Ein Kommentar von Alexander Laux

Es gibt sicher Menschen, die sich angesichts der frühzeitig abgeblasenen Meisterjagd darüber freuen, dass sich wenigstens der Wettlauf um die Europacup-Plätze in der Fußball-Bundesliga so spannend gestaltet. Selbst der Tabellenelfte 1. FC Nürnberg hat fünf Spieltage vor dem Saisonende mit 38 Punkten noch gute Chancen, Platz sechs und damit die Spielberechtigung für die Europa League zu ergattern.

Aus der Ausgeglichenheit, die in den vergangenen Spielzeiten häufiger zu beobachten war, die Schlussfolgerung zu ziehen, das Niveau der Liga habe sich kontinuierlich gesteigert, ist jedoch nicht statthaft. Vielmehr offenbart sich mit dem breiten Mittelfeld eher das Mittelmaß hinter den davonziehenden Münchnern und Dortmundern. Man braucht sich nur einmal das Abschneiden der deutschen Clubs in der Europa League in den vergangenen Jahren anzuschauen, um zu erkennen, dass die zweite Reihe der Liga kein gehobenes Niveau erreicht. Zuletzt spielte mit dem HSV 2010 ein deutscher Club im Halbfinale, 2010/11 und 2012/13 schaffte es kein Verein bis ins Viertelfinale, 2011/12 schieden Hannover und Schalke in der Runde der letzten acht aus.

Ein weiteres Signal für Mittelmaß ist die Tatsache, dass es in den vergangenen Jahren immer wieder diversen Clubs dank einer herausragenden Saison gelang, in den Europacup-Bereich vorzustoßen. Die nötige Kontinuität, also das Potenzial, gute Leistungen über einen längeren Zeitraum abzurufen, fehlt jedoch, zumal häufig die besten Spieler dieser Überraschungsteams abgeworben werden. Der HSV ist also bestens in diesem Tabellenbereich aufgehoben. Willkommen im Mittelmaß.