Mit 17 hat man noch Träume: Fußballprofi wolle er werden, sagte der junge Tolgay Arslan vor fünf Jahren in einem Internetportal. Sein Lieblingsverein damals: der FC Barcelona. Sein Lieblingsspieler: Zinedine Zidane. Fünf Jahre später ist aus dem Youngster tatsächlich ein gestandener Profi geworden. In Barcelona ist Arslan zwar noch nicht angekommen, aber seinen Traum lebt der inzwischen 22 Jahre alte Mini-Zidane nun eben beim HSV aus.

Dass das Leben als Fußballprofi manchmal auch zum Albtraum werden kann, hat Arslan, geboren in Paderborn, relativ schnell gelernt. Im Sommer 2011, als der versierte Techniker gerade nach einem Leihjahr aus Aachen nach Hamburg zurückgekommen war, mähte der damalige Wolfsburger Ashkan Dejagah den gerade mal 20 Jahre alten Nachwuchsprofi in einem unbedeutenden Testspiel derart um, dass Arslan mehr als sechs Monate ausfiel.

Aus dem Traum wurde ein Trauma. Arslan begann zu grübeln, zu zweifeln, zu verzweifeln. Erst mit der Hilfe eines Mentaltrainers schaffte er die Kurve.

Lange ist das alles her. In der vergangenen Saison startete Arslan beim HSV so richtig durch und ist nun sogar als jüngster Profi in den Mannschaftsrat berufen worden. Er verdient gutes Geld, hat einen weißen Mercedes und war mit seiner bildhübschen Freundin Jana im Sommerurlaub in Kalifornien und Mexiko. Jetzt kann er mit Recht sagen: „Ich lebe meinen Traum.“