Ein Kommentar von Carsten Harms

Zwei Spiele, zwei Niederlagen und damit schon vor dem letzten Gruppenspiel das Ende aller Titelhoffnungen - für die deutsche U21-Nationalmannschaft mündete die Europameisterschaft in Israel in einem kaum erwarteten sportlichen Debakel. Waren wir alle nicht bisher total fasziniert davon, welche unglaubliche Anzahl von technisch versierten, spielstarken Talenten sich seit einiger Zeit in der Bundesliga tummelt und international für Furore sorgt? Namen wie Götze, Kroos, Draxler, Schürrle, Gündogan. Dies sind Spieler, auf denen sogar bei der WM 2014 in Brasilien viele Hoffnungen der deutschen Fans ruhen. Diese fünf hätten bei der U21-EM auch spielen dürfen, taten es aber aus verschiedenen Gründen nicht.

Es spricht für den Kapitän der deutschen Nachwuchstruppe, Lewis Holtby, dass er diesen Umstand nicht als Entschuldigung für die verlorenen Spiele gegen die Niederlande (2:3) und Spanien (0:1) anführen wollte. Doch der Fundus an Jungprofis von internationalem Format ist hierzulande eben doch nicht unendlich groß. Diese Erkenntnis ist nicht dramatisch, sollte aber doch vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) und den Vereinen als Aufforderung verstanden werden, den eingeschlagenen Weg der hoch qualifizierten Nachwuchsförderung konsequent weiterzuverfolgen.

Die beiden knappen Niederlagen bei der U21-EM erlitt das deutsche Team gegen die Mannschaften zweier Fußballnationen, die seit jeher immer wieder Nachwuchsspieler von Top-Format hervorbringen. Diese werden ihre Bemühungen auch künftig eher nicht einstellen. Die Konkurrenz schläft eben nicht.