Der Fußballtrainer hat überraschend seinen selbst gewählten Abschied vom 1. FC Köln bekannt gegeben. Das veranlasst Werder-Manager Eichin dazu, einen Zusammenhang zur eigenen Nachfolgersuche zu negieren.

Bremen/Köln. Holger Stanislawski hat die Konsequenzen aus dem verpassten Aufstieg beim 1. FC Köln gezogen und wird nach Saisonende überraschend als Trainer bei dem Fußball-Zweitligisten zurücktreten. Der Club habe dem Wunsch des Coaches „nach intensiven Gesprächen“ um Auflösung seines Vertrages zum 30. Juni entsprochen, teilten die Rheinländer am Sonnabendabend vor dem letzten Spieltag mit.

In den vergangenen Tagen war Stanislawski in einigen Medien als möglicher neuer Trainer von Werder Bremen gehandelt worden. Der Bundesligist hatte sich am vergangenen Mittwoch vor dem letzten Bundesliga-Spieltag der Saison nach 14 Jahren von Coach Thomas Schaaf getrennt.

Am Sonntag wies jedoch Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin einen Zusammenhang mit Stanislawskis überraschendem Rücktritt beim 1. FC Köln zurück. „Dass Stani zurückgetreten ist, hat mich selber überrascht. Das hat aber nichts mit Werder zu tun“, sagte Eichin.

Stanislawskis Entscheidung völlig unerwartet

Fußball-Zweitligist 1. FC Köln muss sich nach einem neuen Cheftrainer umsehen. Stanislawskis Entscheidung kommt völlig unerwartet, auch wenn die Rheinländer unter seiner Regie den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga schon in der Vorwoche verpasst hatten.

„In den entscheidenden Spielen der Saison konnte ich nicht das Maximum aus der Mannschaft herausholen. Mit meiner Bitte um Vertragsauflösung stelle ich mich meiner Verantwortung und ziehe die Konsequenz daraus“, begründete Stanislawski seinen Entschluss.

Der Klub entsprach nach eigenem Angaben dem Wunsch des 43-Jährigen nach einer vorzeitigen Auflösung des Vertrages zum 30. Juni. Stanislawskis Zukunft erschien am Sonnabend ebenso offen wie seine Nachfolge bei den Geißböcken.

Kölns Führung traf die Entscheidung des früheren Trainers des FC St. Pauli und von 1899 Hoffenheim, der nach dem Bundesliga-Abstieg der Domstädter an den Rhein gekommen war und mit einem erheblich umgebauten Team letztlich vergeblich die direkte Rückkehr ins Oberhaus versuchte, offenbar unvorbereitet.

Stanislawski „macht den Weg frei“

„Wir bedauern die persönliche Entscheidung, zumal wir nach wie vor davon überzeugt sind, dass er hervorragend zu Köln, dem 1. FC und unserem Weg passt. Wir werden unseren eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen. Wir sind von diesem Weg überzeugt, es ist der richtige Weg für den Verein. Wir werden nun die Nachbesetzung der Trainer-Position angehen“, äußerte FC-Präsident Werner Spinner.

Von der Mannschaft sei er niemals enttäuscht worden, betonte Stanislawski. „Ich bin vom Weg, den der 1. FC Köln geht, zu 100 Prozent überzeugt und bin mir sicher, dass der FC in der kommenden Saison eine schlagkräftige Truppe auf die Beine stellen wird“, sagte der 43-Jährige. „Durch meine Entscheidung mache ich den Weg frei für jemanden, der am Standort Köln unbelastet die Aufgabe Aufstieg angehen kann.“

Schon mehrere Stunden vor der offiziellen Bestätigung für Stanislawskis Abschied hatte der Express den Abgang vermeldet. Den Angaben des Blattes zufolge sollen auch die finanziellen Rahmenbedingungen sowie der sich abzeichnende Verlust von Leistungsträgern zu Stanislawskis Entscheidung beigetragen haben.