Das Nachspiel von Dirk Steinbach.

Dietmar Hopp hat gewonnen. Schon früher war der Mäzen wegen unterschiedlicher Ansichten zur Ausrichtung der TSG Hoffenheim mit Trainer Ralf Rangnick aneinandergeraten. Immer öfter wurden die Meinungsverschiedenheiten zuletzt öffentlich ausgetragen. Nun hat der SAP-Milliardär den Machtkampf für sich entschieden. Und nicht nur das: Auch wenn die Umstände von Rangnicks Abgang einen bitteren Beigeschmack hinterlassen, könnten Hopp und Hoffenheim in der öffentlichen Wahrnehmung letztlich ebenfalls als Gewinner dastehen.

Seit der Klub aus Sinsheim seinen rasanten Aufstieg aus der Kreisliga bis in die Bundesliga in Angriff nahm, beäugen viele Fußballfans die Entwicklung kritisch. In vielen Stadien gab es regelrechte Hasstiraden gegen Hopp, der immer wieder mit Chelseas Geldgeber Roman Abramowitsch verglichen wird. Als Mann, der einem Retortenklub den Erfolg erkauft.

Spätestens der Transfer von Luiz Gustavo zum FC Bayern beweist nun, dass Hopp zwar tatsächlich der Alleinherrscher ist, für den er immer gehalten wird, dass er aber vor allem die wirtschaftliche Bilanz des Klubs im Auge hat und nicht bereit ist, Erfolg um jeden Preis zu forcieren. Bereits im Sommer hatten die Kraichgauer durch den Verkauf von Carlos Eduardo rund 20 Millionen Euro eingenommen, jetzt fließen dem Klub 15 Millionen Euro zu. Rangnick dagegen hatte immer wieder weitere Verstärkungen gefordert, um höhere Ziele erreichen zu können. Er scheiterte nun auch an seiner Erfolgsbesessenheit.