Unter den ersten Zehn im Klassement der Fifa gab es nur eine Änderung. Löw benennt am Donnerstag den Kader für das Argentinien-Spiel.

Berlin. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bleibt in der Rangliste des Weltfußballverbandes (Fifa) auf Rang zwei. Platz eins verteidigte Welt- und Europameister Spanien. In der am Mittwoch veröffentlichten Weltrangliste gab es unter den ersten Zehn nur eine Veränderung: England rückte auf Position drei vor und verdrängte dabei Uruguay auf Rang vier. Von Deutschlands Gegnern in der Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien rangieren Schweden (17.) und Irland (26.) am höchsten. Erstmals taucht in der FIFA-Rangliste zudem der Südsudan auf Position 199 auf.

Das enttäuschende Halbfinal-Aus bei der EM ist beim DFB nach eigener Auffassung inzwischen „überzeugend“ aufgearbeitet. Joachim Löw richtet den Blick nach vorne: Sechs Wochen nach dem 1:2 gegen Italien geht der Bundestrainer zur Tagesordnung über und nominiert am Donnerstag seinen Kader für das Länderspiel am 15. August (20.45 Uhr/ZDF) in Frankfurt/Main gegen Argentinien.

Während die Gauchos für das Prestigeduell sogar Weltfußballer Lionel Messi aufbieten wollen, ist die Besetzung der DFB-Auswahl allerdings noch offen. Von Löw, der wochenlang abgetaucht war, gab es seit der EURO keine Aussagen zu seinen Plänen, großartige Veränderungen sind aber nicht zu erwarten. Dies deutete DFB-Chef Wolfgang Niersbach nach einer Präsidiumssitzung am Montag mit dem Trainerstab der Nationalmannschaft schon einmal an.

„Wir sind uns mit unseren sportlichen Köpfen absolut einig, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. Die anstehende WM-Qualifikation wird nicht leicht werden, aber wir glauben an das große Potenzial unserer Mannschaft und sind sicher, dass sie auch weiterhin erfolgreich sein wird“, sagte Niersbach (61) und lobte Löws „überzeugende EM-Analyse“.

Der Bundestrainer hatte schon unmittelbar nach dem EM-k.o. davon gesprochen, „dass wir neue Ansätze und Anreize finden müssen“. Grundsätzliche Dinge wolle er aber „nicht infrage stellen“. Er werde mit allen Spielern „das Turnier aufarbeiten, es wird aber keine großen personellen Einschnitte geben. Der Kader verfügt über sehr gute Perspektiven“.

Aus diesem Kader wird gegen Argentinien definitiv der verletzte Münchner Angreifer Mario Gomez fehlen. Auch eine Nominierung der angeschlagenen Bastian Schweinsteiger und Mario Götze erscheint unwahrscheinlich. Möglicherweise verzichtet Löw (51) auch auf Lukas Podolski. Der England-Legionär vom FC Arsenal stand schon bei der EM in der Kritik und scheint auch jetzt nicht in Form zu sein. „Podolski braucht länger als erwartet“, sagte Arsenal-Teammanager Arsene Wenger zuletzt über den Fitnesszustand des Ex-Kölners.

Weiter planen kann Löw mit Torjäger Miroslav Klose. Der 34-Jährige deutete nach der EM schon einige Male an, dass er bis zur WM 2014 in Brasilien gerne weitermachen möchte. Unter Druck steht indes Torwart Tim Wiese (30), der in Ron-Robert Zieler, Marc-Andre ter Stegen und Bernd Leno junge Konkurrenten hat.

Zum engeren Kreis von Löw gehören neben den 23 EM-Teilnehmern noch die vor der EM kurzfristig ausgebooteten ter Stegen, Sven Bender und Julian Draxler. Wie es mit dem Stuttgarter Cacau (31) weitergeht, ist offen. Der gebürtige Brasilianer hatte in der vergangenen Saison in Stuttgart seinen Stammplatz verloren.

Klar ist vor dem ersten Auftritt in der neuen Saison nur eins: Alles ist ab sofort einem Ziel untergeordnet - dem WM-Titel. Am 7. September startet die „Mission 2014“ mit der Qualifikation, in der Deutschland auf die Faröer, Österreich, Schweden, Irland und Kasachstan trifft. Die Partie gegen Argentinien ist für Löw die einzige Testmöglichkeit.

Dennoch ist der Termin sehr umstritten, da sich die Spieler noch mitten in der Vorbereitung auf die neue Saison befinden. Einige Klubs wie Bayern München, Arsenal oder Real Madrid sollen Löw schon gedrängt haben, auf ihre Stars möglichst zu verzichten. Ab dem kommenden Jahr hat die FIFA den August-Termin deshalb auch gestrichen.

„Auch Joachim Löw ist über den Termin sehr unglücklich, deshalb wird es wichtig sein, eine gewisse Kompromissbereitschaft zu zeigen“, sagte Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer, der ehemalige DFB-Sportdirektor. Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc ergänzte: „Dieser Termin ist Nonsens, es ist Gott sei Dank das letzte Mal. Der Termin macht sportlich sehr wenig Sinn.“ (dpa/sid/abendblatt.de)

Die Top Ten der Fußball-Welt:

1. (1) Spanien 1605 Pkt.

2. (2) Deutschland 1474

3. (4) England 1294

4. (3) Uruguay 1236

5. (5) Portugal 1213

6. (6) Italien 1192

7. (7) Argentinien 1098

8. (8) Niederlande 1053

9. (9) Kroatien 1050

10. (10) Dänemark 1017