Der Weltmeister-Coach räumt letzte Zweifel an seiner Zukunft beim DFB endgültig aus

München. Mit Joachim Löw zum historischen Double: Zehn Tage nach dem WM-Triumph von Brasilien hat der Bundestrainer auch die letzten Zweifel über seine Zukunft beseitigt und der Fußballnation die frohe Botschaft verkündet. An einen Rücktritt habe er „keine Sekunde gedacht. Ich habe meinen Vertrag mit dem DFB nicht bis zum Jahr 2016 verlängert, um ihn vorzeitig zu beenden“, sagte Löw am Mittwoch im Interview mit dfb.de.

Er könne sich „nichts Schöneres vorstellen, als mit dieser Mannschaft weiterzuarbeiten, sie zur Europameisterschaft nach Frankreich zu führen, das Team, die einzelnen Spieler weiter zu entwickeln. Ich bin so motiviert wie am ersten Tag beim DFB“, betonte der 54-Jährige weiter. Er könne „nur sagen, dass ich mich unglaublich auf die nächsten Wochen und Monate freue“.

Bei der EM 2016 in Frankreich will sich Löw einen weiteren Traum erfüllen. Noch nie hatte eine Nationalmannschaft einen WM-Titel beim folgenden Turnier bestätigen können. „Wir haben in Brasilien einen gigantischen Erfolg gefeiert, es gibt aber noch weitere Ziele, die wir erreichen wollen. Die WM 2014 war für alle ein Höhepunkt, sie war aber noch kein Abschluss“, sagte Löw mit Bestimmtheit.

Am 3. September geht es mit der WM-Revanche gegen Argentinien in Düsseldorf für ihn und sein Team weiter. Vier Tage später steht für die DFB-Auswahl die erste Begegnung der EM-Qualifikation in Dortmund gegen Schottland auf dem Programm.

Nach dem triumphalen Empfang in Berlin habe er sich „ein wenig zurückgezogen und die Zeit bei der Familie und mit Freunden genossen“, führte Löw weiter aus. Er habe „einfach ein paar Tage gebraucht, um alles sacken zu lassen, um die Emotionen in den Griff zu bekommen, um den Blick wieder klar nach vorn zu richten“.

Nicht nur für DFB-Präsident Wolfgang Niersbach ist es ein tolle Nachricht, dass Löw weitermacht. „Weil es wunderbar passt, fachlich, menschlich, atmosphärisch“, sagte Niersbach zuletzt schon. Die Entwicklung sei „noch nicht zu Ende“.

Offen ist noch, wer künftig die Rolle von Hansi Flick als Assistent einnimmt. Doch Löw verspürt „überhaupt keinen Zeitdruck oder akuten Handlungsbedarf, wir haben schon noch Zeit“, sagte er. Als heiße Kandidaten für Flick, der Sportdirektor beim Verband wird, werden der ehemalige Freiburger Marcus Sorg, Coach der deutschen U-19-Nationalmannschaft, und Frank Wormuth, U-20-Trainer und Chefausbilder beim DFB, gehandelt.