Motive mit familiärem, religiösem oder regionalem Bezug sind beliebt, Marco Reus dagegen belässt es bei Vornamen und Geburtstag

Ungewöhnliche Tattoos sind in der Bundesliga keine Seltenheit. Herthas Trainer Markus Babbel hat sich auf dem linken Oberarm sogar die Wappen seiner bisherigen Klubs stechen lassen: Hertha, Bayern München, Stuttgart, Liverpool, HSV und sogar seinen Jugend-Klub TSV Gilching. Babbels Mittelfeldspieler Patrick Ebert scheint inspiriert: Der Berliner hat ein großflächiges Hertha-Tattoo angekündigt.

Das Tattoo als Bekenntnis. Vor Vereinswechseln schützt es aber nicht, wie Florian Lechner aktuell am eigenen Leib erfährt. Wenn der 30-Jährige das schweißnasse Trainingstrikot des Karlsruher SC über den Kopf zieht, wird der Blick auf seinen tätowierten rechten Oberarm gelenkt. Ein fünfzackiger Stern rahmt seine Rückennummer zwei und eine Zahlenkombination: 20359, die Postleitzahl des Stadtteils St. Pauli, der Ort, an dem er in den vergangenen sieben Jahren Fußball gespielt und gelebt hat. Doch Lechner ist Profi, und nachdem er beim FC keinen Vertrag mehr erhielt, wechselte der Außenverteidiger nach Karlsruhe. Neuer Klub, neue Aufgabe, alte Verbundenheit - so wie bei seinem ehemaligen Mannschaftskollegen Ian Joy, der mittlerweile in der Major League Soccer mit einem überdimensional großen Totenkopf auf der Rückenpartie durch die Stadien Nordamerikas grätscht und während der spielfreien Zeit immer wieder nach Hamburg zurückkehrt.

Echte Heimatliebe beweist der gebürtige Dortmunder Kevin Großkreutz. Borussias Nationalspieler hat sich in der Sommerpause die Dortmunder Skyline auf die rechte Wade stechen lassen. Neben regionalen sind unter Fußballern besonders religiöse oder familiäre Motive beliebt, auch Lebensweisheiten wie bei Elia werden gerne gewählt. HSV-Stürmer Paolo Guerrero hat das Konterfei seines Sohnes Diego auf den Bauch zeichnen lassen, Kollege Marcell Jansen trägt sein Sternzeichen Skorpion auf dem linken Arm.

Dass man beim Hype um den Körperkult auch ganz ohne Kreativität mitmachen kann, beweist Mönchengladbachs DFB-Spieler Marco Reus. "Marco" steht schlicht auf seinem Unterarm, und weil fünf Buchstaben allein nicht ellenlang sind, hat der 22-Jährige noch ein paar Zahlen angehängt: 31.5.1989, seinen Geburtstag.