Die Uefa verdonnert sowohl Serbien als auch den albanischen Verband zu einer Geldstrafe von 100.000 Euro. Der Sieg in der EM-Qualifikation geht formal an den Gastgeber, doch Punkte gibt es dafür keine.

Nyon. Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hat sowohl Gastgeber Serbien als auch Albanien für das skandalöse EM-Qualifikationsspiel in Belgrad bestraft. Die abgebrochene Partie wird zwar 3:0 für Serbien gewertet, allerdings bekommt der Sieger keine Punkte gutgeschrieben.

Damit haben beide Teams jeweils dieselbe Punktzahl wie vor der Partie, die am 14. Oktober beim Stand von 0:0 abgebrochen wurde. Zudem müssen beide Verbände je 100.000 Euro Strafe bezahlen. Die Disziplinarkommission der Uefa ordnete außerdem zwei „Geisterspiele“ in Serbien an. Gegen Dänemark (14. November) und Armenien (4. September 2015) muss das Team von Trainer Dick Advocaat vor leeren Rängen antreten.

Mit einer Drohne war beim Spiel in Belgrad die Flagge Groß-Albaniens ins Stadion gebracht worden, dies hatte Krawalle ausgelöst. Serbiens Stefan Mitrovic vom SC Freiburg hatte die Fahne an sich gerissen, albanische Spieler waren daraufhin auf ihn losgegangen. Danach waren serbische Zuschauer aufs Spielfeld gestürmt und hatten albanische Akteure attackiert. Das Spiel wurde unterbrochen und nicht wieder angepfiffen.

„Die drei Punkte gehören Albanien“

Laut Uefa wurde gegen den serbischen Verband FSS wegen des Einsatzes von Feuerwerks-Raketen durch Fans, Zuschauer-Ausschreitungen und Platzsturm, nicht ausreichenden Ordnungsdienstes sowie des Einsatzes eines Laser-Pointers ermittelt. Gegen den albanischen Verband FShF lief ein Verfahren wegen der Weigerung weiterzuspielen und des Zeigens der Flagge als „unerlaubtes Banner“. Gegen die Urteile können beide Verbände Rechtsmittel einlegen. Albanien kündigte bereits an, in Berufung zu gehen.

„Die Entscheidung der Uefa-Kommission sorgt nicht für Gerechtigkeit“, sagte Albaniens Trainer Gianni De Biazi: „Die drei Punkte gehören Albanien. Sie haben uns weggenommen, was uns gehört.“