Tel Aviv . Ein Hauch von Abschied lag in der heißen Luft von Tel Aviv, als Lewis Holtby am Montag mit traurigen Augen vor die Presse trat. "Wir waren wie eine Familie, da kommt Wehmut auf. Es ist schade, dass es so auseinandergeht. Ich hoffe, dass sich viele Spieler in der A-Nationalmannschaft wiedersehen werden", sagte der Kapitän der deutschen U21-Junioren einen Tag nach der 0:1 Niederlage gegen Spanien, die das EM-Aus schon nach der Vorrunde besiegelte.

Während für viele Spieler in Israel ihre Karriere im DFB-Trikot wohl endet, will zumindest Trainer Rainer Adrion bleiben. "Ich habe gerade meinen Vertrag um ein Jahr verlängert und werde nun im August die neue U21 für die EM 2015 aufbauen", sagte Adrion. "Ich denke nicht, dass man die EM als totales Scheitern betrachten kann."

Adrion darf sich dabei auch der Fürsprache von Joachim Löw sicher sein. Immerhin war die U21 bei der EM vor zwei Jahren sogar in der Qualifikation gescheitert, Adrion blieb damals dennoch im Amt - nicht zuletzt dank der Rückendeckung des Bundestrainers. Redebedarf gibt es dennoch. Etwa über das Fehlen von Namen wie Julian Draxler oder Andre Schürrle, die mit Joachim Löw auf USA-Reise waren, oder Mario Götze und Toni Kroos, die auch ohne Verletzung in Israel nicht dabei gewesen wären. "Da kann man drüber diskutieren", sagte Adrion und schloss für die kommende EM-Qualifikation ein neues Konzept nicht aus: "Die Analyse werden wir gemeinsam machen. Dann werden wir vielleicht zu einem Ergebnis kommen, das dies für die Zukunft relevant ist."

Kapitän Holtby wollte das Fehlen von Draxler oder auch Ilkay Gündogan nicht als Ausrede gelten lassen. "Ich trauere nicht Spielern hinterher. Wir hätten es auch mit dieser Mannschaft gepackt, wenn wir erfahrener agiert hätten", sagte er.