Am vergangenen Sonntag reichte es nur für einen Kurzeinsatz. Für einige Minuten, die ihr viel abverlangten. In einer Nebenrolle war Celia Okoyino da Mbabi im "Tatort" zu sehen, in dem es um den Mord an einer Nationalspielerin ging. Seite an Seite stand sie mit DFB-Präsident Theo Zwanziger, trauerte um ihre Mannschaftskameradin - und bewertet ihren Auftritt heute als "in Ordnung, aber ausbaufähig". Wohler fühlt sie sich dann doch auf einer anderen Bühne. Einer, der in diesen Tagen eine bisher ungekannte Aufmerksamkeit entgegengebracht wird: der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen.

Wenn am Sonntag im ausverkauften Berliner Olympiastadion das Turnier mit der Partie Deutschland gegen Kanada eröffnet wird, kann die 22-Jährige beweisen, dass sie im offensiven Mittelfeld die Hauptrolle verdient. In der Vorbereitung hat sie sich warm geschossen, begeisterte mit ihren schnellen Flügelläufen die Fans.

Sie verbinde afrikanische Leichtigkeit, deutsche Spielintelligenz und französisches Taktikverständnis, sagt Celia Okoyino da Mbabi über sich. Und selbst wenn das anschließende Lachen dies entkräften soll, sind ihre Wurzeln nicht zu leugnen. Die Mutter Französin, der Vater Kameruner, das Kind in Bonn geboren, jetzt in Koblenz als Studentin der Kulturwissenschaften eingeschrieben. Vor gut einem halben Jahr hat der DFB sie als Integrationsbeauftragte engagiert. Eine Idealbesetzung.