Der FC Bayern München hat den Rekord vom FC Barcelona eingestellt und zieht durch Sieg gegen Viktoria Pilsen ins Achtelfinale der Champions League ein. Bayer Leverkusen spielt unentschieden in Donezk.

Pilsen/Donezk. Bayern München bereits im Achtelfinale, Bayer Leverkusen auf dem besten Wege: Das deutsche Duo hat zum Auftakt des 4. Spieltags in der Champions League durch Auswärtsspiele ohne Gegentor für positive Schlagzeilen gesorgt. Titelverteidiger München löste durch das 1:0 (0:0) beim tschechischen Meister Viktoria Pilsen vorzeitig das Ticket für die K.o.-Runde und stellte durch den neunten Sieg in Folge einen mehr als zehn Jahre alten Rekord des FC Barcelona ein. Leverkusen kam dank des überragenden Torhüters Bernd Leno zu einem 0:0 bei Schachtjor Donezk und bleibt damit vor den beiden abschließenden Spielen zwei Punkte vor dem ukrainischen Titelträger. Zudem hat Bayer nach dem 4:0 im Hinspiel den direkten Vergleich gegen Schachtjor gewonnen.

Bayern erreichte das erste Etappenziel auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit und eines Treffers des sechs Minuten zuvor eingewechselten Jokers Mario Mandzukic (65.).

„Das war kein Festival von uns. Wir haben uns sehr schwer getan. Wir hatten im ersten Durchgang zu viele einfache Ballverluste. Da hatten wir kaum Chancen. Auf den Einzug ins Achtelfinale können wir aber stolz sein“, sagte Nationalspieler Toni Kroos bei Sky.

In den beiden noch ausstehenden Gruppenspielen bei ZSKA Moskau und gegen den bereits ebenfalls schon für die Runde der letzten 16 qualifizierten englischen Ex-Meister Manchester City geht es für den im ersten Durchgang überraschend schwachen Triple-Sieger nur noch um den Gruppensieg. Mit zwölf Punkten aus vier Spielen haben die Bayern die beste Ausgangsposition.

Zwei Wochen nach dem lockeren 5:0-Hinspielerfolg nahm der deutsche Rekordmeister den Tabellenzweiten der tschechischen Liga zunächst offenbar auf die leichte Schulter. Bis auf wenige Ausnahmen mangelte es dem Spiel der Gäste vor 11.360 Zuschauern im Stadion Struncovy Sady an Tempo und der letzten Konsequenz in den Aktionen. Zudem leisteten sich die Münchner ungewohnt viele Ballverluste im Spielaufbau und technische Fehler.

So blieben klare Torgelegenheiten in den ersten 45 Minuten Mangelware. Pech hatte Bastian Schweinsteiger bei einem Pfostentreffer (16.). Trotz der enttäuschenden Vorstellung nahm Guardiola zu Beginn der zweiten Halbzeit keine personellen Änderungen vor. Seine Mannschaft entwickelte nun aber mehr Zug zum Tor. Zunächst vergab Kapitän Philipp Lahm bei einer Großchance sein erstes Champions-League-Tor im 77. Spiel (49.), dann verpasste Innenverteidiger van Buyten per Kopf nach einem Eckball die Führung nur knapp (52.). Europas Fußballer des Jahres Franck Ribéry scheiterte nach Pass von Alaba zudem freistehend an Matus Kozacik (56.).

Danach bewies Guardiola mit der Einwechslung von Torjäger Mandzukic ein glückliches Händchen. Der Kroate erzielte per Kopf nach Flanke von Lahm die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung. Pilsen gab aber nicht auf und hatte durch Tecl eine Doppelchance zum Ausgleich (76./77.).

„Man spielt, um zu gewinnen, aber heute ist ein Punkt okay“, sagte Bayer-Trainer Sami Hyypiä bei Sky und lobte vor allem seinen Torhüter Leno: „Bernd hat gut gespielt. Wir haben insgesamt gut gekämpft und hatten auch ein paar Gelegenheiten, selbst ein Tor zu schießen. Die zweite Halbzeit war viel besser als die erste.“

Vor 50.115 Zuschauern im ausverkauften Hexenkessle Donbass Arena hatte Bayer-Trainer Sami Hyypiä im Gegensatz zur 0:1-Pleite am vergangenen Samstag in der Bundesliga bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig bis auf den verletzten Stefan Reinartz wieder seine beste Elf ins Rennen geschickt. Im Gegensatz zum Hinspiel, als Donezk nur wenig Widerstand geleistet hatte, war das Team von Trainer Mircea Lucescu vor eigenem Publikum erwartungsgemäß viel aggressiver und konzentrierter, was Bayer trotz aller Vorwarnungen vor große Probleme stellte.

Gegen die von Beginn an stürmisch angreifenden Hausherren behielten die Gäste dennoch die meiste Zeit kühlen Kopf. Leno musste dennoch oft eingreifen. Bei einem Schuss von Ferreyra in der achten Minute musste er nachfassen, vier Minute später verhinderte der U21-Keeper mit einer Glanzparade gegen den Argentinier einen Rückstand für Leverkusen, auch in der 33. Minute parierte er sensationell gegen Bernard. Glück hatte Bayer, als Darijo Srna in der 32. Minute nur die Latte traf.