Hamburg. Die drei großen Stars der portugiesischen Fußballgeschichte haben eines gemeinsam. Eusebio, Benfica-Star und 1966 WM-Dritter, Luis Figo, Rekordnationalspieler und Vize-Europameister 2004, ebenso wie Cristiano Ronaldo, der mehrmalige Weltfußballer in Diensten von Real Madrid. Was ihnen allen fehlt? Ein Titel. Immerhin kann Ronaldo noch daran arbeiten. Die EM 2012 ist für Portugals Kapitän schon das fünfte Turnier.

Wie wichtig der Einzelkünstler für sein Team ist, zeigte sich in der Qualifikation. Zum Start fehlte Ronaldo verletzt. Prompt reichte es gegen Zypern nur zu einem Unentschieden, gab es gegen Norwegen eine Niederlage, woraufhin Coach Carlos Queiroz entlassen wurde. Unter Nachfolger Paulo Bento absolvierte Ronaldo sämtliche Spiele und trug so dazu bei, dass sich Portugal noch die Teilnahme an der Relegation sicherte. Dass Platz eins an Dänemark ging, sorgte in Portugal dennoch für große Unruhe. Kritiker forderten sogar die Ablösung von Bento und die Verpflichtung von Star-Trainer Jose Mourinho. Aber Mourinhos aktueller Arbeitsgeber Real Madrid verbot dem selbst ernannten "Auserwählten" die Doppelfunktion.

Wie stark die Portugiesen sein können, zeigten sie dann in den Entscheidungsspielen. Nach dem 0:0 in Bosnien-Herzegowina gewannen sie das Rückspiel souverän mit 6:2, zu dem Ronaldo zwei Treffer beisteuerte. Entsprechend wurde in Lissabon gefeiert. "Wir hatten eine gute Qualifikation. Ambition, Entschlossenheit und Glaube haben uns zur EM, der neue Trainer eine neue Mentalität gebracht", sagte Ronaldo. Mit seinen Toren 31 und 32 zog Ronaldo im 87. Länderspiel mit Luis Figo gleich, mit dem er sich nun Platz drei hinter Pauleta (47) und Eusebio (41) in Portugals ewiger Torschützenliste teilt.

Bei der EM wird sich der unbestrittene Star auch auf einen weiteren Ausnahmekönner verlassen müssen: Nani von Manchester United. Der Mann von den Kapverdischen Inseln lief zuletzt zu großer Form auf. In der Qualifikation traf er in jedem zweiten Spiel.