Ein Kommentar von Alexander Laux

Wenn Lukas Podolski seine Leistungen in den vergangenen Monaten realistisch einschätzt, kann er zu keinem anderen Urteil kommen als Oliver Bierhoff, der dem verdienten Nationalspieler offen Stillstand attestierte. Dass der Kölner in Diensten von Arsenal London aber pikiert auf die Einlassungen des DFB-Teammanagers reagierte, zeigte nur, dass Bierhoff eine extrem empfindliche Stelle des Stürmers touchiert hat.

Zahlen lügen bekanntlich nie: Seit dem 2:1 gegen die Niederlande in der Gruppenphase der EM 2012 hat Podolski bis zum bedeutungsarmen Länderspiel an diesem Mittwochabend gegen Ecuador in den USA nicht mehr in der Startformation gestanden. Gerade einmal sechs Einwechslungen in den vergangenen sieben Partien entsprechen nicht im Ansatz den Erwartungen eines 27 Jahre alten, 108-fachen Nationalspielers.

Hoffnung für Podolski auf Besserung besteht nicht, woran er im Grunde nichts ändern kann. Der Hauptprotagonist des Sommermärchens 2006 ist keinesfalls schlechter geworden, er hat sein Niveau bei seinem neuen Club Arsenal London gehalten, aber: Podolski ist von der nachfolgenden Generation längst im Eiltempo überholt worden. Namen wie Marco Reus, Mario Götze, André Schürrle oder auch Julian Draxler stehen für eine neue, bessere Qualität im deutschen Fußball, mit der "Prinz Poldi" auf Sicht nicht mithalten kann. Als zielführend können deshalb Bierhoffs Äußerungen nicht bezeichnet werden. Sie führen allenfalls zu mieser Laune beim Kölner.