Dortmund wahrt mit 3:1 gegen Neapel seine Achtelfinalchance in der Champions League. Schalke nur 0:0 in Bukarest.

Dortmund/Bukarest. Vorjahresfinalist Borussia Dortmund hat sein „Endspiel“ um den Einzug ins Achtelfinale der Champions League mit 3:1 (1:0) gegen den direkten Kontrahenten SSC Neapel gewonnen und nun wieder beste Chancen, neben dem so gut wie sicher qualifizierten FC Arsenal die K.o.-Runde zu erreichen. Durch den euphorisch gefeierten Sieg schoben sich die Dortmunder mit neun Punkten in der Gruppe F an den punktgleichen Italienern wegen des direkten Vergleiches vorbei. Das Hinspiel hatte der BVB 1:2 verloren. Im letzten Gruppenspiel muss das Team von Trainer Jürgen Klopp am 11. Dezember bei den noch punktlosen Franzosen von Olympique Marseille antreten, während Neapel den FC Arsenal empfängt.

Während die personell arg dezimierten Dortmunder ihren Erfolg ausgelassen feiern, ließen in Bukarest die Spieler von Schalke 04 nach dem Schlusspfiff die Köpfe hängen. In einer schwachen Partie kamen sie bei Steaua Bukarest nicht über ein glückliches 0:0 hinaus und rutschten durch den überraschenden 1:0-Erfolg des FC Basel gegen den FC Chelsea nun auf Platz drei hinter die Schweizer. Die Königsblauen müssen damit ebenfalls am 11. Dezember unbedingt das Heimspiel gegen Basel gewinnen, um weiter in Europas Eliteliga mitspielen zu dürfen. „Mit Druck können wir eigentlich gut umgehen. Da haben wir immer unsere besten Leistungen gezeigt“, sagte Kapitän Benedikt Höwedes mit Blick auf das entscheidende Spiel gegen Basel.

Marco Reus erzielte für Dortmund vor 65.829 Zuschauern den Führungstreffer per Foulelfmeter (10.), bevor Jakub Blaszczykowski (60.) und der eingewechselte Pierre-Emerick Aubameyang (78.) den wichtigen Erfolg perfekt machten. Für Neapel traf lediglich Lorenzo Insigne (71.). „Wir wollten Wiedergutmachung für die Stadt, den Verein, die Fans und auch uns selbst betreiben“, sagte Kevin Großkreutz.

Die Borussia begann mit dem Engagement und der Aggressivität, die Trainer Jürgen Klopp angekündigt hatte. Dennoch deutete sich schon in den ersten Minuten ein Geduldsspiel an, denn der Tabellendritte der italienischen Serie A hatte einen dichten Abwehrriegel formiert und lauerte auf Konter. So war es ein Eckball, nach dem Frederico Fernandes BVB-Torjäger Robert Lewandowski im Strafraum foulte und Reus den fälligen Strafstoß verwandelte.

Die Führung spielte den Westfalen in die Karten. Als Neapel begann, seine Defensivtaktik aufzugeben, vergab Lewandowski (15.) freistehend die große Chance zum 2:0. Anschließend parierte Neapels Torhüter Pepe Reina bravourös einen Freistoß von Reus. In der Offensive gewohnt druckvoll, wirkte die BVB-Abwehr jedoch anfällig, wie beim Schuss von José Calljon gegen den Innenpfosten (27.). Weil der kurzfristig verpflichtete Manuel Friedrich für die Königsklasse nicht spielberechtigt ist, entschied sich Coach Klopp für Nationalspieler Sven Bender in der Innenverteidigung. Dafür rückte Kapitän Sebastian Kehl bei seinem Comeback nach sechswöchiger Verletzungspause auf die „Sechser“-Position vor der Abwehr.

Beinahe wäre auch Bender in der ersten Halbzeit verletzt ausgeschieden, doch der 24-Jährige spielte mit einem Nasenbeinbruch weiter. Der zweite Treffer fiel nach einer Stunde, als Reus dem Polen Blaszczykowski bei einem Konter maßgerecht auflegte. Sekunden vorher hatte Weidenfeller stark gegen Gonzalo Higuaín pariert. Eine Unaufmerksamkeit in der Abwehr ermöglichte den Italienern den Anschlusstreffer durch Insigne. Anschließend vergab Aubameyang (74.) allein vor Reina die große Chance zur Entscheidung. Wenig später zeigte sich der Gabuner kaltschnäuziger und traf zum 3:1.

Ohne Anführer Kevin-Prince Boateng hat Schalke 04 dagegen seine gute Ausgangsposition vor dem Gruppen-Finale verspielt. Der Tag hatte für die Schalker schon mit schlechten Nachrichten begonnen. Boatengs Knieprobleme machten einen Einsatz im so wichtigen Spiel in der National Arena unmöglich, so dass der ghanaische WM-Teilnehmer noch vor dem Spiel Richtung München zu seinem Physiotherapeuten Ralph Frank abreiste. Auch Jungstar Julian Draxler kam wegen seines grippalen Infekts für die Startelf nicht infrage und wurde erst in der 74. Minute eingewechselt. Ohne Ideen und Durchschlagskraft mussten die Schalker am Ende sogar froh sein, die Partie nicht noch verloren zu haben.

Heute spielen: ZSKA Moskau – Bayern München (18.00 Uhr/Sky live) und Bayer Leverkusen – Manchester United (20.45 Uhr/ ZDF und Sky live)