Der Zustand des Hoffenheimer Profis ist nach dessen schwerem Autounfall weiter kritisch. Die Ärzte befürchten bleibende Schäden.

Der deutsche Fußball ist vereint im Bangen um das Leben von Boris Vukcevic. Nach dessen schwerem Autounfall nimmt die Bundesliga Anteil am Schicksal des gebürtigen Kroaten, der in der Heidelberger Uniklinik mit dem Tode ringt. Der Zustand des 22 Jahre alten deutschen U21-Nationalspielers ist weiter kritisch, aber stabil. Er wurde nach einer mehrstündigen Operation am Freitag und einem zweiten Eingriff am Sonnabend ins künstliche Koma versetzt. Die Ärzte befürchten bleibende Schäden.

Der Profi der TSG 1899 Hoffenheim hatte auf der Fahrt zum Training bei einem frontalen Zusammenstoß mit einem Lastwagen lebensgefährliche Kopfverletzungen erlitten. Sein 487 PS starker, rund 140 000 Euro teurer Mercedes wurde vollständig zerstört. Viele Kollegen nutzen die sozialen Netzwerke, um gute Besserung zu wünschen. Auch Fifa-Präsident Joseph Blatter und Arsenal-Profi Lukas Podolski hofften via Twitter auf "schnelle Genesung". Der Bundesligaverband DFL war bereit, einer Absage des Hoffenheimer Spiels gegen den FC Augsburg (0:0) zuzustimmen. Die Hoffenheimer Profis entschieden sich jedoch dafür aufzulaufen. Sie kamen damit einer Aufforderung von Vukcevics Eltern nach.

Die Partie glich einer Gedenkveranstaltung. Die Stimmung im Stadion war gedrückt, das Rahmenprogramm wurde auf ein Minimum zurückgefahren. Trainer Markus Babbel gab nach dem Spiel seiner Mannschaft zwei Tage frei und beriet sich mit Teampsychologe Jan Mayer über weitere Maßnahmen. Nach wie vor ist unklar, wie Vukcevic mit seinem Fahrzeug auf relativ gerader Strecke in den Gegenverkehr geraten konnte. Laut Norbert Schätzle, dem Sprecher der Heidelberger Polizei, wird auch untersucht, ob die Diabetes-Erkrankung des Spielers die Ursache für den Unfall sein könnte. Im Wagen hatte die Polizei das Insulin-Messgerät des Spielers vorgefunden.

Bis zehn Minuten vor Schluss sah es im 93. Nord-Süd-Duell zwischen Werder Bremen und Bayern München nach einem überraschenden Punktgewinn der Bremer aus, doch ein später Doppelschlag von Luiz Gustavo (81.) und Mario Mandzukic (83.) bescherte dem Tabellenführer den sechsten Sieg im sechsten Spiel. "Uns ist der Mut nach vorne abhanden gekommen. Das lag aber auch am Gegner. Die Bayern haben sich immer mehr ein Übergewicht erarbeitet", bilanzierte Werder-Klubchef Klaus Allofs das 0:2. "Die Bayern sind derzeit nicht unsere Gewichtsklasse, deshalb hält sich unsere Enttäuschung in Grenzen." Wer wie Bayern-Trainer Jupp Heynckes in der Lage sei, in Mandzukic, Xherdan Shaqiro und Javier Martínez drei Spitzenleute einzuwechseln, habe das Zeug zum Meister. Diese Personalauswahl haben die Bremer nicht, dennoch boten sie dem Münchner Starensemble um Dribbelkönig Franck Ribéry mehr als eine Stunde lang Paroli. "Werder hat es uns lange Zeit sehr schwer gemacht. Sie haben junge, hoch talentierte Spieler in ihren Reihen und sind physisch topfit", sagte Heynckes.

Zwei Tore von Alexander Meier lassen Aufsteiger Eintracht Frankfurt weiter jubeln und den Bundesliga-Rekordstart des Vereins auf fünf Siege und ein Unentschieden ausbauen. Lediglich der 1. FC Kaiserslautern hatte 1997 als Aufsteiger ebenfalls 16 Punkte aus den ersten sechs Partien geholt - und wurde am Ende deutscher Meister. Beim 2:1 gegen den SC Freiburg drehte der frühere HSV- und St.-Pauli-Profi mit seinen Treffern in der 67. und 73. Minute das Spiel nach Freiburgs Führung durch den ehemaligen St. Paulianer Max Kruse (50.). "Der Junge kann so viel, er weiß es manchmal gar nicht. Jetzt glaubt er an sich", lobte Frankfurts Trainer Armin Veh Meier. Der gab sich bescheiden: "Wir sind kein Bayern-Verfolger. Das ist die Realität, alles andere ist Träumerei. Wir wissen, wo wir herkommen. Und wir wissen auch, was wir erreichen müssen, um nicht abzusteigen."