Natürlich ist die Aufregung groß. Ausgerechnet Mario Götze. Zu diesem Zeitpunkt. Rücksichtslos hat Bayern München wieder die Macht des vielen Geldes demonstriert. Empörung.

Aber so einfach ist es eben nicht. Wer es vergessen hat: Die Bundesliga ist ein Geschäft. Treue zum Verein leisten sich nur Spieler, die kein besseres Angebot haben. Die Verträge bieten Schlupflöcher und Ausstiegsklauseln, Spieler gehen oder werden abgeschoben, je nachdem. Dortmund musste eine Ausstiegsklausel bei Götze akzeptieren, damit der Spieler verlängert. Bayern kannte diese Klausel und leistet sich nun für 37 Millionen Euro einen herausragenden Spieler, was die Professionalität des Rekordmeisters zeigt. Kommende Saison werden viele Fans deutschlandweit feiern, dass die Münchner wieder erfolgreich in der Champions League spielen. Und sie freuen sich auf einen eingespielten Bayern-Block mit Götze bei der WM.

Dass Bayern die besten Spieler der Konkurrenz anlockt, ist ja nicht neu. Die Liste ist lang. Manuel Neuer sei genannt, Mario Gomez, Miroslav Klose oder Lukas Podolski. Das hat Tradition, und es ist allemal besser, die Münchner Millionen bleiben in der Bundesliga, als wenn sie ins Ausland fließen - wie im Fall Javi Martinez 2012, für den die Bayern 40 Millionen an Bilbao zahlten.

Und gerade Dortmund hat in der Vergangenheit Transfereinnahmen sehr sinnvoll wieder investiert. Vergangenes Jahr kam für Shinji Kagawa etwa Marco Reus von Borussia Mönchengladbach. Übrigens auch über eine Ausstiegsklausel, für eine festgeschriebene Ablöse. Der Wechsel wurde bereits im Januar bekannt gegeben - und Reus spielte eine herausragende Rückrunde.

Jetzt wird Dortmund wieder investieren, andere Bundesligavereine - pardon Kapitalunternehmen - könnten profitieren und womöglich eine dringend benötigte Ablösesumme erhalten.