Ein Kommentar von Alexander Laux

Die Verdienste Thomas Schaafs für Bremen aufzuführen würde diesen Artikel sprengen. Seit 1972, als der gebürtige Mannheimer erstmals in der Jugend für Werder spielte, trägt er die grün-weiße Raute im Herzen. Schaaf ohne Bremen? Unvorstellbar.

Bald 14 Jahre nach seinem Amtsantritt als Cheftrainer der Profis nähert sich die Ära Schaaf dem Ende. Es zeigt einerseits Größe, wenn er nach dem 0:3 gegen Wolfsburg anbietet, den Platz zu räumen. Andererseits aber auch die Ratlosigkeit, die sich beim 51-Jährigen eingenistet hat, seine jüngsten Schachzüge gingen nicht auf.

Fakt ist: Nach neun sieglosen Spielen ist der Vorsprung zu den Abstiegsrängen auf nur noch fünf Punkte geschmolzen. Erschwerend für Schaaf kommt hinzu, dass das Risiko, nach Klaus Allofs' Weggang mit Thomas Eichin einen Nachfolger zu präsentieren, der nur im Eishockey über Management-Erfahrung verfügt, nicht aufzugehen scheint. Dem Coach fehlt gerade jetzt sein kongenialer Partner von früher. Und ausgerechnet Allofs ist es, der mit dem Wolfsburger 3:0 Schaaf mit Wolfsburg stürzt.

Wenn die Zeichen nicht trügen, darf Schaaf die Saison zu Ende spielen, und vermutlich ist das auch richtig. Ein Feuerwehrmann könnte, wie gerade in Bochum mit Peter Neururer geschehen, für einen Motivationsschub sorgen. Aber in solch einem fragilen Gebilde wäre die Gefahr groß, mit einem Neuen das Chaos zu vergrößern. Nur: Wenn der Klassenerhalt gesichert ist, sollte Schaaf sagen: Danke Freunde, das war's.