Das Verfahren gegen den Bayern-Star wegen Sex mit Minderjähriger wird neu aufgenommen. Auch Equipe-Kollege Benzema muss sich verantworten.

Paris. Das Verfahren gegen den Bayern-Spieler Franck Ribéry wegen sexueller Beziehungen zu einer Minderjährigen ist laut übereinstimmender französischer Medienberichte wieder aufgenommen worden. Der Spieler des FC Bayern soll vor ein französisches Gericht gestellt werden. Oberstaatsanwalt Andre Dandot ignorierte damit die Einstellung des Verfahrens eines untergeordneten Gerichtes. Ribéry hatte zugegeben, ein bezahltes sexuelles Verhältnis mit einer Prostituierten gehabt zu haben, ohne ihr Alter zu kennen. Dies war von dieser bestätigt worden.

Offensichtlich glaubt Dandot diese Einlassungen nicht. Neben Ribéry werden weitere Personen, darunter auch Nationalspieler Karim Benzema, angeklagt. Ihnen drohen Haft bis zu drei Jahren oder Geldstrafen bis zu 45.000 Euro. Möglich ist jedoch, dass die Anwälte von Ribery und Benzema gegen die Eröffnung eines Prozesses erneut Widerspruch einlegen.

Im Jahr 2011 hatte die Staatsanwaltschaft den Fall eigentlich zu den Akten gelegt. Weder Ribéry noch Benzema sollen gewusst haben, dass die Prostituierte Zahia Dehar damals minderjährig (17 Jahre) gewesen war.

Didier Deschamps , Trainer der französischen Nationalmannschaft, sah dennoch keinen Grund, die beiden aus dem Aufgebot für das Länderspiel gegen Uruguay am Mittwoch zu streichen. Er verlangt zwar ein "untadeliges Verhalten“ seiner Nationalspieler, erklärte diesen Fall aber zur "Privatsache“.

Ribéry ist nicht der erste Bayern-Spieler, der in jüngerer Vergangenheit mit Gerichtsverfahren für außersportliche Schlagzeilen sorgte. Am 4. Juli 2012 war der ehemalige Abwehrspieler der Münchner, der Brasilianer Breno, wegen schwerer Brandstiftung zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Breno hatte in der Nacht auf den 20. September 2011 in alkoholisiertem Zustand seine Mietvilla in Grünwald in Brand gesteckt.

Mit Material von sid und dapd