Ohne Zögern. Trotz eines müden Kicks beim 0:0 gegen Bayer Leverkusen und keinem Sieg aus den letzten sechs Partien gab es bei Hannover 96 zufriedene Gesichter. Zum einen, weil Trainer Mirko Slomka das Ergebnis durchaus als Erfolg wertete ("Ein 0:0 gegen eine Top-Mannschaft wie Leverkusen fühlt sich gar nicht schlecht an."), und zum anderen, weil Jan Schlaudraff seinen Vertrag bis 2015 verlängerte. Die Verhandlungen seien sehr einfach gewesen, sagte der 28 Jahre alte Stürmer. "Es gab keine Notwendigkeit zu pokern, ich fühle mich sehr wohl hier."

Durchwechseln. Felix Magath hält an seinem Weg fest. Wenn es nicht läuft, dann muss neues Personal her. Mit Sebastian Polter, der zur zweiten Hälfte eingewechselt wurde, schickte Magath bereits den 30. Profi im 16. Spiel aufs Feld - und dennoch kündigte der Coach nach der ernüchternden 1:4-Niederlage bei Werder Bremen, die den VfL Wolfsburg mit 17 Zählern auf den 14. Tabellenplatz beförderte, an, dass in der Winterpause "der eine oder andere neue Spieler verpflichtet und der ein oder andere Spieler abgegeben" werde.

Poldi-Alarm. Friede, Freude, Eierkuchen, Karnevalsstimmung beim 1. FC Köln! Von wegen. Nach der 4:0-Gala gegen den SC Freiburg war der Jubel zwar groß, Doppeltorschütze Christian Clemens, ein waschechter Kölner, wurde für seine stärkste Saisonleistung gefeiert, doch das alles verkochte in der Gerüchteküche um Lukas Podolski. Auf die Spekulationen um ein Wechsel zu Schalke 04 reagierte Trainer Solbakken spöttisch: "Lukas kann in jeder Mannschaft dieser Welt spielen, auf jeden Fall in einem besseren Verein als Schalke 04." Doch der Stürmer selbst nutzte die Situation, um die Vereinsführung zu kritisieren. Sportdirektor Volker Finke möchte gerne im Winter eine Vertragsverlängerung aushandeln. Man wolle nur mit Podolski in die nächste Saison gehen, wenn er vorher einen neuen Vertrag unterzeichne. Nur im Sommer könnten die Kölner noch eine Ablösesumme kassieren. Doch Podolski lässt sich nicht unter Druck setzen. "Wenn man mit mir nicht in die neue Saison gehen will, muss ich halt in der zweiten Mannschaft spielen oder mich auf die Tribüne setzen." Ein klare Ansage gab es dann doch noch. Sicher sei, so Podolski, dass er "nicht in den nächsten Tagen" nach Schalke wechsele.

Zwei Kämpfer. Nürnbergs Innenverteidiger Philipp Wollscheidt war aufgebracht. Die Entscheidung des Schiedsrichters, den Zweikampf mit Vedad Ibisevic vor dem 1:0 durch den Hoffenheimer Stürmer laufen zu lassen, sah er nur als eine von mehreren falschen Entscheidungen. Auch die Rote Karte gegen Timothy Chandler zählte dazu. Ganz Nürnberg haderte nach dem 0:2 gegen die Kraichgauer mit der Benachteiligung durch Schiedsrichter Jochen Drees, nur Dieter Hecking wollte die Ausrede nicht gelten lassen. "Es war so oder so eine verdiente Niederlage", sagte der Trainer. Hoffenheim hingegen beendete eine schwarze Serie von fünf Auswärtsniederlagen in Serie und Ibisevic die Diskussion um seinen ersten von zwei Treffern: Ein normaler Zweikampf sei das gewesen. "Ich bin kein Boxer, ich bin ein Fußballspieler."

Pure Leidenschaft. Während die Gladbacher erneut einsehen mussten, dass sie ohne ihren verletzten Torjäger Marco Reus nicht gewinnen können und den Frust über die vergebene Chance für eine Nacht an die Tabellenspitze vorzurücken, verdauen mussten, schöpft Augsburg nach dem 1:0-Sieg gegen die Borussia wieder Hoffnung im Abstiegskampf. "Wir sind jetzt in jedem Spiel konkurrenzfähig, wir können die Klasse halten", sagte Jan-Ingwer Callsen-Bracker, der per Freistoß das Tor des Tages erzielt hatte. Trainer Jos Luhukay lobte die "pure Leidenschaft" seiner Spieler, und im Überschwang der Gefühle schaute Callsen-Bracker schon in die nahe Zukunft. "Warum sollen wir jetzt nicht auch beim HSV gewinnen?"