Bei der WM-Generalprobe sind 13 Spieler und ein Schiedsrichter vor Ort. Auch Bundestrainer Joachim Löw will sich über die Leistungsstärke der Konkurrenz ein Bild machen.

Rio de Janeiro. Der Bundestrainer ist vor Ort, ein deutscher Schiedsrichter auch und gleich 13 Legionäre aus der Bundesliga: Mitten in der Sommerpause spült der Confed Cup in Brasilien auch ein bisschen WM-Atmosphäre über den Teich nach Deutschland. Schließlich ist es die Generalprobe für das große Fußballevent 2014.

Beim „Festival der Champions“ fehlt die deutsche Nationalmannschaft, da Italiens „Enfant terrible“ Mario Balotelli der DFB-Elf mit zwei Treffern im EURO-Halbfinale den Weg ins Endspiel verbaut hatte. So vertritt die Squadra Azzurra als „Vize“ den europäischen Kontinent. Europameister Spanien hatte bereits zuvor als WM-Triumphator sein Ticket gelöst. Gastgeber Brasilien und Uruguay sind die anderen Weltmeister im Achterfeld, das die Kontinental-Champions Mexiko, Japan, Nigeria und Tahiti komplettieren.

Joachim Löw reist weniger als Spion der Konkurrenz, sondern vielmehr als Inspekteur der Örtlichkeiten an. Für den Bundestrainer, den Assistenten Hansi Flick sowie Teammanager Oliver Bierhoff begleiten, wird das Turnier in einem Jahr das „logistisch anspruchsvollste, was wir in den vergangenen zehn Jahren erlebt haben“. Der DFB-Tross macht sich am Sonntag Richtung Brasilien auf. Löw und Flick werden dann am Mittwoch Brasiliens Auftritt gegen Mexiko unter die Lupe nehmen.

Einen Vorgeschmack auf die langen Reisen bekommen auch gleich 14 Vertreter aus Deutschlands Ligafußball. Japan vertraut auf acht Bundesliga-Legionäre, Nigeria auf einen Kölner und einen Bremer. Von Triple-Gewinner Bayern München wollen Dante und Luiz Gustavo mit Brasilien sowie Javi Martinez mit Spanien den Titel holen. Nummer 14 ist Schiedsrichter Felix Brych. „Als nur einer von vier europäischen Schiedsrichtern nominiert zu werden ist der größte Erfolg meiner bisherigen Laufbahn“, verkündete der 37 Jahre alte Münchner stolz.

+++ Alles Wichtige zur WM-Generalprobe +++

Rund 60.000 Fans werden am Sonnabend (21 Uhr MESZ/Sport1, weitere Spiele auch auf ARD und ZDF) bei der Auftaktpartie zwischen Brasilien und Japan in Brasília für einen Hauch von WM-Stimmung sorgen – unter einem von Stuttgarter Architekten konzipierten Dach und mit Torlinientechnik aus Würselen bei Aachen. Es lohnt sich also, auch aus deutscher Sicht hinzugucken – auch wenn es durch die Zeitverschiebung spät werden kann. Wie bei der WM. Doch 2014 ist bis auf ein Vorrundenspiel, das um drei Uhr nachts angepfiffen wird, die Anstoßzeit der meisten Vorrundenspiele sowie aller Partien der Finalrunde zwischen 18 und 22 Uhr deutscher Zeit angesetzt.