Australier Mitchell Langerak kommt beim Spitzenspiel zu seiner Bundesligapremiere

München/Dortmund. Am Freitag war es definitiv klar: Borussia Dortmund muss im Bundesliga-Spitzenspiel am heutigen Sonnabend (18.30 Uhr) beim FC Bayern München auf Roman Weidenfeller verzichten. Der Torwart fällt wegen einer im Training erlittenen Bänderdehnung und eines kleinen Kapseleinrisses im linken Knie aus, wodurch nun ein Australier im Blickpunkt steht, der noch ohne Erstliga-Einsatz ist: Mitchell Langerak. Von Nervosität ist beim 22-Jährigen, der für 600 000 Euro von Vizemeister Melbourne Victory kam, dennoch nichts zu spüren. "Es ist egal, wo ich mein Debüt bestreite, ich werde mein Bestes geben", sagte der Sonnyboy aus Down Under, der noch jünger aussieht, als er ohnehin ist. "Außerdem arbeite ich seit Wochen und Monaten für diesen Tag. Ich bin bereit", ergänzte der 1,91-m-Schlaks.

Kein Problem sieht auch Dortmunds Torwarttrainer Wolfgang "Teddy" de Beer: "Er hat sich in den vergangenen sieben Monaten gut entwickelt. Er ist ein rundum gut ausgebildeter Torhüter." Die mangelnde Spielpraxis könnte das einzige Problem des Talents sein. Sein in dieser Saison einziger Einsatz datiert vom 15. Februar in der zweiten Mannschaft des BVB in der Regionalliga (1:0 gegen Mönchengladbach II). Weil Langerak stets bei den Profis auf der Bank sitzt, konnte er wegen Terminüberschneidungen kaum einmal in der Reserve spielen.

Die Dortmunder kommen als bestes Auswärtsteam der Saison und mit der besten Defensive, landeten aber den letzten Sieg in München vor 20 Jahren. Die Torschützen beim 2:1 waren Michael Rummenigge, Flemming Povlsen und Markus Münch (Eigentor). Trotz der 13 Punkte Rückstand rechnet sich Trainer Louis van Gaal noch eine klitzekleine Titelchance aus. "Dortmund ist aus dem Rhythmus", meinte er mit dem Hinweis auf die weniger dominante Rückrunde des BVB: "Das kann noch schlimmer werden, wenn wir weiter gewinnen und sie verlieren."