Ein Kommentar von Carsten Harms

Als vor vier Jahren die Relegationsspiele zwischen dem Drittletzten der Bundesliga und dem Dritten der Zweiten Liga wiedereingeführt wurden, versprachen sich die Fußball-Funktionäre davon einen zusätzlichen sportlichen Reiz, eine Verlängerung der Saison und ein Plus an Fernseh- und damit auch Werbeeinnahmen. Verbunden damit ist aber auch Nervenkitzel und Spannung, die sich zuweilen in unerfreulicher Weise entladen. In Erinnerung sind noch die Bilder vor einem Jahr in Düsseldorf, als sich der Siegesjubel der auf den Platz gestürmten Fortuna-Anhänger mit den Wutausbrüchen der besiegten Berliner Spieler mischte. In diesem Jahr ist schon von vornherein für eine gefährliche Brisanz gesorgt. Hier der traditionsreiche 1. FC Kaiserslautern, der die Sympathien der Pfalz trägt. Dort, nur rund 80 Kilometer entfernt, die TSG Hoffenheim als ein durch einen Mäzen aufgepumptes Projekt. "Tod und Hass dem Dietmar Hopp", skandierten schon jetzt Lauterer Fans. Eine verbale Entgleisung, die gleichwohl Schlimmstes für die beiden Partien befürchten lässt. Die Verantwortlichen und Spieler der Vereine sind jetzt gut beraten, im Vorwege der Spiele sportlich respektvoll gegenüber dem Gegner aufzutreten. Jede verbale Provokation könnte von manchen als - durchaus willkommene - Aufforderung zur Gewalt interpretiert werden. Gleiches gilt auch eine Etage tiefer für die Zweitliga-Relegationsspiele zwischen Dynamo Dresden und dem VfL Osnabrück. Es wäre bedauerlich, wenn die sportlich reizvolle Idee dieser Spiele von Chaoten beschädigt wird.