Ein Kommentar von Christian-A. Thiel

Die Meinung ist erlaubt, die Formel 1 für eine aus der Zeit gefallene Sportart zu halten. Ganz zu schweigen von den Umweltbelastungen, die ein Tross aus 24 Rennwagen und Begleitfahrzeugen an 19 Wochenenden im Jahr erzeugt, können viele Konzerne auch die Kosten im dreistelligen Millionenbereich nicht mehr rechtfertigen. Und doch wohnt dem Rennzirkus ein Zauber inne, der immer wieder neue Protagonisten lockt. Zwar sind BMW, Toyota und Honda jüngst ausgestiegen, aber Mercedes hat sich klar zum Engagement bekannt und sogar Deutschlands schnellsten Autofahrer Michael Schumacher aus dem Ruhestand gelockt. Und jetzt denkt der VW-Konzern über einen Einstieg nach. Irgendetwas Magisches muss die Vollgasbranche ausstrahlen.

Solange der Fünf-Fahrer-Wettkampf um den Titel sportlich spannend bleibt und sich die Rivalen der Rennbahn ihrer Rüpeleien auf der Piste enthalten, ist der Sport auf höchstem technischen Niveau das beste Argument. Quoten und Werbeeinnahmen rund um den Globus sind garantiert. Wenn die Formel 1 es jetzt noch schafft, innovative Techniken - Hybrid ist ein Anfang - einzufordern, hat sie sogar eine Zukunft.