Einen wie ihn verbindet man nicht gerade mit dem Begriff "verkaufen". Dietmar Hopp, Multimilliardär, einer der reichsten Männer Deutschlands, gilt eigentlich als klassischer Investor. Doch jetzt hat der 70 Jahre alte Mäzen des Fußball-Bundesliga-Klubs 1899 Hoffenheim mit Luiz Gustavo für 15 Millionen Euro einen seiner Besten zum FC Bayern ziehen lassen - und damit den Bruch mit seinem langjährigen Trainer Ralf Rangnick provoziert.

Dabei hätte der Mitbegründer des Software-Giganten SAP genügend Geld, um nach Belieben neue Stars zu verpflichten. Nur: Dies entspricht nicht seiner Strategie. Bei seinem Marsch durch die Fußball-Institutionen - sein Heimatklub Hoffenheim kickte bei seinem Einstieg 1991 noch in der Kellerklasse Kreisliga B - hat Hopp immer wieder gesagt, dass der Verein wie jedes seiner Investments irgendwann schwarze Zahlen schreiben müsse. Die Überweisung aus München ist ein wesentlicher Mosaikstein dieser Strategie.

"Wenn der Dietmar eine Chance sieht, dann glaubt er dran und zieht das auch durch", sagt sein alter SAP-Kumpel Hasso Plattner. So schmiss Hopp 1972 seinen sicheren Ingenieursjob bei IBM, um mit Kollegen SAP zu gründen. Ohne großes elterliches Kapital. Der Sohn eines Hauptschullehrers kommt aus kleinen Verhältnissen, verdiente sich sein Studium als Lkw-Fahrer. "Von unten kommen", sagt Hopp über sich selbst, "hat mich immer gereizt." Mit aller Konsequenz.