HSV-Verteidiger Dennis Aogo überzeugte Bundestrainer Löw im Test gegen Italien

Dortmund. Als größter Gewinner des Testspiels zwischen Deutschland und Italien darf sich einer fühlen, der am Mittwoch in Dortmund gar nicht dabei war: Uwe Eplinius. Der HSV-Physiotherapeut konnte es gar nicht erwarten, bis ein weiterer Gewinner des Spiels, Dennis Aogo, am Tag danach zum Training in Hamburg erschien. Natürlich hatte Aogo sein Versprechen wahr gemacht und Eplinius die gewünschte Trophäe von seinem alles in allem gelungenen Auftritt gegen den vierfachen Weltmeister in Dortmund mitgebracht: ein blaues Trikot der Squadra azzurra. "Epi hat mich um das Trikot gebeten. Ich weiß zwar nicht genau, mit wem ich da getauscht habe, aber er wird sich schon freuen", hatte ein glücklicher Aogo am Abend zuvor gesagt.

Abgesehen von dem eingelösten Versprechen hatte der HSV-Profi jede Menge Gründe, guter Laune zu sein. "Wenn man ein Länderspiel über 90 Minuten gegen Italien macht, nimmt man natürlich ein sehr positives Gefühl mit nach Hamburg", sagte der Linksverteidiger, der sich überrascht zeigte, dass der Dortmunder Bernd Schmelzer im eigenen Stadion nicht für ihn eingewechselt wurde. Tatsächlich philosophierte Bundestrainer Joachim Löw nach dem 1:1-Remis darüber, mit Aogo eventuell die Lösung auf der bisherigen Problemposition gefunden zu haben: "Er ist eine echte Möglichkeit für uns."

Nachdem der Nationaltrainer die Positionen im Zentrum und links in der Viererkette öffentlich ausgeschrieben hatte, scheint zumindest Aogos Bewerbung nachhaltigen Eindruck gemacht zu haben. "Wir suchen ja schon länger nach einer linken Lösung. Dennis hat jedenfalls eine sehr gute Spielausführung", lobte Löw, der ein weiteres Mal betonte, dass er gerne einen Linksfuß auf der linken Seite spielen lassen würde. Damit dürfte der frühere HSV-Profi Jerome Boateng, der in der zweiten Halbzeit für Philipp Lahm auf der rechten Abwehrseite eingewechselt wurde, keine Option mehr auf der Position sein, die er noch während der WM in Südafrika ausgefüllt hatte. Dortmunds Lokalmatador Marcel Schmelzer und HSV-Abwehrallrounder Heiko Westermann, die beide als Konkurrenten gelten, mussten sich sogar das ganze Spiel on der Bank aus anschauen.

"Der Bundestrainer hat mir gesagt, dass nach der WM meine Zeit kommen wird", sagte Aogo, der seinen Vertrag beim HSV bis 2015 verlängert hatte. Trikotsammler Eplinius darf sich also auf weitere Trophäen freuen.