Hamburg. Mit Skepsis hatten sie beide zu kämpfen. „Es gab Schlagzeilen wie ‚Klinsmanns Hockeytrainer‘ oder ‚als Weltmeister in die Provinz‘“, erinnert sich Bernhard Peters. Thomas Eichin räumt ein: „Fußball ist eben doch anders als Eishockey.“ Der Nachwuchsleiter des Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim und der Geschäftsführer von Werder Bremen sind äußerst seltene Umsteiger im deutschen Profisport. Der Hockey-Bundestrainer und der Eishockey-Manager haben im Profifußball angeheuert und sind damit den umgekehrten Weg gegangen wie Frank Rost.

Wie groß die Akzeptanzprobleme sein können, musste Peters erfahren, als er Anfang 2006 als Sportdirektor für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) im Gespräch war. „Fehlenden Stallgeruch“ bemängelte unter anderem der damalige DFB-Präsident Theo Zwanziger. Beim Drittligisten Hoffenheim war im Oktober 2006 die Aufregung deutlich geringer. „Ich bin mit offenen Armen aufgenommen worden“, sagt der 50-Jährige, „die Philosophie von Gesellschafter Dietmar Hopp war, über den eigenen Gartenzaun zu schauen.“ Dies ist etwas, was nach Peters‘ Meinung im deutschen Sport noch viel zu wenig passiert, auch wenn er selbst häufig Anfragen aus anderen Verbänden und Vereinen hat, um seine Ideen weiterzugeben. „Es müsste mehr Werkzeuge geben, damit artverwandte Sportarten sich austauschen können“, sagt er, lobt aber ausdrücklich die Trainer-Akademie des DOSB in Köln: „Dort sitzt man auch mit Trainern aus anderen Disziplinen zusammen.“

Dass es aber auch im eigenen Verein nicht immer ganz einfach ist, musste Peters in den vergangenen beiden Jahren erfahren. Hoffenheim hatte sein Nachwuchs-Konzept in der Bundesliga seit Anfang 2011 unter den Nachfolgern von Trainer Ralf Rangnick praktisch aufgegeben. Erst in der Not des Abstiegskampf erfolgte in diesem Frühjahr wieder ein Umdenken. „Unsere Akademie wird immer stärker, es läuft richtig gut“, sagte Peters, „durch Trainer Markus Gisdol gehe ich jetzt davon aus, dass sich das auch in der Bundesliga niederschlägt.“