Ein Glosse von Alexander Laux

Als Bösewicht "J.R." erlangte Schauspieler Larry Hagman in den Achtzigern Weltruhm und verhalf der TV-Serie Dallas zu Traumquoten. Am heutigen Sonnabend schaut die Welt auf München. Millionen Menschen aus 198 Ländern werden live verfolgen, wie "J.K." versuchen wird, die Meisterschaft perfekt zu machen.

Dass sich Dortmunds Jürgen Klopp aus Bayern-Sicht zum Bösewicht entwickeln könnte, hätten die Großkopferten vom Stern des Südens leicht verhindern können. Uli Hoeneß war 2008 bereits handelseinig mit dem Mainzer Coach, um sich dann doch für den falschen "J.K." zu entschieden - genau, den Braungebrannten aus Kalifornien. Auch ein Albtraum. Aber das ist eine andere Story. Klopp wechselte jedenfalls zum BVB und entwickelte sich dort zum Glücksfall. Wie er in dieser Saison der Konkurrenz mit einem modernen System-Fußball enteilte, begeisterte Fachleute wie Fans gleichermaßen.

Als einen der besten Trainer Deutschlands adelte Franz Beckenbauer diese Woche Klopp, der als bundesweiter Sympathieträger inzwischen sogar von Komödiant Matze Knop parodiert wird. Logisch, dass so einer bald auch Bayern-Trainer werden muss. Sich bei der Konkurrenz zu bedienen, gehört zum üblichen Geschäftsgebaren in München.

Nur eines verhindert derzeit noch eine baldige Festanstellung - seine Werbetätigkeit. Oder können Sie sich vorstellen, dass Louis van Gaal in TV-Spots für Tapeten von Metylan wirbt? Das macht weder ein großer Trainer noch ein Bösewicht.