielleicht sollte der Vater einmal vor Ort Anschauungsunterricht bei seinem Sohn nehmen. Bisher jedenfalls hat Souleyman Sané noch kein Profispiel des neuen Schalker Hoffnungsträgers live gesehen. (HA/dpa/sid)