Gelsenkirchen. Als Manuel Neuer die Trennung bekannt gab, schossen ihm Tränen in die Augen. Der Nationaltorhüter kämpfte mit seinen Emotionen, als er erklärte, dass er seinen bis 2012 laufenden Vertrag beim FC Schalke 04 nicht verlängern wird. "Es war weiß Gott keine einfache Entscheidung", sagte Neuer. Zu einem Jawort für den FC Bayern konnte er sich nicht durchringen - doch dies scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

"Es gibt gewisse Tendenzen. Horst Heldt hat mich über das Interesse von Bayern München informiert", sagte Neuer. Er habe "einige Zeit gebraucht für diese Entscheidung", gestand Neuer, aber: "Ich möchte mich weiterentwickeln und einen neuen großen Schritt in meiner Karriere machen."

Zwei Tage lang, berichtete Trainer Ralf Rangnick, habe Schalke noch einmal "mit Leib und Seele gekämpft, dass Manuel hierbleibt". Doch die Verlockungen des FC Bayern waren stärker. "Ich möchte immer auf dem höchsten Niveau spielen, das ist die Champions League. Als Persönlichkeit einen Schritt machen, auf eigenen Beinen stehen", sagte Neuer, der bei Schalke 2006 vom Fan seit Kindertagen zum Stammtorhüter aufgestiegen war.

Wann und wohin Neuer geht, ließ er offen. Aller Voraussicht nach aber wird er noch in diesem Sommer zum FC Bayern wechseln, nur in diesem Fall würde Schalke noch eine Ablösesumme erhalten. "Wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Ich denke, dass wir gewillt sind, das zu realisieren - und wenn die Schalker nächstes Jahr keine Ablöse bekommen, dann werden sie sich schon so bewegen, dass man sich einigen kann. Wir hoffen, dass er dieses Jahr kommt. Und wenn er nicht dieses Jahr kommt, kommt er nächstes Jahr", sagte Bayern-Präsident Uli Hoeneß. Voraussichtlich wird der FC Bayern um die 20 Millionen Euro zahlen müssen.

Neuer stößt in München nicht nur auf Gegenliebe. Eine große Gruppe von Anhängern hatte ihn beim Pokal-Halbfinale zwischen beiden Mannschaften am 2. März übel beschimpft. Die Verantwortlichen des Rekordmeisters hatten dies in aller Klarheit verurteilt und sich bei Neuer entschuldigt.